Ottobock | 9
3R106, 3R106=KD, 3R106=ST, 3R106=HD
Der Aufbau sollte nun ausschließlich durch
Änderung der Plantarflexion
so angepasst wer-
den, dass die
Belastungslinie
(Laserlinie) ca.
35 mm vor der vorderen oberen Knieachse
verläuft (Siehe Abb. 8).
Anschließend dynamische Optimierung während der Gangprobe durchführen.
4.2 Kombinationsmöglichkeiten
INFORMATION
In einer Prothese müssen alle Prothesenkomponenten die Anforderungen des Patienten in Bezug
auf die Amputationshöhe, das Körpergewicht, den Aktivitätsgrad, die Umgebungsbedingungen
und das Einsatzgebiet erfüllen.
4.3 Einstellung und Endmontage
4.3.1 Schaftherstellung 3R106=KD
4.3.1.1 Laminierung vor der Anprobe
Perlon-Trikotschlauch 623T3 in doppelter Länge des Gipsmodells zur Hälfte über das isolierte
Stumpfbett ziehen. Verbleibende Hälfte des Trikotschlauches am distalen Ende drillen und eben-
falls überziehen.
Zur Aufnahme der großen Kräfte im Bereich des Modular-Kniegelenkes wird die Armierung mit
Glasflechtschlauch 616G13 abgestuft verstärkt. Die erste Lage wird bis auf
2
/
3
der Schaftlänge
übergestülpt, dann abgebunden und wieder bis zur Hälfte der Schaftlänge übergestülpt.
Im distalen Bereich werden 2 Lagen Carbonfasergewebe 616G12 so aufgelegt, dass der später
aufzubringende Adapter 4G70 die Carbonfaser als ringsherum 3 cm überstehende Unterlage hat.
Zwei Lagen Perlon-Trikotschlauch 623T3 überziehen.
Das Laminieren erfolgt im Doppelgußverfahren, d. h. der erste Guß wird bis
2
/
3
-Länge mit Ortho-
cryl-Laminierharz 617H19 gegossen. Der proximale Schaftanteil wird im nachfolgenden Guß mit
Orthocryl weich 617H17 laminiert.
Nach dem Aushärten des ersten Gusses werden vor Laminierung des proximalen Schaftanteils
mit Orthocryl weich 617H17 erneut 2 Lagen Perlon-Trikotschlauch 623T3 übergezogen.
4.3.1.2 Anbringen des Eingußankers
Den korrekt angepassten Eingussanker vor der Verklebung mit der Stumpfbettung präparieren.
Dazu die Kupplungsöffnung mit Plastaband 636K8 ausfüllen (Abb. 3). Stumpfbettung und Gelenk
in den Aufbau-Apparat einspannen.
Achtung!
Weiche, flexible oder poröse Materialien unter der Auflagefläche des Eingussankers
entfernen.
Ausschließlich Spachtelmasse aus Orthocryl-Siegelharz 617H21 und
Talkum 639A1 anmischen, und Eingußanker ankleben.
Zur Anprobe mit Klebeband 627B2 sichern. Anschlagfunktion überprüfen. Falls erforderlich, die
entsprechende Anschlagsfläche mit Spachtelmasse aufbauen. Eventuell einen Anschlag aus
Pedilin auf das Außenlaminat kleben.
4.3.1.3 Fertigstellen des Schaftes
Nach der Anprobe den Eingussanker zusätzlich mit Flachrundschrauben (Abb. 1, Pos. 3) und
Zweilochmuttern (Abb. 1, Pos. 2) mit der Stumpfbettung verschrauben und danach überlami-
nieren. Weitere Armierung wie folgt: Über den gesamten Schaft wird nun eine Lage Perlon-
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