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6.1.4.3 Lichtbogenspannung und Lichtbogenabschnürung (pinch-off)
In den Synergieprogrammen MIG-MAG pulse-arc und pulse-on-pulse
(10d)
bestimmen diese beiden Parameter die Abmessungen des Lichtbogens
während der
Schweißung
.
Die Lichtbogenspannung gibt den Abstand des Drahtes zum Werkstück an, die
Eingriffsmöglichkeiten des Bedieners beschränken sich auf eine einfache Korrektur
in Höhe von -5% bis +5% des in jedem Programm vorgegebenen Spannungswertes,
um bei Bedarf die tatsächliche Lichtbogenschweißung an spezifische Anforderungen
anzupassen. Je höher der Wert, desto weiter ist der Draht vom Werkstück entfernt.
In einem manuellen Programm “PRG 0” wird die Lichtbogenspannung definiert, indem
man nach der folgenden Relation einen der Drahtgeschwindigkeit angepassten Wert
vorgibt:
U
2
= ( 14+0,05 I
2
) wobei:
- U
2
= Lichtbogenspannung in Volt.
- I
2
= Schweißstrom in Ampere.
Bitte beachten Sie, dass der im Leerlaufbetrieb gewählte Spannungswert unter Last
(beim Schweißen) einer Spannung entspricht, die 2 bis 4V darunter liegt.
Die Lichtbogenabschnürung hingegen bestimmt die Konzentration oder die Amplitude
des Lichtbogens; der Einstellbereich dieses Parameters liegt zwischen -10% und
+10% des standardmäßig in die Programme eingetragenen Wertes. Je höher dieser
Wert, desto konzentrierter ist der Lichtbogen.
6.1.5 BETRIEB BI-LEVEL UND PULSE ON PULSE
Der Bi-Level-Betrieb:
Er wird mit der Taste
(ABB. D (8))
vorgegeben und kann
im Modus MIG-MAG pulse arc und im Modus short arc gewählt werden. Der
Schweißzyklus beginnt, wenn der Brennerknopf betätigt und losgelassen wird (wie
beim 4-Takt-Betrieb), der anfängliche Arbeitspunkt der Schweißmaschine entspricht
dem Hauptschweißpegel
(ABB. D (LED (10a))
, die Maschine zeigt den Strom und
die Spannung dieses Arbeitspunktes an. Drückt man den Brennerknopf kürzer als
0,5 Sekunden, wechselt die Maschine den Arbeitspunkt vom Hauptpegel zum
Sekundärpegel
(ABB. D (LED (10b))
und zeigt auf dem Display den Strom und
die Spannung des Sekundärpegels an. Bei jeder nachfolgenden Betätigung des
Brennerknopfes wechselt die Maschine erneut von einem Pegel zum anderen, bis der
Knopf länger als 0,5 Sekunden gedrückt wird, der Strom in die Abstiegsrampe geht
und die Schweißung abgeschlossen wird.
Während der Schweißung kann, auch wenn die Maschine den momentanen Strom-
und Spannungswert anzeigt, nur der Strom und die Lichtbogenspannung des
Hauptschweißpegels geändert werden.
Die Betriebsart MIG-MAG Pulse on Pulse:
Sie wird mit der Taste
(ABB. D (7))
gemeinsam mit der LED von MIG-MAG Pulse arc aktiviert. Diese Betriebsart ist eine
besondere Abart des Bi-Level-Betriebs, weil auch in diesem Fall zwei Arbeitspunkte
vorhanden sind, die nach denselben Kriterien wie beim Bi-Level einstellbar sind
(ABB.
D (LED (10a) und (10b))
. Die Dauer der einzelnen Pegel t
1
und t
2
kann vorgegeben
werden
(ABB. D (LED (10c) und (10d))
. Sie wird nicht manuell bestimmt, wie beim Bi-
Level-Betrieb. Während der Schweißung ändert die Maschine weiterhin automatisch
den Arbeitspunkt vom Hauptpegel (mit der Dauer t
1
) zum Sekundärpegel (mit der
Dauer t
2
).
Dabei entsteht das Phänomen, dass wir eine Pulsation in der Pulsation haben,
daher auch der Name. Werden die beiden Pegel und die beiden Zeitdauern korrekt
eingestellt, kann eine „gewellte“ Schweißung ausgeführt werden, die der WIG-
Schweißung sehr ähnlich ist.
