6
Elektrische Installation
6.1 Sicherheitshinweise
Bei der Installation müssen die Anforderungen der EN 60204-1 erfüllt werden.
Warnung
Gefahr des elektrischen Schlags bei Spannungsquellen ohne
Schutzmaßnahmen.
• Verwenden Sie für die elektrische Logikversorgung ausschließlich PELV-
Stromkreise nach EN 60204-1 (Protective Extra-Low Voltage, PELV).
Berücksichtigen Sie zusätzlich die allgemeinen Anforderungen an PELV-Strom-
kreise gemäß der EN 60204-1.
• Verwenden Sie ausschließlich Stromquellen die eine sichere elektrische
Trennung der Betriebsspannung nach EN 60204-1 gewährleisten.
Durch die Verwendung von PELV-Stromkreisen wird der Schutz gegen elektrischen
Schlag (Schutz gegen direktes und indirektes Berühren) nach EN 60204-1 sicher-
gestellt (Elektrische Ausrüstung von Maschinen, Allgemeine Anforderungen). Das
im System verwendete 24 V-Netzteil muss den Anforderungen der EN 60204-1 für
Gleichstromversorgungen genügen (Verhalten bei Spannungsunterbrechungen,
etc.).
Stellen Sie sicher, dass keine Brücken o. ä. parallel zur Sicherheitsverdrahtung
eingesetzt werden können, z. B. durch Verwendung des maximalen Aderquer-
schnitts von 1,5 mm² oder geeigneten Aderendhülsen mit Isolierkragen.
Verwenden Sie zum Durchschleifen von Leitungen zwischen benachbarten Geräten
Zwillings-Aderendhülsen.
ESD-Schutz
An nicht belegten Steckverbindern besteht die Gefahr, dass durch ESD (electrosta-
tic discharge) Schäden am Gerät oder anderen Anlagenteilen entstehen. Erden Sie
die Anlagenteile vor der Installation und verwenden Sie geeignete ESD Ausrüstung
(z. B. Schuhe, Erdungsbänder, etc.).
6.2 Anschluss [X40]
Das Sicherheitsmodul CAMC-G-S1 besitzt eine kombinierte Schnittstelle für Steue-
rung und Rückmeldung über den Steckverbinder [X40].
Stecker Pin Bezeichnung Wert
Beschreibung
8
0V
0 V
Bezugspotential für Hilfsversorgungsspannung.
7
24V
+24 V DC
Hilfsversorgungsspannung (24 V DC Logikver-
sorgung des Motorcontrollers herausgeführt).
6
C2
–
Rückmeldekontakt für den Zustand „STO“ an
eine externe Steuerung.
5
C1
4
0V-B
0 V
Bezugspotential für STO-B.
3
STO-B
0 V / 24 V
Steuereingang B für die Funktion STO.
2
0V-A
0 V
Bezugspotential für STO-A.
1
STO-A
0 V / 24 V
Steuereingang A für die Funktion STO.
Fig. 3
Steckerbelegung [X40] (Darstellung des Steckers am Modul)
Zur Sicherstellung der Funktion STO „Safe Torque Off“ sind die Steuereingänge
STO-A und STO-B zweikanalig in Parallelverdrahtung anzuschließen.
Diese Anschaltung kann z. B. Teil eines Not-Halt-Kreises oder einer Schutztür-An-
ordnung sein.
1
2
3
4
5
L230VAC
N230VAC
PE
24VDC
T1
Festo CMMP-AS-C…-3A-M3
1 2 7 8 9
L1
PE
+2
4V
GN
D
24
V
N
-X9
21
9
DI
N
4
DI
N
5
-X1
1
3
2 4
ST
O
-A
ST
O
-B
0V
-B
0V
-A
-X4
0
Au
sga
n
g
S
P
S
:
En
sf
tu
fe
n
-Fre
iga
b
e
Au
sga
n
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S
P
S
:
R
e
g
ler
-F
re
ig
ab
e
Nur relevante Anschlüsse gezeichnet!
Ohne Querschlusserkennung!
0VDC
5 6
C1
C2
Ei
n
g
a
n
g
S
P
S
:
S
a
fe
ty
R
ü
ck
me
ldun
g
T
1
S1
sender
receiver
O
SSD
1
O
SSD
2
S1
S1
S1
Sicherheits-
schaltgerät
1
3
2
4
1
3
4
2
1
3
4
2
1
3
4
2
oder
oder
1
Motorcontroller mit Sicherheits-
modul (nur relevante Anschlüsse)
2
Not-Halt-Schalter
3
Schutztür
4
Lichtgitter
5
Sicherheitsschaltgerät
Fig. 4
Anschluss des Sicherheitsmoduls CAMC-G-S1, Beispiel einphasiger Motor-
controller CMMP-AS-C...-3A-M3
Wenn eine sicherheitsgerichtete Anschaltung (noch) nicht vorliegt sollte das
Schaltermodul CAMC-DS-M1 eingesetzt werden.
