![Rohde & Schwarz HMS-X User Manual Download Page 16](http://html.mh-extra.com/html/rohde-and-schwarz/hms-x/hms-x_user-manual_1477855016.webp)
16
Gerätefunktionen
6 Gerätefunktionen
6.1 Frequenzeinstellung (FREQ)
Durch Druck auf die Taste FREQ gelangt man in das Fre-
quenzeinstellungsmenü. Die Einstellung erfolgt wie in Kap.
5 beschrieben.
Das von einem Spektrumanalysator dargestellte Spek-
trum muss vor der Messung parametrisiert werden. Zwei
wichtige Parameter sind der Anfang und das Ende des
sog. Sweeps. Der darzustellende Frequenzbereich kann
durch Start- und Stopp-Frequenz, also der niedrigsten
bzw. höchsten darzustellenden Frequenz, oder durch die
Mittenfrequenz und den Darstellbereich (Span), zentriert
um die Mittenfrequenz, eingestellt werden. Mit der Start-
frequenz wird der horizontale Ursprung der Kurve am lin-
ken Bildschirmrand festgelegt und die Stoppfrequenz mar-
kiert das Ende am rechten Rand des Fensters. Für man-
che Anwendungen ist es zweckmäßiger anstatt der Start-
und Stoppfrequenz die Mittenfrequenz zu manipulieren,
was dazu führt, dass die Start- und Stoppfrequenz entspre-
chend automatisch eingestellt werden.
Die Eingabe der Mittenfrequenz ist dann empfehlenswert,
wenn ein Signal auf einer bestimmten bekannten Frequenz
zu messen ist. Zur Messung von Signalen, die über einen
bestimmten Frequenzbereich verteilt sind, wie z.B. Ober-
wellen, ist es vorteilhaft, den Frequenzmessbereich über
die Startfrequenz und die Stoppfrequenz zu definieren. Die
Schrittweite der Mittenfrequenz kann mit CF-STEPSIZE va-
riiert werden. Durch Druck auf diese Softmenütaste öffnet
sich das Einstellungsmenü:
❙
0,1 x Span
(Grundeinstellung): Die Schrittweite beträgt
immer 1/10 des aktuell eingestellten Span (= 1 Teilstrich
der vertikalen Skalierung).
❙
0,5 x Span:
Die Schrittweite beträgt immer 1/2 des
aktuell eingestellten Span (= 5 Teilstriche der vertikalen
Skalierung).
❙
Setze auf Mitte:
Frequenzfortschaltung mit der
Frequenz der augenblicklichen Mittenfrequenz; diese
Einstellung ist insbesondere zur Messung von Oberwellen
geeignet; mit jeder Frequenzfortschaltung springt die
Mittenfrequenz auf die nächste Oberwelle.
❙
Manuell:
beliebige Schrittweite wählbar; Untersuchung
von Spektren mit regelmäßigen Frequenzabständen
einfach möglich.
6.2 Aktivieren / Parametrisieren des Tracking Ge-
nerators (TG)
*)
Bei einem Mitlaufgenerator (Tracking Generator) bedeu-
tet der Begriff «mitlaufen», dass sich die Frequenz der Aus-
gangsspannung des Tracking Generators immer in der
Mitte des Durchlassfilters des Spektrumanalysators be-
findet. Der Tracking Generator wobbelt den gesamten zur
Verfügung stehenden Frequenzbereich abhängig von der
momentanen Messfrequenz des Spektrumanalysators
durch.
Mit Hilfe des Tracking Generators lassen sich Frequenz-
gangmessungen an z.B. Filtern, Verstärkern oder Mischern
durchführen. Ebenso lassen sich mit diesem System Refle-
xionsfaktoren bzw. Rückflussdämpfungen messen und so-
mit auch Stehwellenverhältnisse ermitteln. Das Ausgangs-
signal des Tracking Generators wird an dem zu untersu-
chenden Bauteil eingespeist und die an dessen Ausgang
anliegende Spannung dem Eingang des Spektrumanalysa-
tors zugeführt. Die Ausgangsleistung des Tracking Gene-
rators lässt sich mittels Softmenütaste TG ATT im Bereich
von 0 dBm bis -20 dBm in 1 dB-Schritten regulieren (Ab-
schwächen des Tracking Generator Pegels). Der Mitlaufge-
nerator erzeugt ein der aktuellen Empfangsfrequenz ent-
sprechendes Signal und stellt dieses über die Ausgangs-
buchse an der Front zur Verfügung.
Es empfiehlt sich den Mitlaufgenerator zu deaktivieren,
wenn er für eine Messung nicht benötigt wird, da im TG-
Betrieb nicht die vollständige Störstellenkompensation des
Geräts zur Verfügung steht. Bei aktivem Mitlaufgenera-
tor wird unten rechts im Display in rot „TG on“, sowie oben
mittig UNCAL eingeblendet. Die eingeblendete UNCAL
Meldung verschwindet, sobald die Kurvenmathematik (Ka-
pitel 6.7.1) des ¸HMS verwendet wird, um den oben
genannten Effekt zu kompensieren.
6.2.1 Durchführen einer Messung mit TG
*)
Einer der häufigsten Anwendungsfälle besteht darin, dass
die spektralen Eigenschaften einer Baugruppe überprüft
werden sollen. Hierfür wird der Prüfling in den Signal-
weg zwischen TG-Ausgang und Empfängereingang ein-
geschleift. Um bei der Messung die Eigenschaften der Ka-
bel und eventuell genutzter Adapter, etc. kompensieren zu
können, werden diese vor der eigentlichen Messung ohne
eingeschleiften Prüfling direkt mit dem Spektrumanalysa-
tor verbunden. Die resultierende Kurve zeigt die Störein-
flüsse der verwendeten Kabel, Anschlussstücke etc. und
muss nun in den Kurvenspeicher abgelegt werden. An-
schließend wird die Kurvenmathematik (TRACE - MEM)
aktiviert. Da durch die Differenzbildung sämtliche Stö-
reinflüsse kompensiert wurden, ergibt sich zwangsläufig
eine Gerade und die UNCAL Meldung wird ausgeblendet.
Schleift man nun den Prüfling in den Signalweg ein, kann
man dessen Frequenzgang über den eingestellten Fre-
quenzbereich ablesen.
Der Spektrumanalysator zeigt am Signalausgang des Tra-
cking-Generators kein „echtes“ Sinussignal. Dies war
zwar bei vorherigen Spektrumanalysatoren der Fall, ist für
den Betrieb eines Tracking-Generators jedoch nicht zwin-
gend notwendig. Das Ausgangssignal des TG ist auch bei
Spektrumanalysatoren anderer Herstellern nicht grund-
sätzlich sinusförmig. Die Form des Signalausganges ist
zum einen frequenzabhängig, zum anderen wird für die
„Interpretation“ am Eingang des ¸HMS kein sinusför-
Die UNCAL Meldung verschwindet, sobald die Kurven-Mathema-
tik aktiviert wird.
*) nur verfügbar in Verbindung mit ¸HMS-TG bzw. ¸HV211
Summary of Contents for HMS-X
Page 82: ...82 Appendix ...
Page 83: ...83 Appendix ...