Einbau- und Betriebsanleitung Wilo-Sevio AIR D 11
AUßERBETRIEBNAHME/ENTSORGUNG Deutsch
6.1.3. Funktionstest/Klarwassertest
Mit einem Funktionstest wird sichergestellt, dass
alle Bauteile dicht sind und die Belüfterfelder
einwandfrei arbeiten. Ein Funktionstest wird mit
klarem Wasser durchgeführt.
Während des Funktionstests müssen sich Perso-
nen im Becken aufhalten und die Belüfterfelder
ablaufen. Eine Sichtung von den Ecken oder von
außerhalb des Betriebsraumes ist nicht zulässig.
1. Bevor das Wasser für den Funktionstest in den
Betriebsraum eingeleitet wird, muss Luft in das
Belüftersystem eingeführt werden. Dies ver-
hindert, dass bei evtl. Leckagen Wasser in das
Belüftersystem eindringt.
2. Ist die Luftzufuhr sichergestellt, wird der Be-
triebsraum langsam mit klarem Wasser geflutet.
3. Im 1. Schritt muss der Wasserspiegel bis zur Hälfte
des Schraubringes am Tellerbelüfter reichen. Tre-
ten Luftblasen aus, muss die entsprechende Stelle
demontiert und der Fehler behoben werden.
Folgende Ursachen können zu Grunde liegen:
• Befestigungssattel undicht
• Verbindungsmuffe undicht
• Materialfehler
4.
Im 2. Schritt wird der Wasserspiegel auf ca. 10 cm
oberhalb der Membrane erhöht. Bei diesem
Wasserstand sieht man, ob alle Tellerbelüfter
einwandfrei funktionieren. Für diesen Test muss
die Standardbeaufschlagung sichergestellt wer-
den. Bei zu geringer Beaufschlagung arbeiten die
Tellerbelüfter nicht einwandfrei.
Sollten defekte Tellerbelüfter vorhanden sein,
müssen diese ausgetauscht werden. Bevor ein
Austausch erfolgen kann, muss das Wasser kom-
plett abgepumpt werden, damit kein Wasser in die
Verrohrung eindringt.
Arbeiten mehrere Tellerbelüfter innerhalb eines
Stranges unregelmäßig, ist wahrscheinlich Wasser
eingedrungen. Öffnen Sie die Entwässerungs-
leitung, um das eingedrungene Wasser herauszu-
drücken.
5. Im 3. Schritt muss der Wasserspiegel auf ca.
10 cm oberhalb der Flanschverbindung Luftver
-
teiler/Zulaufrohr erhöht werden. Überprüfen Sie
den Luftverteiler sowie den Zulaufanschluss auf
Dichtigkeit. Undichte Stellen müssen behoben
werden!
6. Zum Abschluss prüfen Sie noch die
Entwässerungsleitung. Öffnen Sie hierzu das Ven-
til an der Entwässerungsleitung. Ist das Belüfter-
system dicht, darf nur Luft oder ein Luft/Wasser-
Gemisch austreten.
7.
Nach Abschluss des Tests muss nach 24 h ein
erneuter Test durchgeführt werden. Erst wenn
dieser ebenfalls keine Fehler aufweist, kann die
Anlage in Betrieb gehen.
Nachdem auch der zweite Funktionstest erfolg-
reich abgeschlossen wurde, muss der Betriebs-
raum geflutet werden.
Sollte die Inbetriebnahme noch nicht möglich
sein, muss ein Wasserspiegel >1 m sicherge
-
stellt werden. Dadurch sollen die Tellerbelüfter
vor herabfallenden Gegenständen und die
Membrane vor UV-Licht geschützt werden.
Vor einer späteren Inbetriebnahme muss ein
weiterer Funktionstest durchgeführt werden. Des
Weiteren sind ab diesem Zeitpunkt die ent-
sprechenden Wartungsmaßnahmen laut Kapitel
„Instandhaltung“ zu berücksichtigen.
6.2. Vor dem Einschalten
• Prüfen Sie den Betriebsraum, ob dieser vollständig
geflutet ist.
• Wurde die Inbetriebnahme noch nicht vollständig
durchgeführt, muss ein erneuter Funktionstest
durchgeführt werden
6.3. Belüftung in Betrieb nehmen
Nachdem der Funktionstest erfolgreich durch-
geführt wurde, kann die Anlage in Betrieb
genommen werden. Hierfür wird die Belüftung
über eine separate, bauseits zustellende Bedien-
stelle eingeschaltet. Standardmäßig wird hier nur
zwischen den Betriebszuständen Ein und Aus
unterschieden.
Weitere Betriebszustände wie intermittierender
Betrieb oder eine zeitliche Steuerung müssen
individuell abgesprochen werden.
6.4. Nach dem Einschalten
Überprüfen Sie während des Betriebes regelmä-
ßig die Luftblasenbildung an der Oberfläche des
Mediums. Sollten einzelne Belüfter oder ganze
Belüftergruppen ausfallen, können Sie dies am
Blasenbild erkennen.
Wir empfehlen auch die Prüfung des Lufteintrags
in das Belüftungssystem anhand eines Manome-
ters in der Zulaufleitung. Durch Ablagerungen
(Druck steigt) oder Defekte (Druck sinkt) ändert
sich der Druck in der Zulaufleitung.
Es ist darauf zu achten, dass bei einer Druck-
steigerung von 20 mbar die Wartungsmaßnahme
„Reinigen der Membranoberfläche“ durchgeführt
werden muss. Die max. zulässige Drucksteigerung
im System beträgt 50 mbar. Höhere Abwei
-
chungen können zu Beschädigungen an den
Tellerbelüftern führen.
7. Außerbetriebnahme/Entsorgung
• Sämtliche Arbeiten müssen mit größter Sorgfalt
durchgeführt werden.
• Es müssen die nötige Schutzausrüstung getragen
werden.
• Bei Arbeiten in Becken und/oder Behältern sind
unbedingt die entsprechenden örtlichen Schutz-
maßnahmen einzuhalten.
• Bei allen Arbeiten muss eine zweite Person anwe-
send sein.
• Zum Heben und Senken des Produktes müssen
technisch einwandfreie Hebemittel und amtlich
zugelassene Lastaufnahmemittel verwendet
werden.
7.1. Vorübergehende Außerbetriebnahme
Bei dieser Art von Abschaltung bleibt das Belüf-
tersystem vollständig eingebaut und ist jederzeit
betriebsbereit.