DGfH-Merkblatt
Vermeidung von Schimmelpilzbefall
Januar 2002
3.
Vorbeugende Maßnahmen
Wenn ein Schutz gegen Schimmelpilzbefall
gewünscht ist, sind Anstrichprodukte und
-systeme zu verwenden, für die der Hersteller
auf dem Gebinde oder im Technischen Merk-
blatt eine schimmelpilzwidrige Eigenschaft
zusichert. Bei sachgerechter Anwendung
solcher Produkte sind bisher keine
Beanstandungen aufgetreten.
Die schimmelwidrige Wirksamkeit eines
Produktes (Anstrichstoffes usw.) hängt sowohl
von den eingesetzten Wirkstoffen und deren
Konzentration als auch von der gesamten
Formulierung des Produktes ab. Daher können
hier gegenwärtig keine einzelnen Wirkstoffe
oder Produktgruppen benannt werden.
4. Abhilfe
Wenn ein Schimmelpilzbefall aufgetreten ist,
reicht im Anfangsstadium des Bewuchses
mitunter ein bloßes feuchtes Reinigen der
Fläche.
•
Wasser und Brennspiritus im Verhältnis
90:10 Gewichtsteilen.
•
5%-ige Sodalösung
(Apotheke)
•
Essig wird oft genannt, dient aber
manchen Schimmelpilzen als Nährmittel!
Diesen Stoffen können auch geringe
Tensidbeigaben zur Verringerung der Ober-
flächenspannung beigegeben werden. Sie
haben aber keine vorbeugende Wirkung. Die
Pilze können sich nach der Behandlung wieder
ansiedeln.
Üblicherweise wird jedoch ein Bekämpfen des
Schimmelpilzrasens mit Produkten notwendig:
•
hochprozentiger Alkohol
(z.B. 70%-iger
Brennspiritus) und 2% Salicylsäure
Achtung:
Nicht großflächig in Räumen
anwendbar, da explosive Luft-Alkohol-
Gemische entstehen können!
•
5% oder 10%-ige Wasserstoffperoxid-
lösung
(Apotheke)
Der Einsatz von Wasserstoffperoxid kann
hilfreich sein, da dieses eine abtötende
Wirkung auf die Schimmelpilze und gleich-
zeitig eine bleichende Wirkung hat.
Wegen der bleichenden Wirkung wird es
insbesondere bei einem Befall von Bläue-
pilzen eingesetzt. Auch Wasserstoffperoxid
hat keine vorbeugende Wirkung gegen einen
Neubefall.
•
5%-ige Salmiakgeistlösung
Obwohl oft genannt, ist 5%-ige Salmiak-
geistlösung (Ammoniaklösung) jedoch
nicht wirklich empfehlenswert, da
Ammoniak stark reizend auf die Atem-
organe wirkt.
•
Haushaltsreiniger mit "Aktiv-Chlor"
,
die sog. Chlorbleichlauge,
Wenn man den Sprühnebel solcher Mittel
einatmet, bilden sich im Körper schädliche
chlororganische Verbindungen. Daher
Sicherheitshinweise unbedingt beachten!
Es wirkt abtötend auf die Schimmelpilze
und hat gleichzeitig noch eine bleichende
Wirkung, die bei farbigen Schimmel-
belägen von Vorteil ist.
Vorsicht auf Metall: Korrosionswirkung!
•
Mittel, die quarternäre Ammoniumver-
bindungen (Quats) enthalten, wirken meist
selektiv. Manche Schimmelpilze werden von
diesen nicht bekämpft, sondern verlieren ihre
Nahrungskonkurrenten und entwickeln sich
umso besser.
Es ist darauf zu achten, dass nach einer
solchen Behandlung der Oberflächen unbedingt
die Verträglichkeit des eingesetzten Mittels und
des vorhandenen Anstrichsystems mit dem
nachfolgenden Anstrichsystem überprüft
werden muss.
Für eine dauerhaft schimmelfreie Oberfläche ist
entweder die Feuchte durch bauliche Maß-
nahmen zu vermindern, oder aber es ist das
Aufbringen eines neuen, in diesem Falle
schimmelpilzwidrigen Anstrichsystems erfor-
derlich.
Es ist zu beachten, dass die schimmel-
pilzwidrigen Wirkstoffe in den Beschichtungs-
produkten nur eine begrenzte zeitliche Wirk-
samkeit haben und daher eine Nachpflege
erforderlich ist. Die Pflegeintervalle hängen u.a.
vom Ausmaß der Feuchte- und UV-
Beanspruchung der lackierten Flächen ab.
Die Sicherheitsratschläge auf den Verpackungen und Hinweise zum Umweltschutz beachten.
Arbeitsschutzmaßnahmen beachten – Persönliche Schutzausrüstung, z.B. undurchlässige Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen
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