6.2 WIG-SCHWEISSEN (DC)
Nachdem der Anschluss des Schweißkreises nach Abschnitt 5.5.2 vorgenommen
worden ist, ist Folgendes erforderlich:
- Das WIG-Verfahren auf dem Bedienfeld der Schweißmaschine wählen
(ABB. C
(5))
.
- Den Schweißstrom mit dem Encoder-Drehknopf
(ABB. C (4))
auf den gewünschten
Wert einstellen (der Wert kann auch während der Schweißung laufend verstellt
werden). Falls erforderlich, die Stromabstiegsrampe mit der Taste
(ABB. C (4a))
einschalten (kurzzeitige Anzeige auf dem Display
(ABB. C (3))
.
6.2.1 LIFT-Zündung
Die Elektrodenspitze mit leichtem Druck auf das Werkstück legen. Den Brennerknopf
ganz durchdrücken und die Elektrode mit einigen Augenblicken Verzögerung 2-3
mm anheben, um den Lichtbogen zu zünden. Die Schweißmaschine gibt anfänglich
einen Strom I
BASE
ab, nach einigen Augenblicken wird der eingestellte Schweißstrom
bereitgestellt. Am Schluss des Zyklus wird der Strom mit der vorgegebenen
Abstiegsrampe auf null zurückgeführt.
In der Tabelle
(TAB. 5)
sind einige Orientierungsdaten für das Schweißen auf Edelstahl
oder anderen Legierungen zusammengefasst.
6.3 SCHWEISSEN MIT UMHÜLLTER ELEKTRODE „MMA“
Nachdem die Anschlüsse des Schweißkreises nach Abschnitt 5.5.3 vorgenommen
worden sind, muss das Verfahren MMA mit dem entsprechenden Knopf
(ABB. C (5))
gewählt werden:
Den Schweißstrom mit dem Encoder-Drehknopf
(ABB. C (4))
auf den gewünschten
Wert einstellen. Ein eventueller dynamischer Überstrom “ARC FORCE” zwischen 0
und 100% kann mit dem Encoder-Drehknopf
(ABB. C (4))
verändert werden, wobei
der Wert vorübergehend auf dem Display angezeigt wird
(ABB. C (3))
.
In der Tabelle
(TAB. 6)
sind einige Orientierungsdaten für den Strom in Abhängigkeit
vom Elektrodendurchmesser zusammengefasst.
6.4 SCHWEISSGÜTE
Die Qualität der Schweißnaht einschließlich der Bildung von Spritzern hängt
hauptsächlich von der richtigen Abstimmung der Schweißparameter wie etwa Strom
(Drahtgeschwindigkeit), Drahtdurchmesser und Lichtbogenspannung ab.
Um die übermäßige Bildung von Spritzern und Nahtfehler zu vermeiden, ist auch die
Position des Brenners anzupassen, wie in der
Abbildung M
gezeigt.
Für eine einwandfreie Beschaffenheit der Naht ist zudem die Schweißgeschwindigkeit
zu berücksichtigen (Vorschubgeschwindigkeit entlang der Schweißfuge), die
entscheidend für den Einbrand und die Nahtform ist.
Die häufigsten Schweißfehler sind tabellarisch zusammengefasst
(TAB. 7).
7. WARTUNG
VORSICHT! VOR BEGINN DER WARTUNGSARBEITEN IST
SICHERZUSTELLEN,
DASS
DIE
SCHWEISSMASCHINE
AUSGESCHALTET UND VOM VERSORGUNGSNETZ GETRENNT IST.
7.1 PLANMÄSSIGE WARTUNG
DIE PLANMÄSSIGEN WARTUNGSTÄTIGKEITEN KÖNNEN VOM SCHWEISSER
ÜBERNOMMEN WERDEN.
7.1.1 Brenner
- Der Brenner und sein Kabel sollten möglichst nicht auf heiße Teile gelegt werden,
weil das Isoliermaterial schmelzen würde und der Brenner bald betriebsunfähig
wäre.
- Es ist regelmäßig zu prüfen, ob die Leitungen und Gasanschlüsse dicht sind.
- Bei jedem Wechsel der Drahtspule ist die Drahtführungsseele mit trockener
Druckluft zu durchblasen (max 5bar) und auf ihren Zustand hin zu überprüfen.
