26
2.5
INSPEKTIONSHÄUFIGKEIT:
HSGs müssen vom Benutzer (befugte Person
1
oder Rettungskraft
2
) vor jedem Einsatz in Übereinstimmung
mit Tabelle 1
„Inspektionsplan und Prü
fl
iste für Talon Edge Verbindungsmittel mit automatischem Rückzug“
inspiziert werden. Zudem sind
Inspektionen zumindest jährlich von einer kompetenten Person
3
, die nicht der Benutzer ist, durchzuführen. Die kompetente Person kann der
Tabelle 1 die korrekten Inspektionsintervalle und -verfahren entnehmen. Tragen Sie die Ergebnisse jeder Inspektion durch eine kompetente
Person in das
„Abhilfemaßnahmen- und Wartungsprotokoll“
hinten in diesem Handbuch oder im i-Safe™-System (siehe Abschnitt 4) ein.
2.6 ARRETIERGESCHWINDIGKEIT:
Bei der Verwendung von HSGs sind Situationen zu vermeiden, in denen die Fallgeschwindigkeit
eingeschränkt wird. Arbeiten Sie nicht auf beschränktem oder beengtem Raum. Hier kann der Körper eventuell keine ausreichende
Geschwindigkeit erreichen, um im Falle eines Absturzes eine Arretierung des HSGs auszulösen. Arbeiten Sie nicht auf beweglichem
Untergrund wie Sand oder Korn. Hier wird unter Umständen keine ausreichend hohe Fallgeschwindigkeit erreicht, um eine Arretierung des
HSGs herbeizuführen. Eine Freifallstrecke ist erforderlich, damit ein definitives Arretieren des HSG gewährleistet ist.
2.7 NORMALER
BETRIEB:
Im normalen Betrieb kann das Sicherungsseil beim Ausrollen verzögerungsfrei und beim Einrollen ohne
Durchhängen vollständig ausgezogen und eingerollt werden, sofern der Arbeiter sich mit normaler Geschwindigkeit bewegt. Im Falle eines
Absturzes wird ein geschwindigkeitsmessendes Bremssystem aktiviert, das den Absturz stoppt. Ein externer Energieabsorber wird während
der Absturzsicherung aktiviert. Er absorbiert einen Großteil der freiwerdenden Energie und reduziert die Fangstoßkraft. Während normaler
Arbeitsvorgänge müssen plötzliche oder schnelle Bewegungen vermieden werden, da dadurch eine Arretierung des Höhensicherungsgerätes
ausgelöst werden kann.
2.8 FREIER
FALL:
Wenn die Verankerung von oben erfolgt, begrenzt das HSG den freien Fall auf maximal 0,6 m. Verankern Sie das HSG
zur Vermeidung großer Fallstrecken direkt über dem Arbeiter. Das Arbeiten in Bereichen, in denen sich Ihr Sicherungsseil mit dem eines
anderen Arbeiters kreuzen oder verheddern könnte, muss vermieden werden. Vermeiden Sie das Arbeiten in Bereichen, in denen Objekte
fallen und das Sicherungsseil treffen können, da dadurch das Gleichgewicht gestört oder das Sicherungsseil beschädigt werden kann. Das
Sicherungsseil darf nicht unter die Arme oder zwischen die Beine rutschen. Das Sicherungsseil darf keinesfalls abgeklemmt, verknotet oder
an der Rückziehung oder Straffung gehindert werden. Ein Durchhängen des Seiles muss vermieden werden. Das Sicherungsseil des HSGs
darf nicht durch Anbinden eines Verbindungsmittels oder einer ähnlichen Komponente verlängert werden.
2.9 GEFAHREN:
Die Verwendung dieser Ausrüstung in Bereichen mit Umweltgefahren kann zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erfordern,
um die Verletzungsgefahr und Schäden an der Ausrüstung zu vermeiden. Zu den Gefahren zählen unter anderem: große Hitze, ätzende
Chemikalien, korrosive Umgebungen, Hochspannungsleitungen, explosive oder giftige Gase, bewegliche Maschinen, scharfe Kanten oder
Material, das herunterfallen und den Anwender oder das Absturzsicherungssystem treffen kann.
2.10 VORDERKANTE, TYP A:
Das Talon Edge Verbindungsmittel mit automatischem Rückzug wurde erfolgreich für die horizontale Verwendung
und Stürze über eine Stahlkante ohne Grat getestet. (Siehe nachfolgend die De
fi
nition für eine Kante des Typs A.)
Beschränkungen für einen Verankerungsrücksprung und Arbeitsabstand entlang einer Kante:
Siehe Abbildung 7. Der minimale
Verankerungs-Rücksprungsabstand
4
von einer Kante beträgt 0,3 m. Der maximale Arbeitsabstand entlang einer Kante
5
beträgt 1,5
m auf beiden Seiten des Punktes, an dem sich der Verankerungspunkt senkrecht zur Kante be
fi
ndet. Die in Abbildung 7 gezeigten
Einschränkungen müssen eingehalten werden. Vermeiden Sie das Arbeiten an Orten, an denen das Sicherungsseil sich kontinuierlich oder
wiederholt an ungeschützten scharfen Kanten abreiben könnte. Eliminieren Sie solche Kontakte oder schützen Sie Kanten mit einer dicken
Polsterung oder sonstigen Mitteln.
