Pizzato Elettrica Srl
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ITALY
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ZE FOG147B22-EU
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1 INFORMATIONEN ZU VORLIEGENDEM DOKUMENT
1.1 Funktion
Die vorliegende Betriebsanleitung enthält Informationen zu Installation, Anschluss
und sicherem Gebrauch der folgenden Artikel:
CS MP312•0.
1.2 Zielgruppe dieser Anleitung
Die in der vorliegenden Betriebsanleitung beschriebenen Tätigkeiten dürfen aus-
schließlich von qualifiziertem Personal durchgeführt werden, das die Anleitung ver-
steht und die notwendigen technischen Qualifikationen besitzt, um Anlagen und Ma-
schinen zu bedienen, in denen die Sicherheits-Geräte installiert sind.
1.3 Anwendungsbereich
Die vorliegende Anleitung gilt ausschließlich für die im Abschnitt Funktion aufgeführ-
ten Geräte und deren Zubehör.
1.4 Originalanleitung
Die italienische Version ist das Original dieser Betriebsanleitung. Die Versionen in
anderen Sprachen sind lediglich Übersetzungen der Originalanleitung.
2 VERWENDETE SYMBOLE
Dieses Symbol signalisiert wichtige Zusatzinformationen
Achtung: Eine Missachtung dieses warnhinweises kann zu Schäden oder Fehl-
schaltungen und möglicherweise dem Verlust der Sicherheits-Funktion führen.
3 BESCHREIBUNG
3.1 Beschreibung des Geräts
Das hier beschriebene Sicherheits-Gerät ist nach der Maschinenrichtlinie 2006/42/
EG als Logikbaustein für Sicherheitsfunktionen definiert.
Dieses Multifunktions-Sicherheits-Modul dient zur Implementierung von Sicherheits-
funktionen wie z.B. der Not-halt-Überwachung, Steuerung von Türen oder Schutzvor-
richtungen, Überwachung von Sicherheits-Lichtgittern, -Schaltmatten oder Magnet-
sensoren für den industriellen Einsatz. Das vorliegende Gerät ist insbesondere zur
Überwachung von Maschinen geeignet, die den Einsatz mehrerer miteinander kombi-
nierter Sicherheits-Funktionen erfordern (z.B. Not-halt-Überwachung und gleichzeiti-
ge Steuerung von Schutzeinrichtungen), oder auch von Maschinen mit Teilen, die im
normalen Betrieb isoliert werden müssen (z.B. zu wartungszwecken).
3.2 Gerätefunktionen
Dieses Multifunktions-Sicherheits-Modul verfügt über mehrere Eingänge, die von
einem Anwendungsprogramm ausgewertet werden, um Sicherheits-Ausgänge oder
Meldeausgänge zu aktivieren. Um die höchsten Sicherheits-Niveaus zu erreichen
ist dieses Gerät redundant aufgebaut und besitzt eine Eigenüberwachung mit zwei
Prozessoren, die das System ständig und koordiniert prüfen. Außerdem verfügt das
Modul über zahlreiche grüne LEDs zur Zustandsanzeige von Ein- und Ausgängen,
sowie zwei rot/blaue LEDs (P1, P2) für den Zustand der beiden Prozessoren und
eventuelle Defekte.
Im sicheren Zustand sind die Sicherheits-Ausgänge abgeschaltet (safe power off).
Die vom Modul ausgeführte Sicherheits-Funktion erstellt und konfiguriert man mit Lo-
gikbausteinen der Konfigurationssoftware Gemnis Studio, die von Pizzato Elettrica in
kostenfreier Lizenz zur Verfügung gestellt wird und auf einem externen PC installiert
werden muss. Eine allgemeine Sicherheits-Funktion kann wie folgt definiert werden:
- die Sicherheits-Ausgänge werden innerhalb der festgelegten Reaktionszeit abge-
schaltet, wenn das Ergebnis des programmierbaren Logikbausteins (Anwendungs-
programm) negativ ist oder Fehler vorliegen.
