Ottobock | 5
3R90, 3R92
1.4 Konstruktion und Funktion
Diese monozentrischen Kniegelenke sind mit einem neuartigen lastabhängigen Bremsmechanis-
mus ausgestattet, der den Amputierten spezielle Sicherheit bietet. Bei Fersenbelastung spricht die
Bremse an, stabilisiert die Prothese und erzielt über die gesamte Standphase eine hohe Sicherheit.
Schon bei Vorfußlast schaltet die Bremse ab, so dass der Patient die Schwungphase leicht und
harmonisch einleiten kann, ohne die Hüfte anzuheben. Bei korrekter Anwendung ermöglicht dies
ein deutlich physiologischeres Gangbild und eine Reduktion des Energieverbrauchs des Patienten,
im Vergleich zu herkömmlichen Bremskniegelenken.
Hinweis:
Benutzen Sie für die ersten Schritte mit den Gelenken den Gehbarren. Weisen Sie Ihren Pa-
tienten darauf hin, dass zum Freischalten der Bremse und zur Einleitung der Schwungphase
das Anheben der Hüfte nicht notwendig ist.
Im Gegensatz zu konventionellen Bremskniegelenken – wie z. B. dem Modular-Kniegelenk 3R49
– löst die Bremse bereits bei Vorfußlast. Dadurch fehlt beim Vorfußkontakt – z.B. Prothese in
Schrittrücklage – die sichernde Wirkung der Bremse. Auch bei unbeabsichtigter Vorfußlast
schaltet die Bremse ab und kann unter Umständen zum Sturz führen.
Auch beim Auftreten im leicht gebeugtem Zustand bietet die Bremse die gewünschte Sicherheit.
Konstruktionsbedingt ist die Bremseinheit verschleißarm und selbstadaptierend, d. h. ein Nach-
stellen der Bremswirkung ist in der Regel nicht notwendig.
Zur Steuerung der Schwungphase dient beim Gelenk 3R90 ein mechanischer Vorbringer mit ei-
ner progressiv wirkenden Federkombination. Das Gelenk 3R92 ist mit einer progressiv wirkenden
Doppelkammer-Pneumatik ausgestattet.
Eine Schutzhülle aus Kunststoff verkleidet die mechanischen Teile des Gelenkunterteiles.
1.5 Nutzungsdauer
INFORMATION
Grundsätzlich werden alle Kniegelenke von Ottobock mit drei Millionen Belastungszyklen ge-
prüft. Dies entspricht, je nach Aktivitätsgrad des Amputierten, einer Nutzungsdauer von drei
bis fünf Jahren.
Wir empfehlen grundsätzlich regelmäßig jährliche Sicherheitskontrollen durchzuführen.
1.6 Kombinationsmöglichkeiten
INFORMATION
Bei der Herstellung einer Prothese für die unteren Extremitäten müssen alle verwendeten Pro-
the senkomponenten die Anforderungen in Bezug auf das Körpergewicht und den Aktivitätsgrad
des Patienten erfüllen.
1.7 Prothesenfüße
Die Verbindung zum Prothesenfuß erfolgt durch den beigefügten Rohradapter, der entsprechend
der Beinlänge gekürzt wird.
Summary of Contents for 3R90
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