Madsen zodiac, Reference Manual

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App. 3 Immitanz beim MADSEN Zodiac
Methodologie und Funktionen
App. 3.1 Tympanometrie – eine Einführung
Mit Tympanometriemessungen wird bestimmt, wie gut das Mittelohr Schallwellen an das Innenohr überträgt und der Ein-
fluss der Mittelohrmechanismen beurteilt, der diese Fähigkeit beeinflussen.
Die Aufgabe des Mittelohrs ist es, eintreffende Schallwellen zu verstärken, um die höhere Impedanz der Flüssigkeiten im
Innenohr zu überwinden, d. h. die durch die Luft verbreiteten Schallwellen ohne Ablenkung in eine Welle in einer
Flüssigkeit zu übertragen.
Der Hauptmechanismus, der zu dieser Umwandlung der Schallwellen verwendet wird, ist der Größenunterschied der Ober-
fläche des Trommelfells und der Fußplatte des Steigbügels.
Im Mittelohr befinden sich außerdem die drei Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel, deren Hebelwirkung
zum Schalldruck am ovalen Fenster beiträgt. Jede Änderung im Mittelohrsystem (z. B. Flüssigkeiten oder Druckaufbau in
der Paukenhöhle, Behinderung der Bewegungen der Gehörknöchelchenkette) führt zu einer ineffizienten Sch-
wingungsübertragung durch das Mittelohr. Dadurch werden die Schallwellen durch das Außenohr zurückgeworfen.
App. 3.1.1 Tympanometrieuntersuchung
Die Tympanometrieuntersuchung, wie sie mit dem MADSEN Zodiac durchgeführt wird, hat folgende Merkmale:
Es wird ein Sondenton durch die Wandler der Sonde in das Ohr übertragen. Das Mikrofon in der Sonde misst dann die
akustische Energie, die im Gehörgang verbleibt. Da der Luftdruck im Gehörgang und die Muskelaktivitäten im Mittelohr
die Beweglichkeit des Mittelohrsystems verändern, variiert die akustische Restenergie, die an der Sonde gemessen wer-
den kann, in Abhängigkeit vom erzeugten Luftdruck und der Muskelaktivität.
Die maximale Admittanz akustischer Energie (d. h. der Punkt, an dem die meiste akustische Energie in das Mittelohr
gelangt) wird erreicht, wenn die Mobilität des Mittelohrs am größten ist. Dies ist dann der Fall, wenn der Druck im Gehör-
gang auf beiden Seiten des Trommelfells gleich ist und die Mittelohrmuskeln sich in einem neutralen Zustand befinden.
Bei der Verwendung eines 226-Hz-Sondentons ist die akustische Admittanz von Luft in einem Hohlraum von 1 Kubikzen-
timeter 1 mmho. Daher ist die Admittanzeinheit mmho bei 226-Hz-Tympanometriemessungen mit den Volumeneinheiten
Kubikzentimeter (cm
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) oder Milliliter (ml) als Maß der akustischen
Komplianz
austauschbar. Diese 1:1-Verhältnis von Admit-
tanz und Volumen gilt nur für den 226-Hz-Sondenton. Da die Mittelohr-Admittanz in diesem Frequenzbereich außerdem
vorrangig durch die Steifheit bestimmt wird (Leitwert der Komplianz), kann die Komplianz des Mittelohrs nur isoliert mith-
ilfe von Sondentönen niedriger Frequenz ermittelt werden.
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Bei MADSEN Zodiac können Sie aus den Komplianz- bzw. Admittanzeinheiten cc , cm3 bzw. mmho auswählen, wenn Sie
den 226-Hz-Sondenton verwenden. Wenn Sie einen Sondenton mit höherer Frequenz verwenden, werden alle Admit-
tanzkomponenten gemessen und die Einheit ist immer
mmho .
Bei Reflexuntersuchungen mit MADSEN Zodiac steht für 226-Hz-Messungen auch die Volumeneinheit
µ
l zur Auswahl.
Wenn
µ
l verwendet wird, werden die entsprechenden Zahlenwerte mit 1000 multipliziert.
1Ein Gesamtverständnis der Vektorprinzipien der Tympanometrie finden Sie z.B. bei Margolis & Hunter (2000), Acoustic
Immittance Measurements. In: R.J. Roeser, M. Valente & H. Hosford-Dunn(Eds.)
Audiology Diagnosis
, oder T.L. Wiley &
D.T. Stoppenbach (2002), Basic Principles of Acoustic Immittance Measures. In: J. Katz (Hg.) In: J. Katz (Hg.)
Handbook
of Clinical Audiology, Fünfte Auflage
.
158 Otometrics - MADSEN Zodiac
App. 3 Immitanz beim MADSEN Zodiac Methodologie und Funktionen