Vortice VORT NRG EC 3000, Operating And Commissioning Instructions

Page: 140 / 149

RS485 versus RS422
RS485 und RS422 stellen sowohl den elektrischen Teil des Protokolls als auch seine physikalische Ebene dar.
RS485 hat zwei Anschlüsse, A und B, und häufig auch einen Schutzleiter (N bei EXO-Geräten). RS485 werden
angeschlossen mit A -> A und B -> B. Das RS485-Protokoll wird als Halbduplex-Kommunikation bezeichnet: Information
kann jeweils in nur eine Richtung gesendet werden; d. h., der Master sendet zuerst eine Anfrage und erwartet danach eine
Antwort. A und B werden sowohl für das Senden als auch das Empfangen verwendet.
Bei RS422 handelt es sich um eine sogenannte Vollduplex-Kommunikation, für die vier Kabel benötigt werden: zwei für
das Senden (Tx+ und Tx-) und zwei für das Empfangen (Rx+ und Rx-). Tx wird zum Senden und Rx zum Empfangen
verwendet, weshalb Tx eines Gerätes an Rx eines anderen Gerätes angeschlossen werden muss und umgekehrt. In
Hinblick auf die Signalebenen sind RS422 und RS485 identisch.
Verbinden von RS485 und RS422: Am RS422-Gerät Tx+ mit Rx+ und Tx- mit Rx- verbinden. Nun ist das 4-Kabel-System
in ein 2-Kabel-System umgewandelt und kann an A und B des RS485-Gerätes angeschlossen werden. Was womit
verbunden werden kann, muss man meist einfach durch Probieren herausfinden. Durch falsche Polarität funktioniert das
System zwar nicht, es stellt aber keine Gefahr für die Geräte dar.
Tx+ ---------1 -----------------------------------A (oder B)
|
Rx ----------|
Tx-----------1 -----------------------------------B (oder A)
|
Rx ----------|
Die nächste Ebene sind Bitrate, zwei Stoppbits und Parität.
Diese Einstellungen müssen den Einstellungen des Master-Geräts entsprechen. Dazu die Einstellungen im Master
ermitteln und danach den Regler mit den gleichen Einstellungen versehen.
Die Parität kann auf „ungerade”, „gerade” (RU) oder „keine Parität” gestellt werden. Wird „keine Parität“ gewählt, werden
automatisch zwei Stoppbits verwendet, was jedoch nicht zwingend ist. Wenn „ungerade” oder „gerade” gewählt wird,
wird nur ein Stoppbit verwendet, da andernfalls die Gesamtzahl an Bits überschritten würde: 1 Startbit, 8 Datenbits, 1
Paritätsbit und 1 Stoppbit sind insgesamt 11 Bits, was das Maximum ist.
Beispiel
Das folgende vereinfachte Beispiel veranschaulicht die Master-Slave-Beziehung. Zusätzlich wird eine Prüfsumme für die
Nachrichtenvalidierung in der Anfrage wie auch in der Antwort übertragen.
DEUTSCH
Query:
„Lesen von Adresse
Datenpunkt x der
Slave-Adresse 2”
Antwort:
„Slave-Adresse 1 beinhaltet
Wert z in der Adresse des
geforderten Datenpunkts”
Corrigo E
Slave-Adresse: 1
Modbus/RTU 9600 baud
Parität: keine 2 Stoppbits
Corrigo E
Slave-Adresse: 2
Modbus/RTU 9600 baud
Parität: keine 2 Stoppbits
140