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Sollte in turbulenter Luft eine Seite des Gleitschirms einklappen, muß der Pilot die offene Seite
gefühlvoll anbremsen („gegensteuern“), um ein Wegdrehen zu verhindern. Steuerweg und
Steuerdruck werden im Vergleich zum Normalflug weniger. Die eingeklappte Seite wird durch einen
kurzen energischen Zug der Bremsleine geöffnet. Sollte der Schirm nicht gleich reagieren, muß der
Vorgang wiederholt werden. Auf Bodenabstand achten!
Einklapper mit Verhänger
In seltenen Fällen kann es bei einem Einklapper zu Verhängern kommen, z.B. nach verkehrt
ausgeleiteten Extremflugmanövern. Hier muß sofort die Drehbewegung mit Gegensteuern gestoppt
werden, da sehr schnell eine starke Rotation einsetzen kann, die immens hohe Steuerkräfte zur Folge
hat. Ist die Rotation beendet, kann versucht werden, den verhängten Teil einzuklappen oder die Stabi-
Leine einzuholen bis der Verhänger sich löst. Führt dies nicht zum Erfolg und ist der Schirm nicht
manövrierfähig oder ist nicht mehr genügend Bodenabstand vorhanden, muß die Rettung ausgelöst
werden!
7.2. Sackflug
Alle FIREBIRD-Gleitschirme werden vom DHV auf ihr Verhalten nach einem Sackflug getestet und
gehen selbständig wieder in den Normalflug über. Erkennbar ist der Sackflug daran, daß der Schirm
mit geöffneter Kappe nahezu ohne Vorwärtsbewegung nach unten „sackt“.
Sollte der Schirm beispielsweise bei extremen Turbulenzen oder nach Extremflugmanövern in den
Sackflug geraten und ihn nicht ohne Dazutun des Piloten beenden, nimmt der Schirm durch Drücken
der A-Tragegurte in Flugrichtung (dazu kurz unterhalb der Leinenschlösser greifen) Fahrt auf,
deutliche Fahrtgeräusche sind hörbar. Auf gar keinen Fall darf ein Sackflug in Bodennähe ausgeleitet
werden, da der Schirm nach vorne nickt und der Pilot hinterherpendelt.
Das Betätigen der Bremsen ist im Sackflug zu unterlassen: Trudel- und Stallgefahr!
7.3. Fullstall
Mit dem TWIX ist in ein Fullstall nur schwer auszuführen, da der Bremsweg bis zum Strömungsabriß
relativ lang ist und der Steuerdruck kurz vor dem Strömungsabriß hoch ist.
Der Fullstall gehört zu den gefährlichen Flugmanövern, die nicht bewußt herbeigeführt werden sollten.
Kippt die Kappe nach einem fehlerhaften Bremsmanöver (längeres Anhalten der Bremsen über 100%)
oder bei stark angezogener Bremse und gleichzeitigem Aufstellen des Schirmes in Turbulenzen nach
hinten weg, darf der Pilot nicht vor Schreck die Bremsen sofort auslassen. Erst wenn sich die Kappe
wieder über dem Piloten stabilisiert hat, werden die Bremsen langsam vollständig freigegeben, so daß
eine Vorwärtsbewegung der Kappe möglich ist. Bei zu schnellem Freigeben der Bremse kann es zu
Einklappern kommen!
7.4. Trudeln
Trudeln wird verursacht, wenn eine Steuerleine voll durchgezogen oder im Langsamflug eine Seite
zusätzlich stark angebremst wird. Die Drehachse wandert in das Zentrum der Kappe. Der Schirm
gerät in eine NegativkuZippere, die beim TWIX durch sofortiges Nachgeben der Bremsleine in der
KuZippereninnenseite behoben werden kann.
Bei andauerndem Trudeln müssen beide Bremsen dosiert vollständig freigegeben werden. Dieses
gefährliche Flugmanöver nicht mit Absicht erfliegen! Sollte der Pilot überfordert sein, den Vorgang
abzubrechen oder gerät der Schirm aus einem anderen Grund wie Leinenüberwurf o.ä. außer
Kontrolle, ist unverzüglich das Rettungssystem zu aktivieren!
7.5. Bremsenausfall
Sollte es dazu kommen, daß der Pilot den Bremsgriff nicht betätigen kann (Beschädigung, Verknoten,
Bremsleinenriß), so ist der TWIX trotzdem sicher zu steuern. Dafür bedient sich der Pilot der D-
Tragegurte, die auf der entsprechenden Seite heruntergezogen werden und steuert ohne großartige
Flugmanöver den Landeplatz an. Vorsicht: Steuerdruck und Steuerweg differieren zur normalen
Bremse.