Die Kappe bewegt sich mäßig nach vorne, und das Gerät geht in den
normalen Gleitflug über.
Wenn der Pilot diese Figur des asymmetrischen Überziehens länger hält und gleichzeitig die äußere Seite
losläßt, gerät der Gleitschirm ins Trudeln! Man sollte kontinuierlich beide Bremsleinen loslassen.
Notiz:
Bei schnellem Ausleiten (Bremsleinen wurden zu schnell losgelassen) kann es zu einem Vorschießen der Kappe kommen. Weiter wie bei
einem asymmetrischen Einklapper normal ausleiten. Vorsicht vor wiederholtem Überziehen!
2.7.4 Fullstall
VORSICHT:
Falls man bei der Durchführung dieser Figur die Bremsen im falschen Moment freigibt (besonders in der Einleitsphase, wenn sich die Kappe weit hinter dem Piloten befindet),
besteht die Gefahr, nach vorne so beschleunigt zu werden, daß man in das nach vorne schiessende Segel fallen kann!
Analog zum Sackflug ist der Fullstall eine weitere Phase, die durch Überbremsen des Gleitschirmes entsteht. Durch das symmetrische Runterziehen der Bremsleinen kommt es zur Verlangsamung des Fluges durch
erhöhten Anstellwinkel des Flügels. Die Kappe bleibt immer weiter hinten. Bei weiterem Herunterziehen der Steuerleinen um ca. 10 cm (Griffe sollen bewußt sehr fest gehalten werden, um nicht aus der Hand gerissen zu werden)
verschwindet die Kappe hinter dem Piloten und verliert seine Form. Nach kurzer Zeit stabilisiert sich die Kappe über dem Piloten und der Flug geht in einen Fall über, ohne Vorwärtsgeschwindigkeit, senkrecht nach unten. Die
Sinkgeschwindigkeit beträgt ca. 10m/s und mehr.
Ausleiten des Fullstall:
Durch kontinuierliches, symmetrisches Loslassen der Steuerleinen in ca. 2 bis 3 Sekunden zuerst langsam die Kappe mit Luft vorfüllen. Danach pendelt die vorgefüllte Kappe leicht von vorne nach
hinten. Im Moment, in dem sich die Kappe vor dem Piloten befindet, werden die Steuerleinen schnell losgelassen. Dadurch wird das Vorschiessen der Kappe minimiert, gleichzeitig aber durch die schnelle Ausleitung ein
Zwischenzustand des eventuellen Sackfluges vermieden.
Vorsicht vor möglichen Fehlern:
• Asymmetrisches Herunterziehen der Steuerleinen – bei Rotation, wie beim Trudeln und asymmetrischem Überziehen, sofort die Bremsen loslassen.
• Unterbrechen des Herunterziehens in dem Moment des Strömungsabrisses – beim Wiedereinsetzen der Strömung besteht die Gefahr, daß die Steuerleinen durch einen Stoß aus der Hand gerissen werden.
• Loslassen der Steuerleinen bei der Einleitung der Figur in dem Moment, wo sich die Kappe zu entleeren beginnt und weit nach hinten pendelt. In diesem Fall schießt sie stark nach vorne. Es kann zum
Fronteinklapper kommen, der Pilot wird nach vorne beschleunigt und kann ins Segel fallen!
• Zu schnelles Loslassen der Steuerleinen beim Ausleiten – ähnliche Reaktionen wie in vorgehendem Punkt.
• Zu langsames Loslassen der Steuerleinen – Gefahr der Entstehung einer
asymmetrischen Strömung, ein scharfes Trudeln oder Dauersackflug sind die Folgen.