66
Tabelle 5.1.2 Unerwünschte Ereignisse
1
in der klinischen Studie
Zenith Standardrisiko
Offene Chirurgie Standardrisiko
P
-Wert
Zenith hohes Risiko
Zenith Studienarm
Abwesenheit von Morbidität
(0–30 Tage)
80%
(160/200)
58%
(46/80)
< 0,001
68%
(68/100)
73%
(38/52)
Herz/Kreislauf
2
3,0%
(6/200)
11%
(9/80)
0,02
14%
(14/100)
1,9%
(1/52)
Lunge
3
1,0%
(2/200)
15%
(12/80)
< 0,001
2,0%
(2/100)
0,0%
(0/52)
Nieren
4, 9
2,5%
(5/200)
10%
(8/80)
0,01
6,0%
(6/100)
5,8%
(3/52)
Verdauungssystem
5
1,0%
(2/200)
3,8%
(3/80)
0,14
1,0%
(1/100)
1,9%
(1/52)
Wunde
6
4,5%
(9/200)
7,5%
(6/80)
0,38
2,0%
(2/100)
3,8%
(2/52)
Neurologie
7
0,0%
(0/200)
2,5%
(2/80)
0,08
0,0%
(0/100)
0,0%
(0/52)
Gefäße
8,11
11%
(21/200)
31%
(25/80)
< 0,001
20%
(20/100)
19%
(10/52)
Abwesenheit von Morbidität
(31–365 Tage)
91%
(181/198)
86%
(67/78)
0,25
79%
(77/98)
86%
(44/51)
Herz/Kreislauf
2
2,5%
(5/198)
3,8%
(3/78)
0,69
5,1%
(5/98)
2,0%
(1/51)
Lunge
3
0,5%
(1/198)
1,3%
(1/78)
0,49
4,1%
(4/98)
0,0%
(0/51)
Nieren
4, 10
0,5%
(1/198)
0,0%
(0/78)
> 0,99
3,1%
(3/98)
0,0%
(0/51)
Verdauungssystem
5
0,5%
(1/198)
1,3%
(1/78)
0,49
0,0%
(0/98)
0,0%
(0/51)
Wunde
6
2,0%
(4/198)
5,1%
(4/78)
0,23
3,1%
(3/98)
2,0%
(1/51)
Neurologie
7
1,0%
(2/198)
0,0%
(0/78)
> 0,99
1,0%
(1/98)
3,9%
(2/51)
Gefäße
8
3,0%
(6/198)
3,8%
(3/78)
0,72
8,2%
(8/98)
5,9%
(3/51)
Abwesenheit von Morbidität
(0–365 Tage)
76%
(151/200)
49%
(39/80)
< 0,001
55%
(55/100)
62%
(32/52)
Herz/Kreislauf
2
5,0%
(10/200)
14%
(11/80)
0,02
19%
(19/100)
3,8%
(2/52)
Lunge
3
1,5%
(3/200)
16%
(13/80)
< 0,001
6,0%
(6/100)
0,0%
(0/52)
Nieren
4, 9,10
2,5%
(5/200)
10%
(8/80)
0,01
9,0%
(9/100)
5,8%
(3/52)
Verdauungssystem
5
1,5%
(3/200)
3,8%
(3/80)
0,36
1,0%
(1/100)
1,9%
(1/52)
Wunde
6
5,5%
(11/200)
13%
(10/80)
0,08
5,0%
(5/100)
5,8%
(3/52)
Neurologie
7
1,0%
(2/200)
2,5%
(2/80)
0,32
1,0%
(1/100)
3,8%
(2/52)
Gefäße
8,11
12%
(24/200)
33%
(26/80)
< 0,001
25%
(25/100)
23%
(12/52)
1
Vom Morbiditätsindex.
2
Herz/Kreislauf beinhaltete: Myokardinfarkte mit und ohne Q-Welle, dekompensierte Herzinsuffizienz, eine Neubehandlung erforderlich machende Arrhythmien, eine Intervention
erforderlich machende Herzischämie, inotrope Unterstützung, therapierefraktäre Hypertonie.
