Drehgeber WDG
Produktbeiblatt WDG
Betriebsanleitung / Sicherheitshinweise
Allgemeine Hinweise
Das Produktbeiblatt wendet sich an technisch qualifiziertes
Personal, das über entsprechende Kenntnisse auf dem Gebiet der
Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik verfügt.
Die genaue Information über alle in diesem Produktbeiblatt
enthaltenen Sicherheitshinweise und Warnungen sowie deren
einwandfreie technische Umsetzung sind Voraussetzungen für die
gefahrlose Installation, die Inbetriebnahme, den sicheren Betrieb
und die Instandhaltung von WDG Drehgebern. Dazu ist es
unbedingt notwendig, dass alle Maßnahmen von qualifiziertem
Personal durchgeführt werden. Alle mit Projektierung und
Instalation von Drehgebern befassten Personen müssen mit den
Sicherheitskonzepten in der Automatisierungstechnik vertraut und
in dem o. a. Sinne qualifiziert sein.
Dieses Produktbeiblatt kann aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht alle Details für den Umgang mit Drehgebern in allen
denkbaren Anwendungsfällen darstellen. Auch können nicht alle
denkbaren Arten der Montage, des Betriebs und der Wartung
berücksichtigt werden. Sollten Sie weitere Informationen wünschen
oder sollten Probleme auftreten, die in diesem Produktbeiblatt nicht
oder nicht ausführlich genug dargestellt wurden, so fordern Sie
bitte diese Informationen bei uns an. Die technischen Daten
werden in der umseitigen Spezifikation angegeben.
Die Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise können dazu führen,
dass Sachschäden, Körperverletzung und Tod eintreten können.
WDG-Drehgeber dürfen nur gemäß den in diesem Produktblatt
beschriebenen Einsatzfällen betrieben werden.
Außerdem weisen wir darauf hin, dass alle Verpflichtungen vom
Lieferanten sich ausschließlich aus dem jeweiligen Kaufvertrag
ergeben, in dem die Gewährleistung abschließend geregelt ist.
Verwendungszweck, sachwidrige Verwendung
Drehgeber WDG dienen ausschließlich dazu, eine der
mechanischen Verdrehung der Drehgeber-Welle proportionale
Anzahl von elektrischen Signalen zu gewinnen.
Diese Signale können zu folgenden Zwecken verwendet werden:
Ermittlung einer Impulsanzahl z.B. zur Feststellung einer Position,
eines Volumens oder einer Kraft.
Ermittlung einer Frequenz z.B. zur Feststellung einer Drehzahl
oder Drehzahländerung.
Die Signalauswertung muss mit geeigneten elektronischen
Komponenten durchgeführt werden. Besonders zu beachten ist,
dass bei Verdrehungen der Welle im stromlosen Zustand keine
Signale abgegeben werden. Auch bei einem Istwertspeicher der
Auswerteelektronik können solche Verdrehungen nicht erkannt
werden.
Ein Drehgeber darf nicht als alleiniges Mittel zur
Abwendung gefährlicher Zustände an Maschinen und
Anlagen eingesetzt werden
.
Maschinen und Anlagen müssen so konstruiert werden, dass
fehlerhafte Zustände nicht zu einer für das Bedienpersonal
gefährlichen Situation führen können (z.B. durch unabhängige
Grenzwertschalter, mechanische Verriegelungen).
Insbesondere muss sichergestellt sein, dass die Fehlfunktion oder
der Ausfall nicht zu Sachschäden oder einer Gefahr für das
Bedienpersonal führen kann. Dann kann ein Drehgeber dazu
eingesetzt werden, um zu verhindern, dass die Maschine oder
Anlage in einen fehlerhaften Zustand gerät. Dabei ist auch wichtig
zu verhindern, dass nicht durch den Einsatz von Drehgebern
Vorkehrungen für die Sicherheit einer Anlage unwirksam gemacht
werden können. Außerdem darf ein Drehgeber nicht als Fußabtritt
oder Spannvorrichtung für Antriebselemente betrieben werden.
Mechanische und elektrische Grenzwerte dürfen nicht
überschritten werden. Notaus-Einrichtungen müssen in allen
Betriebsarten der Maschine wirksam bleiben.
