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7. Wasseraufbereitung – allgemeine Information
Zur Reinhaltung des Schwimmbeckenwassers ist eine Reihe von Maßnahmen erforderlich, für die der
Begriff „Wasserpflege“ geprägt worden ist. Neben der mechanischen Wasseraufbereitung des
Schwimmbeckenwassers durch die Filteranlage ist eine chemische Aufbereitung des Wassers
notwendig. Vor allem muss das Wachstum von Mikroorganismen, insbesondere von Algen und
Bakterien verhindert werden.
7.1 pH–Wert
Der pH-Wert ist einer der wichtigsten Parameter, neben der Desinfektion, bei der chemischen
Wasseraufbereitung! Der ideale pH-Wert für das Wasser eines Schwimmbeckens liegt zwischen 7,0
und 7,4 - da in diesem Bereich:
a) weder eine saure noch alkalische Reizung der menschlichen Haut zu erwarten ist
b) keine Materialschädigung zu erwarten ist
c) nicht zuletzt Desinfektions- und Algenbekämpfungsmittel die beste Wirkung zeigen
Der pH-Wert gibt keine nähere Auskunft über die chemische Wasserzusammensetzung. Er teilt uns
aber mit, ob das Wasser zu hoher Alkalität (pH-Wert über 7,4) neigt. Der pH-Wert ist also ein Maß für
die Reaktion des Wassers, welches aussagt, wie stark es alkalisch oder sauer geworden ist.
Ein zu hoher pH-Wert (über 7,4) soll durch Zusatz von Säure (pH- Senker) gesenkt werden. Hierfür ist
ein gefahrlos zu handhabendes, leicht lösliches Säure-Granulat auf dem Markt erhältlich. Zu hohe pH-
Werte treten meist in karbonathartem Wasser auf, in dem sich die pH-Wert–Regulierung nur durch
wiederholte Säurezugabe (pH-Senker) erreichen lässt. Zwischendurch steigt der pH-Wert immer
wieder an.
Ein zu niedriger pH-Wert (meist unter 7) wird vorwiegend in weichem Wasser gemessen. Hier genügt
der einmalige Zusatz eines geeigneten alkalischen Produktes (pH-Heber), um den pH-Wert in der
erforderlichen Weise anzuheben und, was in weichem Wasser ebenso wichtig ist, zu stabilisieren, so
dass starke pH-Schwankungen nicht mehr auftreten können. Zu diesem Zweck genügt im
Allgemeinen ein Zusatz von 50 g des alkalischen Mittels pro cbm, erforderlichenfalls können bis zu
100 g / cbm notwendig sein.
7.2 Algenbekämpfung
Algen gelangen in jedes offene Gewässer und wachsen und vermehren sich dort sehr schnell, da sie
sehr anspruchslose Organismen sind. Maßnahmen zur Algenbekämpfung sind in jedem
Schwimmbecken unbedingt notwendig. Eine zuverlässige Verhütung von Algenwachstum wird mit
einem modernen flüssigen Algenbekämpfungsmittel erreicht. Vorhandene Algenbeläge können
nur
durch eine Hochchlorung und mechanische Bearbeitung der befallenen Flächen wirkungsvoll entfernt
werden. Hochwirksame Algenmittel können nur zur Vorbeugung eingesetzt erden.
7.3 Störung
In jedes Schwimmbeckenwasser gelangen organische Verunreinigungen, wie abgestorbene
Hautschuppen, Sonnenöl, Ruß und Pflanzenteile etc. Diese sind oft zunächst feinst verteilt, ballen sich
aber im Laufe der Zeit zusammen und sind meist gemeinsam mit ausfallendem Kalk die Ursache für
eine Wassertrübung. Vor allem sind diese Verunreinigungen auch ein Nährboden für
Mikroorganismen.
Organische Verunreinigungen werden am besten durch Chlor beseitigt, das nicht nur desinfizierend
wirkt, sondern auch organische Stoffe durch Oxydation (ein verbrennungsgleicher Vorgang) abbaut.
Als Chlorquelle dienen die auf dem Markt vorhandenen zahlreichen Chlorprodukte.