3
Lunge beinhaltete: Reintubation oder Beatmung > 24 Stunden, Antibiotika erfordernde Pneumonie, Sauerstoffunterstützung bei Entlassung.
4
Nieren beinhaltete: Dialyse bei Patienten mit normaler Nierenfunktion präoperativ, Kreatininspiegel > 30% über Basislinie bei mindestens zwei Nachsorgetests.
5
Verdauungssystem beinhaltete: Darmverschluss, Darmischämie, aortoenterische Fistel, paralytischer Ileus > 4 Tage.
6
Wunde beinhaltete: Antibiotika erfordernde Infektion, Hernie, Lymphfistel, Dehiszenz, Debridement erfordernde Nekrose.
7
Neurologie beinhaltete: Schlaganfall, TIA, Rückenmarkischämie/-paralyse.
8
Gefäße beinhaltete: Gliederthrombose, zu Gewebeverlust führende oder eine Intervention erfordernde distale Embolie, postoperative Transfusion (infolge von Pseudoaneurysma,
Gefäßverletzung, Aneurysmaleck oder anderen verfahrensbezogenen Faktoren), Pseudoaneurysma, Gefäßverletzung (wie unbeabsichtigte Okklusion, Dissektion oder andere
verfahrensbezogene Ursachen), Aneurysmaleck oder Ruptur, Aneurysmawachstum um mehr als 0,5 cm relativ zur kleinsten aller vorherigen Messungen.
9
Zwei weitere Hochrisikopatienten (einmal mit Okklusion einer akzessorischen Nierenarterie, ein weiterer mit chronischer Niereninsuffizienz) wurden „anderen“ Ereignissen zugeordnet.
10
Ein weiterer Studienpatient mit Niereninsuffizienz und ein weiterer chirurgischer Patient mit Niereninsuffizienz wurden „anderen“ Ereignissen zugeordnet.
11
Ein weiterer Studienpatient mit intraoperativ auftretender aortaler Plaqueruptur, die zur Okklusion der A. renalis führte, wurde „anderen“ Ereignissen zugeordnet.
5.2 Mögliche unerwünschte Ereignisse
Mögliche und/oder eine Intervention erfordernde unerwünschte Ereignisse
umfassen unter anderem:
• Amputation
• Aneurysmaruptur mit Todesfolge
• Aortaverletzung einschl. Perforation, Dissektion, Blutung, Ruptur mit
Todesfolge
• Arterielle oder venöse Thrombose und/oder Pseudoaneurysma
• Arteriovenöse Fistel
• Blutung, Hämatom oder Koagulopathie
• Claudicatio (z.B. Gesäß, untere Gliedmaßen)
• Embolie (Mikro und Makro) mit transienter oder permanenter Ischämie oder
Infarzierung
• Endoleak
• Endoprothese: falsche Komponentenplatzierung, unvollständige
Komponentenentfaltung, Migration von Komponenten, Nahtbruch,
Okklusion, Infekt, Stentfraktur, Verschleiß des Prothesenmaterials, Dilatation,
Erosion, Punktion, Perigraftfluss, Hakenablösung und Korrosion
• Fieber und lokale Entzündung
• Gefäßspasmen oder Gefäßtrauma (z.B. iliofemorale Gefäßdissektion, Blutung,
Ruptur, Tod)
• Gefäßverletzung
• Impotenz
• Infektion des Aneurysmas, der Prothese oder der Zugangsstelle einschl.
Abszessbildung, transientem Fieber und Schmerzen
• Kardiologische Komplikationen mit den entsprechenden Folgeproblemen
(z.B. Arrhythmie, Myokardinfarkt, dekompensierte Herzinsuffizienz,
Hypotonie, Hypertonie)
• Komplikationen an der Gefäßzugangsstelle einschl. Infektion, Schmerzen,
Hämatom, Pseudoaneurysma, arteriovenöse Fistel
• Komplikationen mit den entsprechenden Folgeproblemen (z.B. Aspiration)
durch die Anästhesie
• Leberversagen
• Lymphatische Komplikationen mit den entsprechenden Folgeproblemen (z.B.
