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12.5 Fliegen in Turbulenzen
Beim Durchfliegen starker Turbulenzen empfiehlt es sich, durch beidseitiges Anbremsen
den Schirm zu stabilisieren.
Bis zu einem gewissen Grad von Turbulenz ist der Green b auch voll beschleunigt sehr
klappstabil. Diese Grenze kann ein erfahrener Pilot sehr weit ausdehnen, indem er die
Kappe „aktiv“ stabilisiert: Sobald der Schirm sich in Turbulenzen nach vorne bewegt, wird
er mehr oder weniger stark zurückgebremst.
Dieses „aktive“ Fliegen funktioniert auch bei beginnender einseitiger Entlastung der Ka-
lotte. Das nötige Maß an Bremsweg kann dabei in sehr ruppigen Verhältnissen durchaus
die Stallgrenze im Normalflug überschreiten. Wegen der veränderten Anströmung bist du
dann aber weit vom Stall-Anstellwinkel entfernt.
Genau gegensinnig verfährt man beim Einfliegen in starke Vertikalböen von unten: Jetzt
müssen die Bremsen freigegeben werden, um eine rückwärtige Bewegung des Schirmes
auszugleichen.
Bevor du dich in sehr turbulente Verhältnisse wagst oder das erste Mal mit deinem Green b
auf Strecke gehst, solltest du dich jedoch für dessen spezifische Reaktionen ein Ge-
fühl angeeignet haben und im obigen Sinne den Schirm stabilisieren können.
12.6 Landung
Konzentriere dich in ausreichender Höhe auf die Landeeinteilung!
Die Landung selbst ist mit dem Green b dank der geringen Sink- und Minimal-Ge-
schwindigkeiten völlig unkompliziert. Der geradlinige Endanflug wird gegen den Wind
ausgeführt und der Pilot richtet sich spätestens im Gegenanflug im Gurtzeug auf. Der
Green b wird bis knapp an den Boden herangeflogen und in ca. 1 Meter Höhe kon-
tinuierlich und zügig über den Stallpunkt durchgebremst. Im Idealfall wird die restliche
Vorwärtsfahrt genau im Moment des Aufsetzens vollständig in vermindertes Sinken umge-
wandelt und die Bodenberührung ist äußerst sanft. Wird versehentlich eine Landung mit
Rückenwind durchgeführt, so sollte etwas frühzeitiger und vor allem dynamischer durch
gebremst werden. Bei Starkwind nur sehr vorsichtig bremsen und am Besten den Schirm
sofort nach der Bodenberührung mit den D-Gurten herunterholen, sich gleichzeitig umdre-
hen und durch Nachlaufen dem Schirm Druck aus dem Segel nehmen.