duomed® • 5
In folgenden Fällen dürfen medizinische Kompressi-
onsstrümpfe nicht getragen werden:
• Fortgeschrittene periphere arterielle Verschluss-
krankheit (wenn einer dieser Parameter zutrifft ABPI
< 0,5, Knöchelarteriendruck < 60 mmHg, Zehendruck
< 30 mmHg oder TcPO2 < 20 mmHg Fußrücken). Bei
Verwendung unelastischer Materialien kann eine
Kompressionsversorgung noch bei einem Knö-
chelarteriendruck zwischen 50 und 60 mmHg unter
engmaschiger klinischer Kontrolle versucht werden.
• Dekompensierte Herzinsuffizienz (NYHA III + IV)
• Septische Phlebitis
• Phlegmasia coerulea dolens
In folgenden Fällen sollte die Therapieentscheidung
unter Abwägen von Nutzen und Risiko sowie der Aus-
wahl des am besten geeigneten Kompressionsmittels
getroffen werden:
• Ausgeprägte nässende Dermatosen
• Unverträglichkeit auf Kompressionsmaterial
• Schwere Sensibilitätsstörungen der Extremität
• Fortgeschrittene periphere Neuropathie (z.B. bei
Diabetes mellitus)
• Primär chronische Polyarthritis
Wenn Sie nicht sicher sind, ob eine oder mehrere die-
ser Angaben auf Sie zutreffen, sprechen Sie mit Ihrem
Arzt beziehungsweise dem medizinischen Fachperso-
nal Ihres Vertrauens.
Folgende Risiken und Nebenwirkungen sind möglich:
Medizinische Kompressionsstrümpfe können insbe-
sondere bei unsachgemäßer Handhabung
• Hautnekrosen und
• Druckschäden auf periphere Nerven
verursachen. Bei empfindlicher Haut kann es unter
den Kompressionsmitteln zu Juckreiz, Schuppung
und Entzündungszeichen kommen. Daher ist eine
adäquate Hautpflege unter der Kompressionsversor-
gung sinnvoll.
Bitte beachten Sie deshalb besonders unsere wich-
tigen Hinweise und die Anziehanleitung (Abschnitt 7
und 8).
Die folgenden Symptome sollen zum sofortigen Ent-
fernen der Kompressionsversorgung und Kontrolle
des klinischen Befundes führen:
Blau- oder Weißfärbung der Zehen, Missempfin-
dungen und Taubheits
gefühle, zunehmende
Schmerzen, Kurzatmigkeit und Schweißaus brüche,
akute Bewegungs einschränkungen.
5. Vorgesehene Anwender und Patientenzielgruppe
Zu den vorgesehenen Anwendern zählen Angehörige
der Gesundheitsberufe und Patienten, inklusive der in
der Pflege unterstützende Personen, nach entspre-
chender Aufklärung durch Angehörige der Gesund-
heitsberufe.
Patientenzielgruppe: Angehörige der Gesundheitsbe-
rufe versorgen anhand der zur Verfügung stehenden
Maße/Größen und der notwendigen Funktionen/Indi-
kationen Erwachsene und Kinder unter Berücksichti-
gung der Informationen des Herstellers nach ihrer
Verantwortung.
6. Trage- und Nutzungsdauer – wie lange kann ich
meinen duomed Kompressionsstrumpf tragen?
Sofern vom Arzt nicht anders verordnet, tragen Sie Ih-
ren duomed Kompressionsstrumpf für ein optimales
Therapieergebnis täglich von morgens bis abends.
Wenn in Ausnahmefällen (z.B. Langstreckenflug) die
reguläre Tragezeit deutlich überschritten wird, sollte
beim Tragen eines Schenkelstrumpfes das Haftband
mehrmals versetzt oder eine Strumpfhose als Alter-
native in Betracht gezogen werden.
Damit die Strümpfe optimal wirken, ist ein exakt gra-
duierter (von unten nach oben abnehmender) Druck-
verlauf Voraussetzung. Durch tägliches Tragen und
Waschen können der medizinisch notwendige Druck
und die Elastizität Ihres Kompressionsstrumpfes mit
der Zeit nachlassen. Die empfohlene Nutzungsdauer
beträgt daher maximal 6 Monate. Nach der 6-mona-
tigen Nutzungsdauer ist bei einer Folgeverordnung
eines medizinischen Kompressionsstrumpfes eine er-
neute Körpermaßkontrolle durch den medizinischen
Fachhandel notwendig, da sich auf Grund des Krank-
heitsbildes und der individuellen Lebensumstände die
Körpermaße verändern können.
Beachten Sie für eine bestmögliche Erhaltung der
Kompressionswirkung bitte außerdem unsere Anzieh-
anleitung und Pflegehinweise (Abschnitt 8 und 10).