Die Talon HSG-Modelle entsprechen den Typ A Kanten-Testanforderungen der Norm VG 11.60 Revision 6.
i
De
fi
nition für eine Kante des Typs A:
Für diesen Test wurde eine gratfreie Stahlkante mit einem Radius von r=0,5 mm
verwendet. Diesem Test zufolge kann die Ausrüstung über ähnlichen Kanten verwendet werden, beispielsweise runden
Stahlpro
fi
len, Holzträgern, Rohren oder abgerundeten Brüstungselementen.
WARNUNG:
Der zulässige Umleitungswinkel des Sicherungsseils an der Kante, über die ein Fall statt
fi
nden könnte (siehe
Abbildung 2A, B und C), gemessen zwischen den beiden Seiten, die von dem umgeleiteten Sicherungsseil geformt werden, muss
mindestens 90 Grad sein. Anders ausgedrückt: Arbeiten über der Verankerungshöhe des HSGs (z. B. Abbildung 2C) und das
Ausgesetztsein bezüglich einer Kantengefahr bergen ein Risiko, da so das Sicherungsseil bei einem Absturz zu einem spitzeren
Winkel „umgeleitet“ und so beschädigt oder durchtrennt werden kann. Die Nichteinhaltung dieser Warnung kann zu schweren
Verletzungen oder zum Tod führen.
Arbeiten Sie nicht auf der entfernten Seite einer Öffnung gegenüber des Verankerungspunktes des HSGs. Die
Nichteinhaltung dieser Warnung kann zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen.
2.11 KÖRPERSTÜTZE:
Für das HSG muss ein Ganzkörper-Auffanggurt verwendet werden. Der Verbindungspunkt des Gurtes muss sich
über dem Schwerpunkt des Benutzers oder knapp unter der vorderen Auffangöse auf der Rückseite des Gurtes be
fi
nden. Ein Haltegurt
ist für die Verwendung mit dem Talon Edge HSG nicht zulässig. Ein sich bei der Verwendung eines Haltegurts ereignender Fall kann zur
versehentlichen Öffnung und/oder Verletzungen aufgrund von falscher Körperunterstützung führen.
2.12 PENDELSTÜRZE:
Zu Pendelstürzen kommt es, wenn sich der Anschlagpunkt nicht direkt über dem Punkt befindet, an dem sich der
Fall ereignet (siehe Abbildung 3). Beim Aufprall auf ein Objekt durch das Schwingen kann es zu schweren Verletzungen kommen. Bei
einem Pendelsturz ist die gesamte vertikale Fallstrecke größer, als wenn der Gestürzte direkt unterhalb des Verankerungspunktes vertikal
abgestürzt wäre, wodurch die Gesamtstrecke des freien Falls, die zum sicheren Abfangen des Sturzes erforderlich ist, vergrößert wird.
Minimieren Sie Pendelstürze, indem Sie so nahe wie möglich am Verankerungspunkt arbeiten. Lassen Sie niemals einen Pendelsturz zu,
wenn es zu einer Verletzung kommen kann.
Stellen Sie sicher, dass in der Fallstrecke ein ausreichender Freiraum vorhanden ist, damit Sie beim Absturz nicht auf ein Objekt treffen.
2.13 KOMPATIBILITÄT DER KOMPONENTEN:
Sofern nicht anders angegeben, ist die Ausrüstung von Capital Safety nur zur Verwendung mit
den von Capital Safety frei gegebenen Komponenten und Teilsystemen ausgelegt. Ein Austausch durch nicht genehmigte Komponenten oder
Teilsysteme kann die Kompatibilität der Ausrüstung aufs Spiel setzen und die Sicherheit und Zuverlässigkeit des kompletten Systems gefährden.
i
Lesen und befolgen Sie die Herstelleranweisungen für die damit verbundene Ausrüstung sowie Teilsysteme, die in
Ihrem persönlichen Fallsicherungssystem zum Einsatz kommt.
1 Befugte Person:
Eine Person, die vom Arbeitgeber dazu bestimmt ist, Aufgaben an einem Ort auszuführen, an dem sie einer Absturzgefahr ausgesetzt ist.
2 Rettungskraft:
Person oder Personen außer der verunfallten Person, die mithilfe technischer Rettungs- und Bergungsmittel eine Rettungs- bzw. Bergungsaktion vornehmen.
3 Kompetente Person:
Eine vom Arbeitgeber ernannte Person, die für die unmittelbare Aufsicht, Durchführung und Überwachung des Absturzsicherungsprogramms
des Arbeitgebers zuständig ist. Diese Person ist durch Schulungen und Wissen in der Lage, vorhandene und potenzielle Absturzgefahren zu erkennen, zu evaluieren
und zu beheben. Sie besitzt die ausdrückliche Autorisierung des Arbeitgebers, angesichts solcher Gefahren sofortige Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
4 Rücksprungsabstand:
Die Mindeststrecke nach hinten, die zwischen der Verankerung des HSG und der Kante oder der Absturzgefahrenstelle liegen muss.
5 Arbeitsabstand entlang einer Kante:
Der maximale Arbeitsabstand entlang einer Kante, falls eine Verankerung mit dem angegebenen Rücksprungsabstand
eingehalten wird.
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