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Thermalfilter
WH = White Hot / BWH = Boost White Hot
Bei diesem klassischen schwarz-weiß-Filter, der militärisch bevorzugt wird, werden
die stärksten Wärmequellen am hellsten dargestellt. So sind Menschen und Tiere
unter normalen Umständen gut zu erkennen. Im Vergleich zu noch helleren Wärme-
quellen (z. B. Feuer) können sie jedoch auch in den Hintergrund treten.
RH = Red Hot / BRH = Boost Red Hot
Dieser Filter ist praktisch der gleiche wie der White Hot Filter, nur dass hier
statt weiß, rot als hellste Farbe verwendet wird. Es handelt sich um einen
taktischen Filter zum Einsatz in der Nacht. Das menschliche Auge hat zwei
Sorten von Sehzellen.
1. Die Zapfen, die für das Sehen bei ausreichender Helligkeit zuständig sind.
Mit ihnen können Farben unterschieden werden. Sie sind empfindlich auf
rotes Licht.
2. Die Stäbchen, die zwar sehr lichtempfindlich sind, aber keine Farben unter-
scheiden können und weitgehend unempfindlich auf rotes Licht reagieren.
Mit dem roten Licht dieses Filters werden also nur die Zapfen geblendet, die
jedoch in der Dämmerung ohnehin nicht nutzbar sind.
BH = Black Hot / BBH = Boost Black Hot
Vergleichbar mit dem White Hot Filter, jedoch im Gegensatz zu diesem werden
hier die Wärmequellen schwarz dargestellt. Das Wärmebild sieht dadurch deutlich
natürlicher aus. Da jedoch ein viel größerer Bereich des Bildes in helleren Grau-
tönen dargestellt wird, ist der Blendeffekt in der Nacht stärker ausgeprägt.
CR = Cold Red / BCR = Boost Cold Red
Dieser Filter ist vergleichbar mit dem Red Hot Filter, nur dass hier die kältesten
Bereiche des Bildes rot dargestellt werden. Auch dieser ist ein taktischer Filter,
der bevorzugt nachts eingesetzt wird, um die Blendwirkung zu verringern.
CG = Cold Green / BCG = Boost Cold Green
Vergleichbar mit dem Cold Red Filter, nur dass hier als hellste Farbe grün verwendet
wird. Mit diesem Filter ist Streulicht, das z. B. vom Auge reflektiert wird, weit
weniger von Restlichtverstärkern wahrnehmbar. Es handelt sich also ebenfalls um
einen taktischen Filter. Die nächtliche Blendwirkung für den Anwender ist jedoch
sehr ausgeprägt, da die Farbe grün auch von den Stäbchen als eine der hellsten
Farben wahrgenommen wird.
RB = Rainbow
Der Rainbow Filter ist ein technischer Filter, der z.B. zur Beurteilung von Gebäude-
dämmungen eingesetzt werden kann. Der Farbverlauf wird hier nicht mehr mono-
chrom, wie bei den zuvor beschriebenen Filtern dargestellt. Stattdessen findet eine
Falschfarbendarstellung statt. Der Verlauf von warm nach kalt geht über die
Farben Weiß, Rot, Gelb, Grün, Blau und Schwarz.
RBHC = Rainbow HC
Der Rainbow HC Filter ist vergleichbar mit dem Rainbow Filter, nur dass jeder
Farbübergang noch eine Helligkeitscodierung nach schwarz enthält. Das sorgt
für noch stärkere Kontraste an den Übergängen von einer Farbe zur anderen und
macht noch kleinere Temperaturunterschiede sichtbar. Mit diesem Filter können
thermisch weitgehend homogene Flächen wie Wände besonders gut auf Ver-
änderungen (z. B. feuchte Bereiche) untersucht werden. Die Orientierung und
Einordnung von Temperaturbereichen ist jedoch kaum mehr möglich.
IRON = Iron Bow
Ebenfalls ein technischer Filter, bei dem Wärmequellen in einem eingeschränkten
Falschfarbenbereich dargestellt werden. Der Verlauf von warm nach kalt erfolgt
über die Farben Weiß, Gelb, Orange, Violett und Blau. Wärmequellen werden
durch einen erhöhten Kontrast hervorgehoben. Die Dynamik von weniger warmen
Bereichen ist hoch.
GLOW = Glowbow
Ein einfacher Filter, bei dem Wärmequellen gelb dargestellt werden, kältere Bereiche
bleiben rot. Auf diese Weise werden Personen und Tiere hervorgehoben. Wird er
nachts im Wald eingesetzt, kann mit einer reduzierten Blendwirkung gerechnet
werden, diese ist jedoch bei den taktischen Rot-Filtern deutlich besser.
HOT = Hottest
Ein bei Jägern sehr beliebter Filter. Wärmequellen wie Tiere und Menschen
werden orange dargestellt, während alle kühleren Bereiche schwarz-weiß bleiben.
Dadurch ist eine bessere Orientierung möglich. Dieser Filter ist besonders in der
zweiten Nachthälfte zu empfehlen, wenn unbelebte Objekte sich deutlich abge-
kühlt haben. Ansonsten kann es vorkommen, dass z.B. Bäume und größere Steine
noch zu viel Restwärme abstrahlen und damit ebenfalls orange erscheinen
.
Besonderheiten der TILO-6
Die Geräte der TILO-6-Serie verfügen nicht mehr
über einen automatischen mechanischen Shutter,
daher arbeiten sie nun völlig geräuschlos. Sie
verwenden stattdessen einen Software Shutter
(NUC=Non unifirmity control). Dieser optimiert das
Bild kontinuierlich. Er benötigt jedoch einige Zeit,
um zu starten. Daher kann es auch bei der TILO-
6-Serie passieren, dass nach dem Einschalten nicht
gleich ein optimales Bild angezeigt wird. Streifen-
oder Vignettenbildung können auftreten. Nach10-
15s verbessert sich das Bild dann deutlich.
Um von Anfang an ein optimales Bild zu erhalten
gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Kurz nach dem Start eine manuelle Kalibrierung
(s.S.10) durchführen. Natürlich geht auch jeder-
zeit eine manuelle Kalibrierung ohne Klappe,
wie sie auf derselben Seite beschrieben ist.
2. Nach einer manuellen Kalibrierung einen
NVFFC durchführen. Dadurch wird der letzte
Stand der manuellen Kalibrierung gespeichert
und nach dem Start automatisch aufgerufen.