- 23 -
4.3 SICHERHEITS- UND VERRIEGELUNGSFUNKTIONEN
4.3.1 Schutzeinrichtungen und Alarme (TAB. 1)
a) Thermischer Überlastschutz:
Er spricht an bei einer Übertemperatur der Punktschweißmaschine aufgrund
fehlender oder unzureichender Kühlmittelmenge oder aufgrund einer Überlastung
beim Arbeitszyklus (Überschreiten der Grenzen).
Die Auslösung ist erkennbar am Aufleuchten des Symbols auf dem Display (Abb.
C-17) und am Kürzel:
AL1 = Überhitzungsalarm Maschine.
AL2 = Überhitzungsalarm Zange, Studder.
WIRKUNG: Unterbrechung der Stromzufuhr (Schweißsperre).
RÜCKSTELLUNG: Manuell (Betätigung des Knopfes „START“, wenn die Werte
wieder innerhalb des zulässigen Temperaturbereiches liegen - Erlöschen des
Symbols).
b) Über- und Unterspannungsschutz
Sein Ansprechen ist auf dem Display am Kürzel AL 3 = Alarm Überspannung und
AL 4 = Alarm Unterspannung erkennbar.
WIRKUNG: Unterbrechung der Stromzufuhr (Schweißsperre).
RÜCKSTELLUNG: Manuell (Betätigung des Knopfes „START“).
c) Knopf „START“ (Abb. C-5).
Er muss betätigt werden, um den Schweißvorgang unter den folgenden
Bedingungen zu veranlassen:
- bei jedem Kontaktschluss des Hauptschalters (Pos „O“=> Pos „I“);
- nach der Auslösung von Sicherheits- und Schutzeinrichtungen;
- nach der Wiederherstellung der zuvor willentlich oder störungsbedingt
unterbrochenen Energieversorgung (Strom und Druckluft);
5. INSTALLATION
ACHTUNG! BEI SÄMTLICHEN ARBEITEN ZUR INSTALLATION SOWIE
ZUR VORNAHME DER ELEKTRISCHEN UND PNEUMATISCHEN ANSCHLÜSSE
MUSS DIE PUNKTSCHWEISSMASCHINE UNBEDINGT AUSGESCHALTET UND
VOM VERSORGUNGSNETZ GETRENNT SEIN.
DIE ELEKTRISCHEN UND PNEUMATISCHEN ANSCHLÜSSE DÜRFEN NUR VON
ERFAHRENEM ODER QUALIFIZIERTEM PERSONAL AUSGEFÜHRT WERDEN.
5.1 EINRICHTUNG
Die Punktschweißmaschine von der Verpackung befreien und die losen, mitgelieferten
Teile montieren.
5.2 ANHEBEN
VORSICHT:
Keine der in diesem Handbuch beschriebenen Punktschweißmaschinen
verfügt über Hebevorrichtungen.
5.3 STANDORT
Der Installationsbereich muss geräumig genug sein, außerdem muss er frei von
Hindernissen sein und den völlig sicheren Zugang zum Bedienfeld, zum Hauptschalter
und zum Arbeitsbereich garantieren.
Vergewissern Sie sich, dass der Ein- und Austritt der Kühlluft an den entsprechenden
Öffnungen nicht behindert ist. Prüfen Sie außerdem, ob leitende Stäube, korrosiv
wirkende Dämpfe, Feuchtigkeit und anderes angesaugt werden können.
Stellen Sie die Punktschweißmaschine auf einer ebenen Fläche aus einem homogenen
und kompakten Material auf, die geeignet ist, das Gewicht der Maschine zu tragen
(siehe „Technische Daten”), damit die Gefahr des Umkippens oder gefährlicher
Verschiebungen nicht besteht.
5.4 NETZANSCHLUSS
5.4.1 Hinweise
Bevor ein elektrischer Anschluss hergestellt wird, ist zu prüfen, ob die Daten auf dem
Typenschild der Punktschweißmaschine mit der Spannung und der Frequenz des am
Installationsort verfügbaren Netzes übereinstimmen.
Die Punktschweißmaschine darf ausschließlich an ein geerdetes Versorgungssystem
mit Nullleiter angeschlossen werden.
Um den Schutz gegen indirekten Kontakt zu gewährleisten, verwenden Sie bitte
Leistungsschaltautomaten des folgenden Typs:
- Typ A (
) für einphasige Maschinen;
- Typ B (
) für dreiphasige Maschinen.
- Die Punktschweißmaschine genügt nicht den Anforderungen der Norm IEC/EN
61000-3-12.
