DEUTSCH
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EINE KLEINE EINFÜHRUNG ZUM THEMA
KOMPRESSION
Kompressoren sind wahrscheinlich die variabelsten Prozessoren der Audiobranche.
Beispielsweise kann ein Kompressor zur automatischen Lautstärkekontrolle eingesetzt
werden. Sobald ein Signal einen bestimmen Pegel erreicht (Threshold), reduziert das
Gerät das Gain (in anderen Worten: “regelt die Lautstärke herunter”), d.h. das Signal
ist weniger laut, als es ohne Kompressor wäre.
Wie stark der Kompressor das Gain reduziert, wird durch die “Ratio” bestimmt.
Gewöhnlich wird die Ratio als ein numerischer Wert ausgedrückt, z.B. 4:1, was
aussagt, in welchem Verhältnis das Gain reduziert wird, wenn der Threshold
überschritten wird.
Lassen Sie uns zu einem Beispiel mit reellen Werten übergehen: Wenn der Threshold
auf –10dB und die Ratio auf 4:1 eingestellt ist wird jedes Signal, welches –10dB
überschreitet, am Ausgang des Kompressors nur um 1dB lauter, wenn es eingangsseitig
um 4dB steigt. Also wird ein Eingangssignal mit einem Peak von –6dB (= 4dB über
dem Threshold) zu einem Ausgangssignal mit einem Peak von –9dB (= 1 dB über
dem Threshold). Signale mit einem Pegel unterhalb des Thresholds bleiben
unbearbeitet, d.h., wenn das Signal in dem obigen Beispiel zwischen
–20dB und –6dB vor dem Kompressor lag, bewegt es sich nach dem Gerät zwischen
–20dB und –9dB. Die Dynamik des Signals wurde demnach von 14dB auf 11dB
reduziert.
Kompression hat also zur Folge, dass alle Pegelvariationen eines Signals, also die
Dynamik, reduziert werden. Dies in Abhängigkeit vom Threshold und der Ratio.
Höhere Ratios werden als “hard ratios”, geringere als “soft ratios” bezeichnet.
Da Kompression eine Reduktion der Lautstärke zur Folge hat, muss das Signal nach
dem Kompressor wieder entsprechend verstärkt werden, damit die Maximallautstärke
vor und nach dem Prozessor gleich ist. Dies nennt man “make-up gain”, und
ermöglicht das Anpassen der Pegel an dem Kompressor nachfolgendes Equipment.
Sobald ‘make-up gain’ angewendet wird, wird der Teil des Signals, der unterhalb des
Thresholds lag (und damit nicht komprimiert wurde), lauter, als er vor dem
Kompressor war. Dadurch wird jedes komprimierte Instrument lauter klingen. Eine
Anwendung ist z.B., um Gitarren ein grösseres Sustain zu verleihen.
In fast allen Pop-Musik Produktionen werden die Background Instrumente (Drums,
Bass, Rhythmusgitarre, etc.) sehr stark komprimiert (mittels einer recht harten Ratio
und einem geringen Threshold), so dass sie während des gesamten Songs in einer
gleichmässigen Lautstärke bleiben. Dadurch erhält man ein solides “Backing”, ohne
einzelne auffällig laute (oder leise) Drum- oder Bass-Hits.
Eine “soft ratio” wird meistens auf Instrumente wie Lead Gitarre oder Vocals
angewendet, die “über” dem Track liegen sollen. In solchen Anwendungen ist es
häufig wünschenswert, die Dynamik weitestgehend zu erhalten, um so einen grösseren
Ausdruck zu erreichen. Aus den o.g. Gründen soll natürlich auch hier das Signal
“vergrleichmässigt” werden, jedoch in einem geringeren Masse.
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