Zugriff auf den sicherheitsgerichteten Datenkanal
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TR - ECE - TI - DGB - 0292 - 01
09/20/2016
6 Zugriff auf den sicherheitsgerichteten Datenkanal
Auf den sicherheitsgerichteten Datenkanal im Modul
CD_75_-EPN E/A safety_1
wird, wie bei einer Standard-Peripherie, über das Prozessabbild zugegriffen. Ein
direkter Zugriff ist jedoch nicht zulässig. Auf den sicherheitsgerichteten Datenkanal
des Mess-Systems darf nur aus der erstellten F-Ablaufgruppe zugegriffen werden.
Die eigentliche Kommunikation zwischen F-CPU (Prozessabbild) und Mess-System
zur Aktualisierung des Prozessabbildes, erfolgt verdeckt im Hintergrund über das
PROFIsafe-Protokoll.
Das Mess-System belegt im
CD_75_-EPN E/A safety_1
-Modul aufgrund des
PROFIsafe-Protokolls einen größeren Bereich im Prozessabbild, als es für die
Funktion des Mess-Systems erforderlich wäre. Der dort im Prozessabbild enthaltene
F-Parameter-Block
wird
nicht
zu
den
Nutzdaten
gerechnet.
Im
Sicherheitsprogramm ist beim Zugriff auf das Prozessabbild nur ein Zugriff auf die
reinen Nutzdaten zulässig!
6.1 Ausgabe von passivierten Daten (Ersatzwerte) im Fehlerfall
Die Sicherheitsfunktion fordert, dass bei Passivierung im sicherheitsgerichteten Kanal
im Modul
CD_75_-EPN E/A safety_1
in folgenden Fällen statt der zyklisch
ausgegebenen Werte die Ersatzwerte (0) verwendet werden. Dieser Zustand wird
über den
F-Peripherie-DB
mit
PASS_OUT
= 1 gemeldet, siehe unten.
● beim Anlauf des F-Systems
● bei Fehlern in der sicherheitsgerichteten Kommunikation zwischen F-CPU und
Mess-System über das PROFIsafe-Protokoll
● wenn der unter den
iParametern
eingestellte Wert für die
Fensterinkremente
überschritten wurde und/oder das intern errechnete PROFIsafe-Telegramm
fehlerhaft ist
● wenn der, unter der entsprechenden Artikelnummer angegebene, zulässige
Umgebungstemperaturbereich unterschritten bzw. überschritten wird
● wenn das Mess-System länger als 200 ms mit >36 V DC versorgt wird
6.2 F-Peripherie-DB
Zu jeder F-Peripherie und jedem Mess-System wird beim Projektieren im
TIA Portal V13
automatisch ein
F-Peripherie-DB
erzeugt. In Bezug auf das
erzeugte Sicherheitsprogramm, siehe Kapitel „Sicherheitsprogramm erstellen -
Konfigurationsbeispiel
“, ist das der Baustein
F00000_CD_75_-EPNE/Asafety_1
[DB30002]
für das Mess-System. Der F-Peripherie-DB enthält Variablen, die im
Sicherheitsprogramm ausgewertet werden können bzw. beschrieben werden können
oder müssen. Ausnahme ist die Variable
DIAG
, die nur im Standard-
Anwenderprogramm ausgewertet werden darf. Eine Änderung der Anfangs-
/Aktualwerte der Variablen direkt im F-Peripherie-DB ist nicht möglich, da der
F-Peripherie-DB
Know-How-geschützt
ist.
In folgenden Fällen muss auf die Variablen des Mess-System F-Peripherie-DBs
zugegriffen werden:
● Anwenderquittierung (User Acknowledgment) des Mess-Systems nach
Kommunikationsfehlern oder nach der Anlaufphase
● bei Ausführung der Preset-Justage-Funktion
● bei der Auswertung, ob passivierte oder zyklische Daten ausgegeben werden
● wenn die zyklischen Daten des
CD_75_-EPN E/A safety_1
-Moduls abhängig
von bestimmten Zuständen des Sicherheitsprogramms passiviert werden sollen,
z.B. Gruppenpassivierung