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deutsch
PROFIBUS ist ein herstellerunabhängiger, offener Feldbus-
standard, der durch die internationalen Normen EN 50170
und EN 50254 festgelegt ist.
3.1
Busprinzip
Ein PROFIBUS-System besteht aus Master und Slaves. Es
gibt zwei Klassen von Master. Eine SPS ist üblicherweise
ein Master der Klasse 1 (DPM1). Ein DPM1 initialisiert die
Peripheriegeräte mit den nötigen Parametern. Danach
wechseln die Slaves in den zyklischen Betrieb und werden
vom Master überwacht, ob sie ansprechbar bleiben. In
einem PROFIBUS-System muss es immer mindestens
einen DPM1 geben. Gibt es mehrere Master der Klasse 1,
dann kann ein Slave immer nur einem DPM1 zugeordnet
werden.
Ein Master der Klasse 2 (DPM2) wird auch als Parametrier-
master bezeichnet. DPM2 sind Engineering-, Projektie-
rungs- oder Bediengeräte. Sie werden zur Inbetriebnahme,
Wartung und Diagnose eingesetzt, um die angeschlosse-
nen Geräte zu konfigurieren oder zu überwachen. DPM2
müssen im Betrieb nicht permanent vorhanden sein.
Die grundsätzliche Funktionalität zwischen Klasse-1-
Master und Slaves wird als DP-V0 bezeichnet. Sie umfasst
Parametrierung, Betrieb und Überwachung, wobei auch
die Slaves das Vorhandensein des Masters mittels einer
Ansprechüberwachung kontrollieren.
Mit DP-V1 bezeichnet man die Funktionalität für azykli-
schen Datenaustausch und Alarmbehandlung. Diese findet
zwischen Slaves, die DP-V2 unterstützen und Klasse-2-
Master statt. Über DP-V1 kann ein Slave mit verschiede-
nen DPM2 kommunizieren.
DP-V2 behandelt den isochronen Datenaustausch, den
Slave-Querverkehr und die Uhrzeitsynchronisation. Damit
ist es möglich, die Zykluszeit der Steuerung auf einen
festen Wert zu fixieren und die Slaves darauf zu synchroni-
sieren.
BTL7-T500… unterstützt DP-V0, DP-V1 und DP-V2.
Neben herstellerspezifischen Funktionen unterstützt der
Sensor die Klassen 3 und 4 nach dem Encoderprofil.
3
PROFIBUS-Grundlagen
3.2
Systemstart
Nach dem Einschalten erwartet das BTL7-T500… ein
Parametriertelegramm vom Master. In diesem werden
mindestens die von der Norm festgelegten Informationen
(z. B. Identnummer, Masteradresse oder Watchdogzeit)
gesendet. Zusätzlich können noch anwenderspezifische
Parameter übertragen werden.
Danach wartet das BTL7-T500… auf ein Konfigurationste-
legramm. Es legt die Art fest, mit der im zyklischen Betrieb
die Daten ausgetauscht werden. Hierzu stehen verschie-
dene Datentelegramme (siehe Kapitel 4.4 auf Seite 15)
zur Auswahl.
Wenn sowohl Parametrierung als auch Konfiguration
akzeptiert wurden, dann kann das BTL7-T500… Nutzda-
ten mit dem Master austauschen.
3.3
PROFIdrive-Objektmodell
PROFIdrive ist ein modulares, herstellerübergreifendes
Geräteprofil für Antriebsgeräte das die gleiche Funktionali-
tät für PROFIBUS und PROFINET bietet.
Das PROFIdrive zugrunde liegende Model basiert auf dem
zuvor beschriebenen Busprinzip. Die verschiedenen Kom-
ponenten werden in drei Geräteklassen unterteilt:
– Den Klasse 1 Master bezeichnet man als Controller. Er
ist mit einer oder mehreren Antrieben (Drives, Achsen)
verbunden, und steuert die ganze Anlage.
– Slaves, wie z. B. das magnetostriktive Positionsmess-
system BTL7-T500… bezeichnet man als Peripherie-
geräte (P-Device). Sie sind mit mindestens einem
Controller verbunden, der sie überwacht oder steuert.
– Klasse-2-Master bezeichnet man als Supervisor. Diese
sind üblicherweise Computer mit Konfigurationssoft-
ware, mit denen die Parameter gesetzt werden und die
Peripheriegeräte überwacht werden können.
Jede Station am Bus besteht aus einem Netzwerkinterface
und einem oder mehreren Geräten. Das Netzwerkinterface
verbindet die Station mit dem Netzwerk. Um ein
PROFIdrive-Gerät eindeutig zu identifizieren, müssen
Netzwerk, Station und Device spezifiziert werden.
Ein PROFIdrive-Gerät wiederum besteht aus einem oder
mehreren funktionalen Objekten, die seine Funktion reprä-
sentieren. Das magnetostriktive Positionsmesssystem
BTL7-T500… ist ein homogenes Peripheriegerät mit einer
Encodereinheit. Weiter gibt es noch ein Kommunikations-
objekt, das die Drive-Objekte mit dem Netzwerkinterface
verbindet.
Zusätzlich ist noch das Kommunikationsobjekt definiert,
das eine Beziehung zwischen dem Netzwerkinterface und
und dem Drive-Objekt herstellt.
BTL7-T500-…
Konfigurationsanleitung
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