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14.4 Einklapper mit Verhänger
In seltenen Fällen, insbesondere aus falsch ausgeleiteten Stall- oder Trudelmanövern,
kann es zu Einklappern kommen, bei denen Teile des Flügels sich in den Leinen verhän-
gen und die Wiederöffnung erschweren. Bei Verhängern, auch geringen Ausmaßes, muss
mit deutlich markanterem Wegdrehen des Schirms zur verhängten Seite hin gerechnet
werden. Daher muss sofort ohne Verzögerung gegengesteuert werden. Ohne die Dre-
hung zu stoppen, ist die Verhängung durch die Anströmung von vorne im Spiralsturz nicht
wieder zu lösen und die Steuerkräfte steigen sehr stark an. Gelingt das Abfangen nicht
oder reicht die Höhe nicht mehr für weiteres Eingreifen aus, so ist sofort das Rettungsge-
rät auszulösen!
Reicht das Abfangen (auch bei hohen Steuerkräften stets noch möglich) und nachfolgen-
des traditionelles Eingreifen nicht aus, den Flügel zu öffnen, so können bei entsprechen-
der Flughöhe und Pilotenerfahrung folgende Methoden zum Ziel führen:
1. Herunterziehen der Stabiloleine kann ebenfalls dafür sorgen, dass der Flügel wieder
öffnet und in den Normalflug übergeht.
2. Das Einklappen der betroffenen Seite, um die Leinen zu entlasten (nur bei kleinen Ver-
hängern und Leinenüberwürfen).
3. Das kontrollierte Stallen der Kappe führt zu rückwärtigem Abrutschen des Schirms und
damit zu einer Anströmung von hinten, die in aller Regel den Verhänger löst (nur für dar-
aufhin geschulte Piloten mit großer Erfahrung).
Kann der Verhänger nicht gelöst werden, so ist abzuwägen, ob damit notgelandet werden
kann (kleinerer Verhänger, gut gerade zuhalten, Manövrierfähigkeit bleibt erhalten) oder
das Rettungsgerät ausgelöst werden muss (großer Verhänger, nur mit Stallgefahr gerade
zuhalten, hohes Sinken, nicht mehr manövrierfähig).
Wenn du im Zweifel bist, löse bei einem Verhänger immer sofort das Rettungsgerät aus!