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Das Hochpassilter (High Pass) ist dem Tiefpassilter sehr ähnlich, arbeitet aber genau
gegensätzlich, sodass die Frequenzen unterhalb der Einsatzfrequenz unterdrückt werden.
Frequenzen oberhalb der Einsatzfrequenz können das Filter passieren. Wenn der Wert der
Filterfrequenz auf Null gestellt wird, ist das Filter komplett „geöffnet“ und es werden keine
Frequenzanteile vom Oszillatorsignal entfernt.
Bei einem Bandpassilter wird lediglich ein schmales Frequenzband um den Einsatzbere-
ich herum vom Filter durchgelassen. Frequenzen oberhalb und unterhalb dieses Bandes
werden unterdrückt. Es ist nicht möglich, diesen Filtertyp vollständig zu öffnen, um alle
Frequenzen passieren zu lassen.
Hüllkurven (Envelopes) und Verstärker (Ampliier)
In den vorangegangenen Absätzen wurde auf die Tonhöhe und die Klangfarbe eingegan-
gen. Der nächste Teil beschäftigt sich mit der Steuerung der Lautstärke eines Klanges. Die
Lautstärke eines musikalischen Klanges variiert, abhängig vom verwendeten Instrument,
während seines Verlaufes oft sehr stark.
Ein Beispiel: Wenn eine Note auf einer Orgel gespielt wird, erreicht sie quasi sofort die
maximale Lautstärke, wenn die Taste gedrückt wird. Der Ton bleibt so lange konstant
bestehen, bis die Taste losgelassen wird. Dann fällt die Lautstärke sofort auf Null.
Bei einer Note, die auf einem Klavier gespielt wird, steigt die Lautstärke ebenfalls sofort
auf die volle Höhe, fällt dann jedoch nach gewisser Zeit allmählich auf Null, selbst wenn die
Taste gedrückt gehalten wird.
Bei der Simulation von Streichern auf einem Synthesizer wird die volle Lautstärke erst
allmählich erreicht, nachdem die Taste gedrückt wird. Die maximale Lautstärke wird so
lange beibehalten, bis die Taste losgelassen wird. Dann fällt die Lautstärke langsam auf
Null.
Bei einem analogen Synthesizer wird die Veränderung des Klangcharakters mithilfe eines
sogenannten Hüllkurvengenerators (Envelope Generator) erreicht, der in der Zeit arbeitet,
solange eine Note gespielt wird. UltraNova verfügt über sechs Hüllkurven, die als Env 1 bis
Env 6 bezeichnet sind. Hüllkurve 1 (Env 1) ist immer mit dem Verstärker (Ampliier) verbun-
den, der die Amplitude jeder gespielten Note, d. h. die Lautstärke des Klanges, kontrolliert.
Jede Hüllkurve besitzt vier Regler, mit denen der Verlauf der Hüllkurve eingestellt werden
kann.
Attack-Zeit (Attack Time)
Mit diesem Parameter wird die Zeit eingestellt, die vom Drücken der Keyboardtaste bis zum
Erreichen des maximalen Wertes vergeht. Hiermit können z. B. langsame Einblendungen
erzeugt werden.
Decay-Zeit (Decay Time)
Mit diesem Parameter wird die Zeit eingestellt, wenn die Hüllkurve vom maximalen Wert auf
den eingestellten Sustainwert fällt, während die Keyboardtaste gehalten wird.
Sustain-Pegel (Sustain Level)
Im Gegensatz zu den anderen Hüllkurvenparametern steuert Sustain einen Pegel und keine
Zeitdauer. Dieser Pegel bestimmt den Wert der Hüllkurve nach Ablauf der Decay-Zeit,
solange die Keyboardtaste gehalten wird.
Release-Zeit (Release Time)
Mit diesem Parameter wird die Zeit eingestellt, die der Wert braucht, um vom Sustain-
Pegel auf Null zu fallen, nachdem die Keyboardtaste losgelassen wurde. Hiermit können
z. B. langsame Ausblendungen erzeugt werden.
Üblicherweise besitzt ein Synthesizer mindestens eine, meist aber mehrere Hüllkurven.
Eine Hüllkurve ist immer dem Verstärker (Ampliier) zugewiesen, um der gespielten Note
ihre „Form“ zu verleihen. Zusätzliche Hüllkurven können zur dynamischen Steuerung ver-
schiedener Parameter aus allen Sektionen des Synthesizers verwendet werden.
Volume
Frequency
Cutoff
Frequency
Volume
Frequency
Cutoff
Frequency
TIME
KEY "ON"
K
EY "OFF"
VOLUME
TIME
KEY "ON"
KEY "OFF"
VOLUME
TIME
KEY "ON"
KEY "OFF"
VOLUME
ATTACK
DECAY
RELEASE
SUSTAIN
TIME
KEY "ON"
KEY "OFF"
VOLUME