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Wir informie-
ren Sie über die Möglichkeiten, langfristig eine effek-
tive Therapie von Erkrankungen des Venen- oder
Lymphgefäßsystems mit Hilfe von medizinischen
Kompressionsstrümpfen sicherzustellen.
7. Anwendungshinweise – was sollte ich wissen?
• Der Kompressionsstrumpf sollte von geschultem
Fachpersonal mit einer Einweisung in die Hand-
habung und Pflege des Kompressionsstrumpfs ab-
gegeben werden (siehe hierzu auch Abschnitt 8
und 10).
• Sollten während des Tragens Schmerzen oder ver-
stärkte Hautreizungen auftreten, ziehen Sie den
Strumpf sofort aus und konsultieren Sie Ihren Arzt
oder das medizinische Fachpersonal.
• Eine ausreichende Hautpflege in der Kompression-
stherapie ist unerlässlich. Besonders fetthaltige
Cremes oder Salben, aber auch Seifenrückstände
können Hautirritationen und Materialverschleiß
hervorrufen und somit die Wirksamkeit des Kom-
pressionsstrumpfes beeinflussen. Daher bietet
medi eine speziell auf Kompressionsstrümpfe ab-
gestimmte Hautpflege an (medi day, medi night,
medi soft Schaum). Lassen Sie sich hierzu im
medizinischen Fachhandel beraten.
• Bei Kompressionsstrümpfen mit Silikon-Haftband
können bei Menschen mit sensibler Haut (durch
Schweißbildung in Kombination mit mechanischer
Beanspruchung) Hautirritationen auftreten. Um
dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, das Haftband
während des Tages mehrere Male leicht zu ver-
setzen. Ungeeignete Hautpflege (siehe auch vor-
herigen Punkt) oder starke Behaarung können ein
Abrutschen des Schenkelstrumpfes verursachen.
Lassen Sie sich hierzu im medizinischen Fachhan-
del beraten.
• Funktionelle venöse Insuffizienz (bei Adipositas,
Sitz-, Stehberufe)
• Venöse Malformationen
Thromboembolische Venenkrankheiten
• Oberflächliche Venenthrombose
• Tiefe Beinvenenthrombose
• Zustand nach Thrombose
• Postthrombotisches Syndrom
• Thromboseprophylaxe bei mobilen Patienten
Ödeme
• Lymphödeme
• Ödeme in der Schwangerschaft
• Posttraumatische Ödeme
• Postoperative Ödeme
• Postoperative Reperfusionsödeme
• Zyklisch idiopathische Ödeme
• Lipödeme
• Stauungszustände infolge von Immobilitäten
(arthrogenes Stauungssyndrom, Paresen und
Teilparesen der Extremität)
• Berufsbedingte Ödeme (Steh-, Sitzberufe)
• Medikamentös bedingte Ödeme, wenn keine
Umstellung möglich ist
Andere Indikationen
• Adipositas mit funktioneller venöser Insuffizienz
• Entzündliche Dermatosen der Beine
• Übelkeit, Schwindel in der Schwangerschaft
• Stauungsbeschwerden in der Schwangerschaft
• Zustand nach Verbrennungen
• Narbenbehandlung
Bitte beachten Sie folgende Hinweise:
Aufgrund verschiedener Herstellungsarten von medizi-
nischen Kompressionsstrümpfen und damit einherge-
henden unterschiedlichen Wirkungsweisen empfiehlt
medi in der Regel rundgestrickte Kom
pres-
sionsstrümpfe (Strümpfe ohne Naht) bei Erkrankungen
der Venen und flachgestrickte Kompressionsstrümpfe
(Strümpfe mit Naht) bei Erkrankungen des Lymphge-
fäßsystems. Bei bestimmten Faktoren kann jedoch
nach Entscheidung des Arztes z.B. auch bei einer ve-
nösen Erkrankung eine Flachstrick-Versorgung die ge-
eignete Therapie sein (z.B. bei sehr großen Umfangsän-
derungen bzw. vertieften Gewebefalten).
So spielen insbesondere patientenindividuelle Faktoren
wie das Körpergewicht, Art und Schwere des Ödems
und die Beschaffenheit des Bindegewebes eine Rolle.
Daher unsere Empfehlung:
• Je höher das Körpergewicht,
• je stärker die Ödemneigung,
• je ausgeprägter der Schweregrad der Erkrankung,
• je weicher das Bindegewebe,
-> desto kräftiger sollte das Strumpfmaterial sein!
Ihr Arzt beziehungsweise das medizinische Fachperso-
nal Ihres Vertrauens werden Sie bei der korrekten Aus-
wahl Ihres medizinischen Kompressionsstrumpfes un-
terstützen und beraten. So ist sichergestellt, dass
dieser Ihren individuellen Bedürfnissen gerecht wird –
für mehr Wohlbefinden und den bestmöglichen Thera-
pieerfolg.
4. Kontraindikationen – wann darf ich den medizini-
schen Kompressionsstrumpf nicht tragen?
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