Hinweise zur Montage
Bei der Montage ist besonders darauf zu achten, dass die
zulässigen Lagerlasten nicht überschritten werden. Bei starrer
Montage der Drehgeberwelle muss eine geeignete Dreh-
momentstütze verwendet werden, um die zulässigen Belastungen
der Drehgeberlager nicht zu überschreiten. Die Geberwelle, der
Flansch und das Gehäuse dürfen nachträglich nicht bearbeitet
werden. Der Geber darf nur mit geringer Kraft montiert werden. Die
Geber dürfen nicht geworfen oder fallengelassen werden. Die min.
zulässigen Kabelbiegeradien müssen beachtet werden. Das
Anschlusskabel darf nicht unter mechanischer Spannung verlegt
werden. Bitte beachten Sie, dass die Geber trotz der Schutzart
IP65 nicht einer dauernden schweren Wassereinwirkung aus-
gesetzt sein dürfen. Der Geber enthält keine Teile, die vom
Anwender gewartet werden müssen, er darf nicht geöffnet werden.
Reparaturen dürfen ausschließlich vom Hersteller vorgenommen
werden.
Die Nichtbeachtung dieser Richtlinien führen zum Verlust der
Hersteller-Garantie und möglicherweise zur Fehlfunktion oder dem
Ausfall des Gebers.
Hinweise zur Installation
Die Drehgeber müssen unter Einhaltung der relevanten EN-, DIN-
und VDE-Normen installiert und angeschlossen werden. Während
der Installation darf keine Spannung am Geber anliegen.
Versorgungs- und Signalleitungen müssen so verlegt werden, dass
durch Störsignale (z.B. durch induktive oder kapazitive Ein-
streuungen) keine Beeinträchtigung der Funktion des Drehgebers
verursacht wird.
Achtung
:
Bei allen Gebern mit 5 VDC – Versorgung sowie bei
bestimmten Ausgangsschaltungen kann die Verpolung der
Spannungsversorgung, ein Kurzschluss der Ausgänge oder das
Anlegen von Spannung an die Ausgänge zum Ausfall der Geber
führen.
Damit eine Unterbrechung der Versorgungs- oder Signalleitungen
nicht zu einem undefinierten oder gefährlichen Zustand führt, sind
entsprechende hard- und softwaremäßige Sicherheitsmaßnahmen
vorzusehen.
Hinweise zu Störungen, Instandhaltung und Reparatur
Die Fehlfunktion eines Drehgebers kann zu folgenden Ereignissen
führen:
-
Ausfall eines Kanals: Der Kanal gibt entweder ein
dauerndes Spannungssignal oder keine Signale ab.
Mögliche Ursache: Kabelbruch, ausgefallene Bauteile,
Maßnahme: Reparatur im Werk.
-
Zu viele Impulse: Die Auswerteelektronik zählt mehr
Impulse, als durch Drehung der Welle vom Drehgeber
abgegeben werden. Mögliche Ursache: Störungen auf
den Signalleitungen, fehlerhafte Bauteile. Maßnahmen:
Wirksame Entstörmaßnahmen, Reparatur im Werk.
-
Zu wenige Impulse: Die Auswerteelektronik zählt
weniger Impulse, als durch Drehung der Welle vom
Drehgeber abgegeben werden. Mögliche Ursache:
Störung der Versorgungsspannung, Mechanischer
Schlupf, Grenzfrequenz von Drehgeber oder
Auswerteelektronik überschritten. Maßnahmen:
Versorgungsspannung überprüfen, mechanischen
Schlupf beseitigen, Grenzfrequenz prüfen.
-
Elektrischer Ausfall des Gebers: Der Geber gibt keine
Signale ab. Mögliche Ursachen: Spannungsversorgung
defekt, defekte Bauteile im Geber. Maßnahmen:
Spannungsversorgung überprüfen, Reparatur des
Gebers im Werk.
-
Defekte Geberwelle: Die Welle des Gebers lässt sich
nur sehr schwer oder gar nicht mehr drehen. Ursache:
Defekte Lager. Maßnahmen: Überprüfung der
mechanische Belastung der Drehgeberwelle, Reparatur
im Werk.
-
Gehäuseschaden: Das Gehäuse des Drehgebers ist
sichtbar beschädigt (insbesondere eingedrückte oder
aufgerissene Gehäuse).
In jedem Fehlerfall und insbesondere bei sichtbaren Schäden ist
die sichere Funktion des Gebers nicht mehr gewährleistet. Der
Geber darf nicht weiter betrieben werden.
Maßnahmen: Außerbetriebsetzung, Überprüfung des Gesamt-
systems und Reparatur im Werk. Die Hinweise zur Entstörungen
sind zu beachten.
Drehgeber enthalten keine Teile, die vom Anwender gewartet
werden müssen oder können. Reparaturen dürfen ausschließlich
durch den Lieferanten durchgeführt werden.
PP99500011265 AFG 000 00 FR 13.07.2020 HEIMERDING.D
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