Wenn sie an ein öffentliches Versorgungsnetz angeschlossen wird, hat der
Installierende oder der Betreiber pflichtgemäß unter seiner Verantwortung
zu prüfen, ob die Punktschweißmaschine angeschlossen werden darf (falls
erforderlich, ziehen Sie den Betreiber des Verteilernetzes zurate).
5.4.2 Stecker und Dose
Das Versorgungskabel mit einem Normstecker geeigneter Höchstlast verbinden
(3P+T : nur 2 Pole werden benutzt: INTERPHASENANSCHLUSS!) und eine
Netzdose vorsehen, die durch Schmelzsicherungen oder einen Leistungsschalter mit
thermischem und magnetischem Überstromauslöser geschützt ist; der zugehörige
Erdungsanschluß muß mit dem Erdleiter (gelb-grün) der Versorgungsleitung
verbunden werden.
Die Höchstlast und Auslösemerkmale der Sicherungen und des Leistungsschalters
sind im Abschnitt “TECHNISCHE DATEN” aufgeführt.
Wenn mehrere Punktschweißmaschinen angeschlossen werden, muß die Speisung
zyklisch zwischen den drei Phasen verteilt werden, um eine ausgeglichenere Last zu
gewährleisten. Beispiel:
Punktschweißmaschine 1: Speisung L1-L2;
Punktschweißmaschine 2: Speisung L2-L3;
Punktschweißmaschine 3: Speisung L3-L1.
VORSICHT! Bei Mißachtung der obigen Regeln ist das herstellerseitig
vorgesehene Sicherheitssystem (Klasse I) unwirksam. Schwere Gefahren für
die beteiligten Personen (z.B. Stromschlag) und Sachwerte (z. B. Brand) sind
die Folge.
6. SCHWEISSEN (Punktschweißen)
6.1 VORBEREITENDE TÄTIGKEITEN
Vor jedem Punktschweißvorgang muss mit dem Hauptschalter in Stellung „O“ geprüft
werden, ob der Stromanschluss nach der vorstehenden Anleitung korrekt ausgeführt
worden ist.
6.2 EINSTELLUNG DER PARAMETER (Punktschweißen)
Folgende Parameter sind ausschlaggebend zur Bestimmung des Durchmessers
(Querschnitts) und der mechanische Dichtigkeit des Schweißpunktes:
- Von der Elektrode ausgeübte Kraft.
- Punktschweißstrom.
- Punktschweißdauer.
Bei Fehlen einschlägiger Erfahrung ist es angebracht, einige Punktschweißproben
auszuführen und dazu Blechstärken der gleichen Qualität und der gleichen Stärke wie
für die auszuführende Arbeit zu benutzen.
Die Parameter Punktschweißstrom und Punktschweißzeit werden automatisch
eingestellt, wenn man die Dicke der zu schweißenden Bleche mit den Tasten
(Symbole
+
/
-
) auswählt. Der Standardwert (DEFAULT) der Punktschweißzeit lässt
sich innerhalb der vorgegebenen Grenzen mit der Taste (Symbol Abb. C-2) anpassen.
6.3 VERFAHRENSWEISE
6.3.1 STUDDER-PISTOLE
Hier erfolgt die Punktschweißung durch einfaches Aufsetzen des Werkzeugs auf
das Werkstück, das mit dem Massekabel verbunden ist. Die Maschine erkennt nach
einigen Augenblicken den Kontakt und startet automatisch den Punktschweißvorgang.
ACHTUNG!
- Um Zubehör an der Pistolenspindel zu befestigen oder von dort abzunehmen,
sind zwei Sechskant-Gabelschlüssel zu verwenden, damit sich die Spindel
nicht drehen kann.
- Bei Arbeiten an Türen oder Kofferhauben muss die Masseschiene an diesen
Teilen befestigt werden, um zu verhindern, dass Strom die Scharniere
durchfließt. Die Masseschiene ist in der Nähe der Punktschweißstelle zu
befestigen (lange Strecken, die der Strom zurücklegen muss, wirken sich
nachteilig auf die Qualität des Schweißpunktes aus).
- WENN DER SCHWEISSVORGANG NICHT GESTARTET WERDEN SOLL, DARF
DER STUDDER NICHT AUF DAS WERKSTÜCK AUFGESETZT WERDEN!
6.3.2 Anschluss des Massekabels
a) Das Blech möglichst nahe des Schweißbereiches auf einer Fläche blanklegen,
die der Kontaktfläche der Masseschiene entspricht.
b1) Die Kupferschiene mit einer GELENKZANGE (für Schweißarbeiten geeignetes
Modell) an der Oberfläche des Bleches fixieren).
