1. GERÄTEBESCHREIBUNG
ATIS ist ein Gleitschirm mit einem elliptischen Grundriß und dreiundvierzig Kammern. Die Eintrittsöffnungen
befinden sich dicht bei der Eintrittskante im unteren Bereich. Die letzten vier Rippenelemente auf den Seiten sind
geschlossen und füllen sich durch die Druckausgleichsöffnungen in den Trennwänden.
Das Gerät hat 20 angeleinte Trägerprofile. Diese werden für die Gewichtsübertragung in den Reihen A, B, C und D durch Diagonalsegmente mit
weiteren 30 Zwischenprofilen verbunden. Die Aufhängung ist in vier Reihen (A, B, C, D) durchgeführt (siehe Abb. 1). An den Profilen 5 und 14 ist die Kappe in
der Ergänzungsreihe „E“ an den D-Gurt angeleint.
Insgesamt befinden sich hier 116 Aufhängepunkte, welche in zwei Ebenen über die Hauptleinen in vier Hauptgurte führen. Um das „Ohrenanlegen“ zu erleichtern, ist der A-Gurt
in üblicher Weise geteilt.
Diese vier Reihen führen die vier Tragegurte in zwei Ebenen über Leinenschlösser so zusammen, daß sich in jeder Reihe auf jeder Seite drei Hauptleinen befinden, die Stabilo-Leine wird in den
Tragegurt B geführt.
Für die Lenkung des Gerätes befinden sich auf jeder Seite der Austrittskante 13 Aufhängepunkte. Sie dienen für die Anbindung von Steuerleinen. Diese führen über zwei Ebenen in eine linke und rechte
Hauptsteuerleine. Sie sind durch eine Rolle (die auf dem D-Tragegurt angebracht ist) geführt und mit den Steuerschlaufen verbunden. Diese Steuergriffe können durch eine wartungs- und verschleissfreie
Magnethalterung am D-Tragegurt fixiert werden.
Die Länge der Bremsleinen ist werksseitig so eingestellt, dass die Bremsen nach einem Weg von etwa 6–10 cm zu greifen beginnen. Dieses Mass ist auf der Steuerleine durch einen Farbstrich markiert und darf nicht
verkürzt werden!
Das Beschleunigungssystem ist modern ausgeführt. Um die besten aerodynamischen Eigenschaften zu erzielen, werden in einem aufwendig konstruiertem System die Längenverhältnisse aller vier Tragegurte zueinander
kontinuierlich in einer für die Sicherheit und Leistung optimalen Weise verändert.
Eine gleichmäßige Füllung der Kappe und sofortiger Druckausgleich ist bei dieser Konstruktion eine Selbstverständlichkeit. Sie garantiert nicht nur ein einfaches Start- und Landeverhalten des Gerätes, sondern auch ein hohes
Maß an passiver Sicherheit bei allen Fluglagen.
2. FLUGPRAXIS
2.1 VOR DEM START
Gleitschirme sind Fluggeräte, die die Form und das Profil der Kappe nur durch die Wirkung des Staudruckes während des Fluges aufrechterhalten. Die Stabilität beruht auf der tiefen
Aufhängung des Piloten unter dem Schirm.
Der Gleitschirm ATIS ist für den Hang- oder Windenstart bestimmt. Die Lenkung wird durch die Steuerleinen durchgeführt, bei symmetrischer
Betätigung wird der Schirm mehr oder weniger gebremst, bei asymmetrischer Betätigung dreht er zu der mehr gebremsten Seite.
Für die Fluggeschwindig-keitserhöhung wird ein Beschleunigungsystem benutzt (siehe Kap. 1.3).