5 BATTERIEN
D-20
5.8
STÖRUNGSSUCHE ________________________________________________________
Im allgemeinen wird die Störungssuche aus zwei bestimm-
ten Gründen durchgeführt. Erstens müssen Batterien mit
schwacher Leistung, die außerhalb der technischen Daten
des Herstellers liegen, ermittelt werden, um sie gemäß den
Bestimmungen der Herstellergewährleistung austauschen
zu können. Je nach Hersteller bestehen unterschiedliche
Gewährleistungsbedingungen. Die jeweiligen Bedingungen
sind vom Batteriehersteller zu erfragen.
Der zweite Grund besteht darin, festzustellen, warum das
Gerät keine vorschriftsmäßige Leistung erbringt. Leistungs-
störungen können dazu führen, daß ein Gerät langsam fährt
oder nicht so lange betrieben werden kann wie zuvor.
Eine neue Batterie muß reifen, bevor sie ihre Höchstkapazi-
tät erreicht. Der Reifeprozeß kann bis zu 100 Lade-/Entlade-
vorgänge dauern. Je älter eine Batterie, desto geringer ihre
Kapazität. Die einzige Methode zur Feststellung der Batterie-
kapazität besteht in der Durchführung einer Ladeprüfung an
einem entladenen Gerät.
Eine wirtschaftliche Methode zur Feststellung einer lei-
stungsschwachen Batterie ist die Verwendung eines Hydro-
meters, mit dem diejenige Batterie in einem Batteriesatz
gefunden wird, deren spezifisches Gewicht geringer als nor-
mal ist. Sobald diejenige Zelle bzw. die Zellen, die das Pro-
blem verursachen, gefunden sind, kann die Batterie
ausgebaut und ausgetauscht werden. Zu diesem Zeitpunkt
kann nichts unternommen werden, um die Batterie zu repa-
rieren; die jeweilige Batterie sollte jedoch durch eine Batterie
in bekanntermaßen gutem Zustand und derselben Marke,
desselben Typs und ungefähr gleichen Alters ersetzt werden.
5.9
HYDROMETER ____________________________________________________________
Hydrometer werden zur Prüfung des Ladezustands einer
Batteriezelle benutzt. Dies wird durch die Messung der Bat-
teriesäuredichte erreicht, die durch die Messung des spezifi-
schen Gewichts der Batteriesäure bestimmt wird. Je stärker
die Schwefelsäurekonzentration, desto dichter ist die Batte-
riesäure. Je höher die Dichte, desto stärker die Ladung.
Das spezifische Gewicht ergibt sich aus der Messung einer
Flüssigkeit, die mit einem Grundwert verglichen wird. Der
Grundwert ist Wasser, dem eine Basiszahl von 1,000 zuge-
teilt ist.
Die Konzentration von Schwefelsäure in Wasser in einer
neuen Batterie beträgt 1,280, d.h. daß die Batteriesäure
1,280-mal mehr wiegt als Wasser des gleichen Volumens.
Eine vollständig aufgeladene Batterie ergibt ein spezifi-
sches Gewicht von 1,275 - 1,280, eine entladene Batterie
ungefähr 1,140.
Hinweis: Keine Hydrometerprüfung an einer Batterie aus-
führen, die gerade mit Wasser aufgefüllt wurde. Die Batterie
muß mindestens einen Lade- und Entladevorgang durchma-
chen, damit sich das Wasser gründlich mit der Batteriesäure
mischen kann.
Die Temperatur der Batteriesäure ist wichtig, da die Hydro-
metermessung auf 27 °C korrigiert werden muß. Qualitativ
hochwertige Hydrometer verfügen über ein eingebautes
Thermometer zur Messung der Batteriesäuretemperatur und
eine Umrechnungsskala, mit der die Schwimmermessung
korrigiert werden kann. Es ist wichtig, zu bedenken, daß die
Batteriesäuretemperatur sich erheblich von der Außentem-
peratur unterscheidet, wenn das Fahrzeug in Betrieb war.
Verwendung eines Hydrometers (Abbildung 5E)
1.
Das Aufziehen der Batteriesäure in das Hydrometer
einige Male wiederholen, damit das Thermometer auf
die Batteriesäuretemperatur abgestimmt wird, dann den
Meßwert notieren. Die Farbe der Batteriesäure untersu-
chen. Braune oder graue Färbung weist auf ein Batterie-
problem hin und ist ein Anzeichen, daß sich die Batterie
dem Ende ihrer Lebensdauer nähert.
2.
Die Mindestmenge an Batteriesäure in das Hydrometer
aufziehen, die den Schwimmer (B) frei schwimmen läßt,
ohne das obere oder untere Ende des Zylinders (E) zu
berühren.
3.
Das Hydrometer senkrecht in Augenhöhe halten und
den Wert an der Stelle ablesen, an der die Batteriesäure
auf der Skala des Schwimmers steht.
4.
Alle 5,5 °C über oder unter 27 °C jeweils 4 Punkte
(0,004) addieren oder subtrahieren. Siehe Beispiele 1
und 2. Den Meßwert auf die Batteriesäuretemperatur
abstimmen.
5.
Beispiel: Falls die Ablesung ein spezifisches Gewicht
von 1,250 bei einer Temperatur der Batteriesäure von
32 °C beträgt, dann müssen vier Punkte dem Wert von
1,250 hinzugefügt werden, und die korrekte Ablesung
beträgt 1,254. Falls die Temperatur 21 °C betrug, sind
entsprechend vier Punkte von 1,250 zu subtrahieren,
was einen korrigierten Wert von 1,246 ergibt.
ACHTUNG
Niemals ein Metallther mometer in eine Batter ie
einführen. Ein zum Prüfen von Batterien konstruiertes
Hydrometer mit eingebautem Thermometer benutzen.
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