Alternativ zur Vorgehensweise „b1“ (die in der Praxis schwer umsetzbar ist) kann
die folgende Lösung angewendet werden:
b2) Eine Unterlegscheibe auf die Oberfläche des vorbereiteten Blechs punkten, die
Unterlegscheibe durch die Öffnung der Kupferschiene führen und mit der im
Lieferumfang enthaltenen Klemme befestigen.
Aufpunkten der Unterlegscheibe für die Befestigung der Masse
Die entsprechende Elektrode (Pos. 9, Abb. D) in die Pistolenspindel montieren und
dort die Unterlegscheibe einfügen (Pos. 13, Abb. D).
Die Unterlegscheibe im gewünschten Bereich aufsetzen. Denselben Bereich mit
dem Masse-Ende in Kontakt bringen, den Pistolenknopf drücken und dadurch die
Unterlegscheibe schweißen, an der wie vorstehend beschrieben die Masse befestigt
wird.
Punkten von Schrauben, Scheiben, Nägeln und Nieten
Die Pistole mit der richtigen Elektrode versehen, dort das aufzupunktende Element
einsetzen und es an der gewünschten Stelle auf das Blech setzen. Den Pistolenknopf
drücken und erst dann wieder loslassen, wenn die eingestellte Zeit verstrichen ist.
Gleichzeitiges Punkten und Ziehen von Spezialscheiben
Für diese Funktion wird die Spindel (Pos. 4, Abb. D) auf den Korpus des Zuggerätes
(Pos. 1, Abb. D) montiert und dort befestigt. Das andere Ende des Zuggerätes auf die
Pistole kuppeln und festziehen. Die Spezialscheibe (Pos. 14, Abb. D) in die Spindel
(Pos. 4, Abb. D) einsetzen und mit der entsprechenden Schraube (Abb. D) befestigen.
Die Scheibe im gewünschten Bereich aufpunkten. Dazu die Punktschweißmaschine
so einstellen wie für das Punkten von Unterlegscheiben. Danach mit dem Ziehen
beginnen.
Am Schluss das Zuggerät um 90° drehen, um die Unterlegscheibe abzulösen, die an
einer anderen Stelle wieder aufgepunktet werden kann.
Erhitzen und Einziehen von Blechen
In dieser Betriebsart ist der TIMER deaktiviert.
Die Dauer der Vorgänge wird also manuell vorgegeben und hängt davon ab, wie lange
die Pistolenelektrode auf das mit der Masse verbundene Werkstück gedrückt wird.
Die Stromstärke wird automatisch anhand der gewählten Blechdicke eingestellt.
Die Kohleelektrode (POS. 12, ABB. D) in die Pistolenspindel einsetzen und mit dem
Verschlussring blockieren. Mit der Kohlespitze die zuvor blankgelegte Zone berühren.
Mit einer kreisförmigen Bewegung von außen nach innen das Blech erhitzen, das sich
rückverformt, also wieder in seine ursprüngliche Position zurückkehrt.
Um zu vermeiden, dass das Blech zu stark angelassen wird, sind jeweils nur kleine
Bereiche zu bearbeiten. Sofort danach mit einem feuchten Tuch darüber wischen, um
den behandelten Bereich abzukühlen.
Einziehen von Blechen
In dieser Position können mit der entsprechenden Elektrode Bleche wieder flach
gezogen werden, die örtlich verformt waren.
Verwendung des zum Lieferumfang gehörenden Zuggerätes (Pos. 1, Abb. D)
Einhängen und Ziehen von Unterlegscheiben
Für diese Funktion wird die Spindel (Pos. 3, Abb. D) auf den Elektrodenkorpus (Pos.
1, Abb. D) montiert und dort befestigt. Die nach der vorstehenden Beschreibung
aufgepunktete Unterlegscheibe (Pos. 13, Abb. D) einhängen und mit dem Ziehen
beginnen. Zum Schluss das Zuggerät um 90° drehen und die Unterlegscheibe
ablösen.
Einhängen und Ziehen von Stiften
Für diese Funktion wird die Spindel (Pos. 2, Abb. D) auf den Elektrodenkorpus (Pos.
1, Abb. D) montiert und dort befestigt. Den nach der vorstehenden Beschreibung
aufgepunkteten Stift (Pos. 15-16, Abb. D) in die Spindel (Pos. 1, Abb. D) eintreten
lassen, wobei das Ende in Richtung Zuggerät (Pos. 2, Abb. D) gezogen gehalten
wird. Die Spindel nach der Einführung loslassen und mit dem Ziehen beginnen. Zum
Schluss die Spindel in Richtung Hammer ziehen, um den Stift zu entnehmen.