- Kontrollieren Sie mindestens einmal täglich folgende Endstücke des Brenners
auf ihren Verschleißzustand und daraufhin, ob sie richtig montiert sind: Düse,
Kontaktrohr, Gasdiffusor.
7.1.2 Drahtzuführung
- Prüfen Sie die Drahtvorschubrollen häufiger auf ihren Verschleißzustand.
Metallstaub, der sich im Schleppbereich angesammelt hat, ist regelmäßig zu
entfernen (Rollen und Drahtführung am Ein- und Austritt).
7.2. AUSSERPLANMÄSSIGE WARTUNG
AUSSERPLANMÄSSIGE WARTUNGEN DÜRFEN NUR VON FACHPERSONAL
AUS DEM BEREICH ELEKTROMECHANIK DURCHGEFÜHRT WERDEN.
VORSICHT! BEVOR DIE TAFELN DER SCHWEISSMASCHINE
ENTFERNT WERDEN, UM AUF IHR INNERES ZUZUGREIFEN,
IST SICHERZUSTELLEN, DASS SIE ABGESCHALTET UND VOM
VERSORGUNGSNETZ GETRENNT IST.
Werden Kontrollen durchgeführt, während das Innere der Schweißmaschine
unter Spannung steht, besteht die Gefahr eines schweren Stromschlages bei
direktem Kontakt mit spannungsführenden Teilen oder von Verletzungen beim
direkten Kontakt mit Bewegungselementen.
- In regelmäßigen Zeitabständen, die von den Einsatzbedingungen und dem
Staubgehalt in der Umgebung abhängen, muss das Innere der Schweißmaschine
inspiziert werden. Staubablagerungen auf elektronischen Platinen sind mit einer
sehr weichen Bürste und geeigneten Lösemitteln zu entfernen.
- Wenn Gelegenheit besteht, prüfen Sie, ob die elektrischen Anschlüsse festsitzen
und ob die Kabelisolierungen unversehrt sind.
- Nach Beendigung dieser Arbeiten werden die Tafeln der Schweißmaschine wieder
angebracht und die Feststellschrauben wieder vollständig angezogen.
- Vermeiden Sie unter allen Umständen, bei geöffneter Schweißmaschine zu
arbeiten.
8. STÖRUNGEN, URSACHEN UND ABHILFEMASSNAHMEN (TAB. 8)
ACHTUNG! BEI EINIGEN KONTROLLEN BESTEHT DIE GEFAHR, MIT
SPANNUNGSFÜHRENDEN ODER SICH BEWEGENDEN TEILEN IN
BERÜHRUNG ZU GELANGEN.
BEI NICHT ZUFRIEDENSTELLENDEN ERGEBNISSEN SOLLTEN VOR BEGINN
SYSTEMATISCHER NACHFORSCHUNGEN ODER VOR EINSCHALTUNG DES
KUNDENDIENSTES DIE FOLGENDEN PUNKTE ABGEKLÄRT WERDEN:
- Ist der per Encoder eingestellte Wert des Schweißstroms sachgerecht?
- Bestehen Alarme wegen Auslösung des Thermoschutzes gegen Überspannung,
Unterspannung oder Kurzschluss?
- Überzeugen Sie sich, dass Sie die korrekte Einschaltdauer beachtet haben.
Bei Auslösung der Thermostatsicherung warten, bis die Schweißmaschine auf
natürlichem Wege abgekühlt ist, dann den Ventilator auf seine Funktionsfähigkeit
überprüfen.
- Die Leitungsspannung überprüfen: Wenn der Wert zu hoch oder zu niedrig ist, gibt
die Schweißmaschine eine Störungsmeldung aus (siehe Abschnitt 4.2).
- Prüfen Sie den Ausgang der Schweißmaschine auf Kurzschluss: Wird tatsächlich
ein solcher festgestellt, muss die Störung beseitigt werden.
- Sind die Anschlüsse des Schweißstromkreises einwandfrei vorgenommen
worden? Insbesondere die Zange des Massekabels muss ohne zwischenliegendes
Isoliermaterial (z. B. Lack) tatsächlich mit dem Werkstück verbunden sein.
- Wird mit dem richtigen Schutzgas und mit Schutzgas in der richtigen Menge
gearbeitet?
Vor Zugriffen auf die Drahtzufuhreinrichtung oder auf das Innere der Schweißmaschine
muss das Kapitel 7
”WARTUNG”
nochmals durchgelesen werden.
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