Kap. 1.3 beschrieben wurden). Andere Piloten können diese
Figuren in einem Sicherheitskurs unter Aufsicht von erfahrenen Fluglehrern einüben.
Bei solchen Kursen gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen, es wird über Wasser in ausreichender Höhe
geübt. Der Rettungsschirm ist eine Selbstverständlichkeit, und man muß immer bereit sein, ihn zu benutzen.
Wenn man eine Abweichung im Verhalten des Gleitschirmes von den in diesem Manual beschriebenen Eigenschaften feststellen sollte, muß das
Fluggerät u
nverzüglich
dem Hersteller zur Kontrolle übergeben werden! Das gilt besonders bei der Ausleitung der Figuren! Jede Unklarheit sollte durch
Konsultation mit dem Hersteller oder einer von ihm autorisierten Person geklärt werden.
2.7.1 Sackflug
Zu diesem Flugzustand kommt es z.B. durch übermäßiges Bremsen der Steuerleinen oder durch Bremsen beim Einflug in einen Thermik-Bart (eine große Rolle spielt der Verschleiß der
Versiegelung des Schirmtuches). Wenn der Schirm in diesen Flugzustand kommt, sofort die Bremsen loslassen. Der Schirm geht allein wieder in den normalen Flugzustand über.
Falls der Schirm nach Loslassen der Steuerleinen länger als ca. 4 sec im Sackflug bleiben sollte, drücke die A-Tragegurte nach vorne, womit Du den Schirm zum Fliegen bringst. Sofort zur Herstellerkontrolle!!!
Notiz:
Bei energischem Loslassen kommt es zum leichten Vorschießen der Kappe; dies ist normal.
2.7.2 Schneller Richtungswechsel
In bestimmten Situationen (bei Kollisionsgefahr) ist es notwendig, schnell eine scharfe Kurve zu fliegen.
Durchführung:
Aus ungebremstem Flug ziehen wir die Steuerleine schnell ca. 60–80 % nach unten. Nach einer Drehung von ca. 90° sofort die Leine loslassen. Danach geht der Schirm in normalen Flug über. Eventuelles
Verbiegen vom inneren Flügelende nach hinten kann vorkommen und bedeutet nichts. Nach Durchführung einer solchen „scharfen Kurve“ kann man eine gewisse Pendelbewegung des Schirmes erwarten, die sich rasch beruhigt.
Nach einem längeren Halten der Steuerleine (über 90°) in dieser unteren Lage würde das Gerät in eine Steilspirale übergehen.
Vorsicht:
Diese Kurve darf man nicht im kleinen Geschwindigkeitsbereich fliegen! (Gefahr des einseitigen Strömungsabrisses = Trudeln oder negativ drehen).
2.7.3 Trudeln (negative Kurve) – asymmetrisches Überziehen
Diese negative Rotation entsteht durch einen einseitigen Abriß der Strömung an der Kappe. Es passiert meistens durch eine zu langsame Fluggeschwindigkeit in einer engeren
Kurve oder wird durch den Einflug in einen Thermik-Bart bei gleichzeitigem starken Bremsen des Gerätes verursacht.
Beim Überziehen kommt es zum einseitigen Strömungsabriß auf der Innenseite der Kappe im Langsamflug. Der
Pilot hat das Gefühl, als ob diese Seite zurückginge. Sofort beide Steuerleinen loslassen.