Lymphfistel)
• Neurologische lokale oder systemische Komplikationen mit den
entsprechenden Folgeproblemen (z.B. Schlaganfall, transitorische
ischämische Attacke, Paraplegie, Paraparese, Paralyse)
• Ödem
• Okklusion der Prothese oder eines nativen Gefäßes
• Pulmonale/respiratorische Komplikationen mit den entsprechenden
Folgeproblemen (z.B. Pneumonie, akute respiratorische Insuffizienz, längere
Intubation)
• Renale Komplikationen mit den entsprechenden Folgeproblemen (z.B.
Arterienokklusion, Kontrastmitteltoxizität, Insuffizienz, Versagen)
• Tod
• Umstellung auf offene chirurgische Reparatur
• Urogenitale Komplikationen mit den entsprechenden Folgeproblemen (z.B.
Ischämie, Erosion, Fistel, Inkontinenz, Hämaturie, Infektion)
• Verdauungssystemkomplikationen (z.B. Ileus, transiente Ischämie, Infarkt,
Nekrose)
• Vergrößerung des Aneurysmas
• Wundkomplikationen mit den entsprechenden Folgeproblemen (z.B.
Dehiszenz, Infektion)
Bericht zu prothesenbezogenen unerwünschten Ereignissen
Alle unerwünschten Ereignisse (klinische Vorfälle), bei denen die endovaskuläre
AAA-Prothese Zenith Flex eine Rolle spielt, sind umgehend COOK zu melden.
Meldung eines klinischen Vorfalls: Kunden in den USA wenden sich bitte an das
Customer Relations Department unter der Nummer 1-800-457-4500 (rund um die
Uhr) oder 1-812-339-2235. Kunden in anderen Ländern als den USA wenden sich
bitte an ihren Händler.
6 ZUSAMMENFASSUNG DER KLINISCHEN STUDIEN
6.1 Ziele
Das primäre Ziel der klinischen Studie bestand in der Bewertung der Sicherheit
und Wirksamkeit einer früheren Ausführung der Prothese (endovaskuläre AAA-
Prothese Zenith) als Alternative zur offenen chirurgischen Reparatur bei der
Primärbehandlung des infrarenalen abdominalen Aortenaneurysmas. Als
Studienhypothesen wurde untersucht, ob Standardrisikopatienten im Vergleich
mit den chirurgischen Kontrollpatienten eine geringere 30-Tage-Morbidität, nicht
schlechtere 30-Tage-Überlebensraten, nicht schlechtere 12-Monats-
Überlebensraten, nicht schlechteren 12-Monats-Behandlungserfolg sowie ein
besseres klinisches Gesamtbild zeigten. Zur Ermittlung der Sicherheit wurde
untersucht, ob die mit der endovaskulären AAA-Prothese Zenith behandelten
Patienten im Vergleich mit den offen chirurgisch behandelten Patienten eine
geringere 30-Tage-Morbidität, nicht schlechtere 30-Tage- und nicht schlechtere
12-Monats-Überlebensraten sowie nicht schlechteren 12-Monats-
Behandlungserfolg zeigten. Die Wirksamkeitsbeurteilung beruhte auf dem
Ausschluss des Aneurysmas einschließlich Abwesenheit eines jeglichen
Endoleaks, Abwesenheit von Aneurysmawachstum (≥ 5 mm) und Abwesenheit
von wichtigen unerwünschten Ereignissen bezüglich der Prothese über einen
Nachbeobachtungszeitraum von einem Jahr. Sekundäre Ziele beinhalteten eine
Bewertung des klinischen Nutzens und der Maßstäbe zur Lebensqualität.
