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5.3. Landung
Bei der Landung verhält sich der TWIX dank seines unkomplizierten Flugverhaltens sehr angenehm.
Die Landeeinteilung soll so geplant werden, daß genügend Höhe für einen gegen den Wind
gerichteten Endanflug bleibt. Das Gerät ist zu stabilisieren, um nach rechtzeitigem Aufrichten im
Gurtzeug den Landevorgang konzentriert durchführen zu können. Die Bremsen werden bis über den
Stallpunkt langsam und konsequent durchgezogen und der Pilot und Passagier werden sanft
aufsetzen.
Tip: Um die Laufbereitschaft des Passagiers zu unterstützen, kann der Pilot beim Durchbremsen unter
das Sitzbrett des Passagiers greifen.
Sollte wider Erwarten Rückenwind herrschen, muß etwas früher über dem Boden zur Landung
angesetzt werden. Bei Starkwind ist sehr dosiert zu bremsen. Der Schirm sollte unmittelbar nach der
Landung kontrolliert aus dem Wind genommen werden. Dabei ist zu beachten, daß der Schirm nicht
unter Druck mit den Eintrittsöffnungen voran auf den Boden fällt, um Beschädigungen zu vermeiden.
Nach der Landung gleich aushängen!
5.4. Aktives Fliegen
Aktives Fliegen bedeutet, Veränderungen an der Kappe im Flug durch geeignete Bremsbewegungen
so entgegenzuwirken, daß sich der Pilot immer zentral unter dem Schirm befindet. Das setzt
Flugerfahrung voraus, verhindert aber in turbulenter Luft Störungen, wie Einklapper o.ä. und ist die
sicherste Methode, ein stabiles Flugverhalten bei optimaler Leistung zu erreichen.
Beispiel: Fliegt ein Pilot in einen Thermikbart ein, so wird der Gleitschirm abgebremst und die Kappe
nickt nach hinten. In diesem Fall sollte der „aktive Pilot“ die Bremsen lösen, um dem Gleitsegel wieder
Vorwärtsfahrt zu geben. Genau umgekehrt verhält es sich beim Verlassen der Thermik, der Schirm
wird angebremst und einem Vorschnellen vorgebeugt.
Beim Fliegen in Turbulenzen kann der Pilot die Anstellwinkelveränderung über den Bremsdruck
erfühlen und entsprechend reagieren. Der Bremsdruck sollte immer konstant gehalten werden. Dabei
t unbedingt darauf zu achten, daß das Gerät nicht übersteuert oder zu stark angebremst wird.
is
6. Abstiegshilfen
Beim Fliegen mit Passagieren übernimmt der Tandempilot eine nicht zu unterschätzende
Verantwortung. Dennoch sind im Flugsport Situationen durch plötzlich auftretende
WetteZippererschlechterung oder Pilotenfehler nicht auszuschließen. Der Pilot ist dann genötigt,
möglichst viel Höhe in kurzer Zeit abzubauen. Auf die verschiedenen Möglichkeiten des
Schnellabstieges sollte sich jeder Pilot vorbereiten, um richtig und schnell reagieren zu können. Die
nun angesprochenen Flugmanöver sollten beherrscht und trainiert werden. Dabei ist nicht außer Acht
zu lassen, daß es sich um Notabstiegshilfen handelt und die Materialbelastung hoch ist.
6.1. Steilspirale
Diese Flugfigur bildet die effektivste Form des Schnellabstiegs, wobei die Sinkgeschwindigkeit beim
TWIX bis zu 20 m/s erreichen kann.
Zur Einleitung der Steilspirale wird auf einer Seite die Bremse kontinuierlich herabgezogen bei
gleichzeitiger Verlagerung des Körpergewichts. Beim Einleiten nicht ruckartig vorgehen, Trudelgefahr!
In diesem Fall sofort durch Freigabe der Bremse den Vorgang abbrechen! Um den Außenflügel stabil
zu halten und die Sinkgeschwindigkeit während der Steilspirale zu beeinflussen, sollte die
KuZipperenaußenseite leicht angebremst werden.
Das harmonische Ausleiten aus der Steilspirale erfolgt durch langsame Freigabe der inneren
Bremsleine und bedachtes Bremsen der KuZipperenaußenseite. Der Pilot darf keine hektischen
Steuerbewegungen durchführen. Der Schirm könnte im Extremfall seine hohe Geschwindigkeit
unkoordiniert in Höhe umsetzen. Seitliche Einklapper oder gar ein „Looping“ wären die Folge. Das