Je nach Eigenschaften der externen Geräte und der Verschaltung können mit diesem
Modul Sicherheits-Kreise mit folgenden Niveaus aufgebaut werden:
- SIL 3 gemäß EN 62061;
- PL e gemäß EN ISO 13849-1:2015;
- Sicherheitskategorie 4 gemäß EN ISO 13849-1:2015.
3.3 Bestimmungsgemäße Verwendung des Geräts
- Das in dieser Betriebsanleitung beschriebene Gerät wurde für den industriellen Ein-
satz entwickelt.
- Der direkte öffentliche Verkauf dieses Geräts ist untersagt. Gebrauch und Installation
sind Fachpersonal vorbehalten.
- Die Verwendung des Gerätes für andere Zwecke als die in dieser Betriebsanleitung
angegebenen ist untersagt.
- Jegliche Verwendung, die in dieser Betriebsanleitung nicht ausdrücklich vorgesehen
ist, muss als vom hersteller nicht vorgesehene Verwendung betrachtet werden.
- weiterhin gelten als nicht vorgesehene Verwendung:
a) Verwendung des Geräts an dem strukturelle, technische oder elektrische Änderun-
gen vorgenommen wurden;
b) Verwendung des Geräts in einem Anwendungsbereich der im Abschnitt TEChNI-
SChE DATEN nicht aufgeführt ist.
4 BETRIEB
4.1 Definitionen
- Anwendungsprogramm: der auf die Anwendung des Kunden ausgerichtete Teil der
internen Software des Sicherheits-Moduls.
- POwER ON: Zustand des Sicherheits-Moduls, der mit dem Einschalten beginnt und
bis zum Abschluss interner Kontrollen andauert.
- RUN: Zustand des Sicherheits-Moduls nach Beendigung der POwER-ON-Phase
(wenn keine Fehler ermittelt wurden), in dem das Anwendungsprogramm ausge-
führt wird.
- ERROR: Zustand des Sicherheits-Moduls, wenn ein Defekt ermittelt wird. In diesem
Status geht das Modul in den Sicherheits-Zustand über, d.h. alle Sicherheits-Aus-
gänge sind deaktiviert.
- Defekt: ein Defekt kann intern oder extern am Sicherheits-Modul entstehen. Interne
Defekte werden mit Redundanz und Eigenüberwachung vom Modul selbst ermit-
telt. Ein externer Defekt kann vom Anwendungsprogramm ermittelt werden. Daraus
resultiert, dass die Definition eines externen Defekts stark von der Applikation ab-
hängt (siehe Anmerkung A).
4.2 Beschreibung des Betriebs
Nach Anlegen der Versorgungsspannung geht das Modul in den POwER-ON-Status
und führt eine interne Eigendiagnose durch. In dieser Phase bleiben die beiden LEDs
(P1, P2) der Prozessoren etwa 1 Sekunde lang an und leuchten rot. Nach störungs-
freiem Beenden der internen Tests gehen die beiden LEDs aus und das Modul geht
in den RUN-Status über und führt das Anwendungsprogramm aus. werden die Start-
tests nicht erfolgreich abgeschlossen, geht das Modul in den ERROR-Status über,
und die LEDs der Prozessoren (P1, P2) zeigen die Störung mit rotem Dauerlicht an.
Die grünen LEDs für Stromversorgung und Moduleingänge werden nicht von den Pro-
zessoren gesteuert und zeigen unverzüglich den Status der entsprechenden Ein- und
Ausgänge an.
wenn sich das Modul im RUN-Status befindet und keine Defekte ermittelt werden,
bleiben die beiden LEDs (P1, P2) aus.
Im RUN-Status kann das Modul externe Defekte, z.B. durch Kurzschluss oder ungülti-
ge Zustände der Eingänge (siehe Anmerkung A) ermitteln. Je nach Art des ermittelten
Defekts kann das Anwendungsprogramm das Modul zwingen, in den ERROR-Status
überzugehen, um die Störung anzuzeigen. In diesem Fall kann das Anwendungs-
programm mittels einer Blinksequenz der LEDs (P1, P2) einen Fehlercode mitteilen.