Falls kein Schaltermodul zur Verfügung steht oder zur Erstinbetriebnahme des
Motorcontrollers ohne Sicherheitstechnik, kann der Motorcontroller CMMP-
AS-…-M3 mit dem Sicherheitsmodul CAMC-G-S1 mit einer Mindestbeschaltung
entsprechend Fig. 4 mit einem Not-Halt-Schalter (
2
) erfolgen.
Führen Sie Mindestbeschaltungen der Eingänge STO-A/STO-B und 0V-A/0V-B für
die Erstinbetriebnahme so aus, dass diese zwangsweise entfernt werden müssen,
wenn die endgültige Sicherheitsbeschaltung erfolgt.
Hinweis
Sicherheitsfunktionen dürfen nie überbrückt werden.
7
Inbetriebnahme
Warnung
Verlust der Sicherheitsfunktion!
Fehlende Sicherheitsfunktion kann zu schweren irreversiblen Verletzungen füh-
ren, z. B. durch ungewollte Bewegungen der angeschlossenen Aktorik.
• Sicherheitsmodul nur betreiben:
– in eingebautem Zustand und
– wenn alle Schutzmaßnahmen eingeleitet sind.
• Sicherheitsfunktion zum Abschluss der Inbetriebnahme validieren.
Falsche Beschaltung, Verwendung eines falschen Sicherheitsmoduls oder
externer Bauteile, die nicht entsprechend der Kategorie ausgewählt wurden, füh-
ren zu Verlust der Sicherheitsfunktion.
• Führen Sie eine Risikobeurteilung für Ihre Applikation durch und wählen Sie die
Beschaltung und die Bauteile entsprechend aus.
7.1 Vor der Inbetriebnahme
Führen Sie folgende Schritte zur Vorbereitung der Inbetriebnahme durch:
1. Sicherstellen, dass das Sicherheitsmodul korrekt montiert ist.
2. Elektrische Installation prüfen (Anschlusskabel, Kontaktbelegung
Abschnitt 6). Alle PE-Schutzleiter angeschlossen?
7.2 DIP-Schaltereinstellung
Stellen Sie die DIP-Schalter ein wie in der Dokumentation Hardware
GDCP-CMMP-AS-M3-HW-... oder der feldbusspezifischen Dokumentation
beschrieben.
7.3 Parametrierung
Bei der Erstinbetriebnahme oder bei einem Wechsel gegen einen anderen Modul-
typ (CAMC-DS-M1 oder CAMC-G-S3) wird ein nicht quittierbarer Fehler ausgelöst.
Die Quittierung des Fehlers erfolgt durch die Bestätigung des Modulwechsels mit
Hilfe der Parametriersoftware. Bei einem reinen Modultausch (identischer Typ)
wird ein Eintrag im permanenten Diagnosespeicher generiert.
7.4 Funktionstest
Hinweis
Die Funktion STO muss nach der Installation und nach Veränderungen der In-
stallation validiert werden.
Diese Validierung ist vom Inbetriebnehmer zu dokumentieren. Als Hilfe für die
Inbetriebnahme finden Sie Beispiele für Checklisten in der Dokumentation
GDCP-CAMC-G-S1-... auf der dem Motorcontroller beiliegenden CD.
8
Bedienung und Betrieb
8.1 Verpflichtungen des Betreibers
Die Funktionsfähigkeit der Sicherheitseinrichtung ist in angemessenen Zeitab-
ständen zu prüfen. Es liegt in der Verantwortung des Betreibers, die Art der Über-
prüfung und die Zeitabstände im genannten Zeitraum zu wählen. Die Prüfung ist so
durchzuführen, dass die einwandfreie Funktion der Sicherheitseinrichtung im Zu-
sammenwirken aller Komponenten nachgewiesen wird.
8.2 Wartung und Pflege
Das Sicherheitsmodul ist wartungsfrei.
9
Diagnose und Störungsbeseitigung
9.1 Zustandsanzeige
LED
Bezeichnung
Beschreibung
Aus
Nicht sicher
= Zustand STO nicht aktiv
Sicherheitsmodul oder Motorcontroller hat keine
Betriebsspannung.
Grün
Nicht sicher
= Zustand STO nicht aktiv
Die Leistungsendstufe im Motorcontroller für die
Speisung des Motors kann aktiv oder inaktiv sein.
Gelb
Sicher
= Zustand STO aktiv
Die Leistungsendstufe im Motorcontroller für die
Speisung des Motors ist sicher abgeschaltet.
Fig. 5
LED-Anzeige am Sicherheitsmodul
Anzeige
Beschreibung
„H“: Der Motorcontroller befindet sich im „Sicheren Zustand“. Dies ist nicht gleich-
bedeutend mit der Information über den Status der Sicherheitsfunktion STO (Safe
Torque Off ). Dies kann nur an der Status-LED des Sicherheitsmoduls abgelesen
werden. Für den „unsicheren Zustand“ ist keine spezielle Anzeige vorgesehen, es
werden die normalen Statusanzeigen des Motorcontrollers dargestellt.
Fig. 6
7-Segment-Anzeige am Motorcontroller