Poly-wood
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DEUTSCH
1.9 Verarbeitung
Die Oberflächenverarbeitung von Poly-wood ist (auf beiden Seiten)
verschleiß- und kratzfest.
1.9.1 Schutz der Oberflächenverarbeitung
Bei Lieferung ist Poly-wood auf einer Seite mit einer Schutzschicht ver-
sehen, um die Oberfläche beim Transport, Schneiden und Verarbeiten
zu schützen. Wir empfehlen Ihnen, diese Schutzschicht während der
Produktion so lange wie möglich auf dem Produkt zu belassen. Um die
Platten weiterhin zu schützen, empfehlen wir Ihnen, nach Empfang
auch die andere Seite mit einer Schutzschicht zu versehen.
1.9.2 Flecken
Die meisten Stoffe hinterlassen auf Poly-wood keine Flecken. Allerdings
können manche Materialien auf Poly-wood Flecken verursachen.
Teaköl bringt die meisten Probleme mit sich. Wenn Teaköl mit Po-
ly-wood in Kontakt kommt, kann es permanente Flecken verursachen.
Um Poly-wood anzuzeichnen, benutzen Sie am Besten Wachs- oder
Fettbleistifte, deren Markierungen sich bequem wieder entfernen las-
sen. Verwenden Sie keine Bleistifte, Stifte oder Markierstifte, die eine
permanente Verfärbung verursachen können.
1.9.3 Beschreiben der Schutzschicht
Wenn Sie etwas auf die Schutzschicht schreiben möchten, benutzen
Sie einen Fettbleistift oder einen geeigneten Filzschreiber.
1.9.4 Lagerung des Materials
Bewahren Sie das Produkt flach oder falls nötig schief stehend (voll-
ständig unterstützt) bei einem Stellwinkel von höchstens 10° auf.
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Verarbeitungsmethoden
2.1 Allgemeine Anweisungen
Thermoplaste lassen sich maschinell mit allen bekannten Geräten zur
Holz- und Metallverarbeitung bearbeiten.
Die normalen abspanenden Bearbeitungen liefern viel Reibung und
Erwärmung, wobei die meiste Energie letztendlich in Wärme umge-
setzt wird.
Die meisten Metalle sind ausgezeichnete Wärmeleiter. Thermoplaste
leiten Wärme rund 100 bis 1000 Mal weniger gut als Stahl.
Ist eine große Verarbeitung erforderlich, arbeiten Sie mit hohen Ge-
schwindigkeiten und kleinen Ansätzen. Wählen Sie Ihre Parameter wie
Geräteabmessungen, Ansatz und Schneide- und Vorschubgeschwin-
digkeit mit maximaler Wärmeabfuhr über die Späne.
Achten Sie darauf, dass bei tiefen Schnitten das Material nicht verstri-
chen wird oder schmilzt. Kühlen können Sie mit Druckluft oder mit
Emulsion. Produkte mit einer sehr glatten Oberflächenverarbeitung
und Endprodukte mit kleinen Toleranzen müssen Sie während der Be-
arbeitung kühlen.
2.2 Spannungen in Halbfabrikaten
In Halbfabrikaten aus Kunststoff, die durch Extrusion oder Pressen her-
gestellt wurden, können verschiedene innere Spannungen auftreten.
Solche Spannungen werden in der Regel nicht durch äußere Kräfte,
sondern durch das Verfahren verursacht. Bei Halbfabrikaten, die gera-
de und flach sind und den Toleranzen genügen, befinden sich solche
Spannungen im Gleichgewicht. Durch eine mechanische Bearbeitung
kann dieses Gleichgewicht beeinträchtigt und das betreffende Werk-
stück verformt werden.
2.3 Verarbeitungstechniken
Fast alle Geräte aus Schnelldrehstahl zur Holz- und Metallverarbeitung
sind für das Bearbeiten von Poly-wood geeignet. Eine effiziente Span-
abfuhr ist wichtig, um einen Wärmestau im Bearbeitungsgebiet zu
verhindern. Die produzierte Wärme muss gleichzeitig mit den Spänen
abgeführt werden. Führen Sie die Späne ab durch Spülen mit einem
Kühlmittel, durch Absaugen oder durch beides. Bei Gebrauch eines
Kühlmittels kann eine höhere Oberflächenqualität erzielt werden. Es
gibt keinerlei Bedenken gegen den Gebrauch von Kühlmitteln bei
Poly-wood, da es keine Feuchtigkeit absorbiert.
2.4 Gerätewahl
Schnelldrehstahl ist äußerst geeignet für das Abspanen von Po-
ly-wood. Geräte aus Hartmetall besitzen eine lange Lebensdauer und
eine hohe Produktivität. Hartmetalle vom Typ ‘K’ (K 10) sind wegen ih-
res geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten und ihrer hohen
Wärmeleitfähigkeit am besten geeignet.
Das Abspanen von Kunststoffen erfordert nur minimale Schneide-
kräfte. Stumpfe Schneideflächen erfordern mehr Kraft beim Abspa-
nen und ergeben eine niedrigere Oberflächenqualität. Die Standzeit
hängt stark von der Schnittgeschwindigkeit, vom Ansatz sowie von
der Breite und Tiefe des Schnitts ab.
Je größer der Freiwinkel und der Spanwinkel, desto geringer die Schnei-
dekräfte. Um zu verhindern, dass der Schneidebeitel zu schwach wird,
gibt es Grenzen bei Freiwinkel und Spanwinkel, die Sie wählen können.
Die Schneidekraft muss in Schnittrichtung ausgeübt werden. Durch
die Wahl des Spanwinkels können Sie das bearbeitete Material mit der
Verarbeitungsrichtung beeinflussen. Die Praxis hat gezeigt, dass Fin-
gerfräsen mit spiralförmigen Zähnen am besten geeignet sind. Ach-
ten Sie darauf, dass beim Abspanen keine tiefen Kratzer oder scharfe
Übergänge entstehen, die wegen der Kerbwirkung unter Belastung zu
Brüchen im Material führen können. Eine Nachbearbeitung mit einer
Polierscheibe kann die Oberflächenverarbeitung verbessern. Die nach
dem Sägen, Bohren oder Fräsen zurückgebliebenen Ränder können
Sie mit einer stumpfen Feile oder mit einem speziellen Gerät zum Ent-
graten abecken. In den folgenden Tabellen werden die Richtlinien für
das Verarbeitungsverfahren aufgeführt. Daten für die Bearbeitung von
Kunststoffen stehen in den VDI-Richtlinien 2003.
2.5 Verarbeitungsmethoden
2.5.1 Sägen
Für das Sägen von Thermoplasten eignen sich schnell laufende Band-
und Kreissägen. Eine eng gesetzte Verzahnung ergibt glatte Schnitt-
flächen. Sägeblätter mit einem Zahnabstand von mehr als 15 mm
scheinen eine bessere Schnittqualität zu liefern. Sägeblätter aus Hart-
metall arbeiten besser und besitzen eine längere Lebensdauer.
a
Freiwinkel [Grad]:
10-15 HM (Hartmetall)/
30-40 SS (Schnellschneidestahl)
g
Spanwinkel [Grad]:
0-5 HM (Hartmetall)/
3-8 SS (Schnellschneidestahl)
t Kehle [mm]: 5-10
Setzung [mm]: 0,8-1,0
Schnittgeschwindigkeit [m/min]: 3000
Ansatz [mm/Zahn]: 0,1-0,3
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