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3.2.9 Mögliches Zubehör
Saugseitig:
• Absperrklappe • Schnüffelventil
• Feststoff-/Flüssigkeitsabscheider
Ausblasseitig:
• Ölnebelabscheider halarbeschichtet
Allgemein:
• Elektrische Steuerung mit Vor- und Nachlauf
• Spülmitteleinrichtung • Zusatzölbehälter
• Automatischer Kondensatablaß
• Manometer für Abscheiderkontrolle
3.2.10 Typische Anwendungsgebiete
• Vakuum bei der Leiterplattenherstellung
• Wasserentgasung bei der Getränkeherstellung
• Vakuumverpackung von feuchten Produkten
• Vakuumkühlung von Lebensmitteln
• Vakuum-Filtrierung • Vakuum Trocknung
• Vakuum-Kristallisation
• Eindicken von Flüssigkeiten, Säften und Extrakten
3.2.11 Pumpstand VLV mit Wälzkolbenpumpen
Maschinen der Baureihe VLV können als Vorpumpen in Verbin-
dung mit Wälzkolbenpumpen eingesetzt werden.
Je nach Größe und Anzahl dieser Wälzkolbenpumpe werden
Saugvermögen bis zu 1.500 m
3
/h und Enddrücke bis 1 x 10
-4
mbar (abs.) erreicht.
3.2.12 Besondere Vorteile der Baureihe VLV
• einfache Installation, keine Wasserzuführung, geringe An-
triebsenergie.
• geringer Betriebsmittelbedarf, kein Kühlwasserverbrauch.
• geringe Entsorgungsprobleme durch geringen Betriebs-
mittelverbrauch.
• umweltfreundlich mit nachgeschaltetem Ölnebelabschei-
der.
3.2.13 Voraussetzungen beim Einsatz der Vakuumpumpe
VLV
• Ansaugmedium soll von flüssigen und festen Stoffen gerei-
nigt werden.
• Pumpe möglichst so installieren, daß Ansaug- und Aus-
blasleitung mit Gefälle von der Pumpe weggeführt werden.
Dadurch kann kein Kondensat in die Pumpe zurücklaufen.
• Beim Absaugen von aggressiven Medien immer Vor- und
Nachlaufen der Pumpe notwendig. Der Vor- bzw. Nachlauf
soll mit geschlossenem Saugventil, jedoch offenem
Schnüffelventil bei ca. 80 mbar Ansaugdruck geschehen!
Dabei wird die Pumpe auf Betriebstemperatur gebracht
und somit Kondensation in der kühlen Pumpe vermieden
(Vorlauf).
• Nach dem Prozess werden aggressive Rückstände durch
das eingespritzte Frischöl ausgespült und die Pumpe ist für
den Stillstand konserviert (Nachlauf). Die Dauer für den
Vor- und Nachlauf liegt bei ca. 20-30 Minuten.
• Ausreichende Kühlmöglichkeit der Pumpe muß vorhanden
sein. (siehe 4.1.1 Aufstellung)
• Überprüfen, ob die Umgebungsluft stark aggressiv ist, da
evtl. Aluminiumteile und Messingteile angegriffen werden
können (Vermeidung durch Beschichtung und Edelstahl-
teile).
3.2.14 Einsatzgrenzen der VLV
Allgemein ist der Einsatz dieser Pumpe durch folgende Kriteri-
en begrenzt:
1. Ansaugtemperaturen:
• 60° C
(Grobvakuum > 10 mbar)
• 100° C
(Feinvakuum < 10 mbar)
2. Ansaugdrücke
3. Saugvermögen
4. Produktspezifische Einschränkungen:
• Korrosion der Pumpe • Reaktion Produkt - Öl
• Reaktion Produkt - Metall
4. Installation und Inbetriebnahme
4.1 Mechanische Installation
4.1.1 Aufstellung
Bei betriebswarmer Pumpe können, in Abhängigkeit
der eingestellten Betriebstemperatur, die Oberflä-
chentemperaturen über 70
o
C ansteigen, dort ist eine Be-
rührung zu vermeiden.
Die VLV-Vakuumpumpen arbeiten vibrationsfrei. Eine speziel-
le Bodenbefestigung ist nicht erforderlich. Beim Aufstellen ist
darauf zu achten, daß die Pumpe ausgerichtet installiert wird.
Kühlluft-Eintritt und -austritt muß mindestens 0,5 m Abstand zur
nächsten Wand haben. Im Aufstellungsraum sollte die
Umgebungstemperatur 35 Grad C nicht überschreiten.
Die Pumpe sollte für Wartungs- und Reparaturarbeiten leicht
zugänglich aufgestellt sein.
Die Typen VLV können nur bei vertikaler Wellenlage betrie-
ben werden.
Bei Aufstellung und Betrieb ist die Unfallverhütungs-
vorschrift »Verdichter« VBG 16 zu beachten.
4.1.2 Saugseite
Saugleitung an A (siehe D 140 und D 141) anschließen (ge-
normter ISO-Flansch). Diese Rohrleitung sollte so kurz wie
möglich sein. Ist sie länger als ca. 5 m, dann muß eine größere
Nennweite als die des Pumpenflansches gewählt werden.
Beim Verlegen ist darauf zu achten, daß keine Spannungen auf
die Pumpen einwirken (eventuelle Kompensatoren dazwischen-
bauen). Zum Schutz von Fest- und Flüssigkeitsstoffen sollten
entsprechende Abscheideorgane saugseitig installiert werden
(Zubehör).
Feststoffe größer als 5 µm und Flüssigkeitsschwall
können zur Zerstörung der Verdichterstufen führen.
4.1.3 Abluftseite
Abluftwiderstand der Leitung darf 0,3 bar Überdruck
nicht überschreiten.