Im RUN-Status führt das Modul parallel zur Ausführung des Anwendungsprogramms
laufend eine Serie interner Tests zur Kontrolle des korrekten Betriebs der hardware
durch. wird eine Störung ermittelt, geht das Modul in den ERROR-Status über.
Im ERROR-Status geht das Modul in einen sicheren Betriebszustand über, d.h. sämt-
liche Sicherheits-Ausgänge sind offen und das Anwendungsprogramm und die Sys-
temeingänge werden nicht mehr ausgewertet. Daneben bleiben die halbleiter-Mel-
deausgänge unverändert (Änderungen an den Eingängen wirken sich nicht aus) auf
dem vom Anwendungsprogramm vor Eintreten in den ERROR-Status eingestellten
wert. Zum Zurücksetzen des Moduls muss es kurzzeitig ausgeschaltet (siehe techni-
sche Daten) und wieder eingeschaltet werden.
Anmerkung A:
Ein Kurzschluss bedeutet nicht immer einen Defekt. Bei einem normalen Taster
für Not-halt mit zwei NC Kontakten ist die Öffnung der Kontakte das auszuwertende Signal und
ein Kurzschluss zwischen den beiden Kontakten stellt einen Defekt dar. Bei einer Sicherheits-
Schaltmatte mit 4-Drahttechnik ist das Gegenteil der Fall, und ein Kurzschluss zwischen den beiden
Drähten ist das auszuwertende Signal, während eine Unterbrechung der Drähte einen Defekt
darstellt.
4.3 Anschlussbilder
4.3.1 Sichere Bewegungserkennung von sich drehenden Achsen (bis zu 2 Achsen)
F1B
A4
F1A
CS MP312
•
0
A3
+
-
F2B
F2A
axis1
axis 2
LED F•A
LED F•B
Beschreibung
/
/
Keine Versorgungsspannung am Modul.
grün
grün
Anlaufphase des Moduls
orange
orange
Interne Tests beim Anlauf.
grün
*
Sensor an Klemme F•A als aktiv erkannt.
*
grün
Sensor an Klemme F•B als aktiv erkannt.
grün
blinkend
grün
blinkend
Wenn sich die Achsen drehen, blinken die LEDs F•A und F•B grün
mit derselben Frequenz wie das von den Näherungssensoren
empfangene Signal und die an den Klemmen A3-A4 ermittelte
Spannung ist korrekt.
rot / grün
abwech-
selnd
rot / grün
abwech-
selnd
Die an den Klemmen A3-A4 ermittelte Spannung liegt außerhalb
des zulässigen Bereichs (z.B. Klemme abgezogen, Sensor defekt).
rot
rot
Interner Platinenfehler.
Legende:
/ = aus;
* = egal
- Es dürfen ausschließlich Näherungssensoren vom Typ PNP verwendet werden.
- Der Schaltzyklus der beiden Nocken muss so ausgelegt sein, dass immer mindes-
tens einer der beiden Sensoren aktiv ist.
- Montageseitig muss verhindert werden, dass Fremdkörper zwischen Näherungs-
schalter und Nocken gelangen können, um fehlerhafte Aktivierung der Sensoren
auszuschließen.
- Die beiden Näherungssensoren für die gleiche Achse sind mechanisch unabhän-
gig voneinander zu montieren, um einen gleichzeitigen Ausfall beider Sensoren zu
verhindern. Beispielsweise sollte nicht eine einzige halterung für beide Sensoren
verwendet werden.
- Zur Erkennung der Drehrichtung müssen beide Sensoren für eine Achse in einem
winkel von weniger als 90° zueinander montiert werden. Allerdings ist dabei darauf
zu achten, dass bei Drehung der Achse immer mindestens einer der Sensoren aktiv
ist. Empfohlener wert: 30-50°.
- Die korrekte Erkennung der Drehrichtung jeder einzelnen Achse muss immer an
der Maschine überprüft werden, da sie stark von folgenden Bedingungen abhängt:
- Beschleunigung und winkelgeschwindigkeit der Achse;
- winkelversatz zwischen den Sensoren;
- Form der Nocke (duty cycle);
- Reaktionszeit der verwendeten Sensoren.