6.2 Studiendesign
Bei der in den USA durchgeführten klinischen Studie handelte es sich um eine
nicht-randomisierte multizentrische Studie zum Vergleich von
Standardrisikopatienten, die eine endovaskuläre Prothese erhielten, mit einer
offen chirurgisch behandelten Kontrollgruppe. Zwei weitere Studienarme
umfassten Hochrisikopatienten und Studienpatienten. In insgesamt
15 Zentren wurden 200 Standardrisikopatienten, 80 chirurgische
Kontrollpatienten, 100 Hochrisikopatienten und 52 Studienpatienten in die Studie
aufgenommen. Die Kontrollgruppe umfasste Patienten, die von der Anatomie
ihrer Gefäßsysteme her nicht uneingeschränkt für eine endovaskuläre Reparatur
in Frage kamen. Nachsorgeuntersuchungen wurden für folgende Zeitpunkte
angesetzt: vor der Entlassung, nach 1 Monat, 6 Monaten, 12 Monaten und
24 Monaten. Tabelle 6.2.1 zeigt Daten zu Patientennachsorge und
Verantwortlichkeit nach 1 Monat, 12 Monaten und 24 Monaten (den primären
Zeitpunkten für die Datenanalyse). In dieser Zusammenfassung enthaltene
Bildgebungsdaten beruhen auf Befunden aus einem unabhängigen zentralen
Bildanalyselabor (Zentrallabor), in dem CT-Bilder und abdominale Röntgenbilder
im Hinblick auf Veränderungen des Aneurysmadurchmessers, die relative
Migration von Prothese und Komponenten, die Unversehrtheit des Implantats
(Draht und Prothese) und die Anwesenheit und Art von Endoleaks analysiert
wurden. Klinische Vorfälle wurden in einer dafür zuständigen unabhängigen
Kommission besprochen und bewertet; die Sicherheit wurde von einer
Kommission für Daten und Sicherheit überwacht.
Die Patienten für offene Chirurgie und die Standardrisikopatienten für die Zenith-
Prothese erfüllten die gleichen pathophysiologischen Risikokriterien. Für die
endovaskuläre Gruppe ausgeschlossen wurden Patienten mit peripherem
Thrombus im proximalen Hals, mit einem proximalen Hals von weniger als 15 mm
Länge, mit einem proximalen Halsdurchmesser von weniger als 18 mm oder
mehr als 28 mm (Außenwand zu Außenwand), mit starker Angulation des
proximalen Halses, mit einem Iliakadurchmesser von weniger als 7,5 mm oder
mehr als 20 mm (Außenwand zu Außenwand) an der distalen Befestigungsstelle
oder einer Befestigungsstelle an der Iliaka von weniger als 10 mm Länge.
Als Hochrisikopatienten für chirurgische Reparatur wurden Probanden mit
folgenden Merkmalen betrachtet: Alter über 80 Jahre, Kreatiningrundspiegel
> 2,0 mg/dl, Heimsauerstofftherapie, FEV
1
< 1 Liter, Ejektionsfraktion < 25%, stark
behindernde COPD, NYHA-Klassifikation 3 oder 4, Verwachsungsbauch, Dialyse,
MI innerhalb der letzten 6 Monate, therapierefraktäre Hypertonie, früherer
Schlaganfall mit Restdefizit, kulturelle Einwände gegen Transfusion von Blut oder
Blutprodukten, frühere renale Bypass-Operation oder entzündliches Aneurysma.
Bevor ein Zentrum ohne Erfahrungen mit der endovaskulären AAA-Prothese
Zenith Patienten in die Hauptstudie aufnehmen konnte, mussten zuerst Patienten
unter Aufsicht eines erfahrenen Arztes behandelt werden. Bei diesen
Studienpatienten handelte es sich um Standardrisiko- und Hochrisikopatienten,
die den gleichen Nachsorgemaßnahmen wie die als echte Studienteilnehmer
operierten Patienten unterlagen.