
Aufstellungshilfen für Regal- und Standlautsprecher
12
Aufstellungshilfen für Regal- und Standlautsprecher
ELAC Regallautsprecher sind an ihrer Größe erkennbar, ein Lautsprecher mit einer Höhe von z.B. 90
cm ist natürlich als ein Standlautsprecher konzipiert. Regallautsprecher müssen jedoch nicht notwendi-
gerweise im Regal platziert werden, sie können auch auf einen kleinen Ständer gestellt werden.
Grundsätzlich sollten die Chassis immer in Richtung des Hörers zeigen. Regallautsprecher sollen nicht
auf den Rücken und keinesfalls auf die Vorderseite gelegt werden. Der Abstand zur Rückwand bzw.
Regalwand sollte 2 cm nicht unterschreiten. Die Platzierung im Regal oder auf einem kleinen Ständer
bewirkt eine Bassverstärkung, die bei der Entwicklung mitberücksichtigt wurde. Es sollte jedoch darauf
geachtet werden, dass keine anderen Raumwände (z.B. Seitenwände) in unmittelbarer Nähe die Bass-
verstärkung überbetonen und damit die Basswiedergabe unpräzise wird. Es sollten also Raumecken
oder das unterste Regalfach gemieden werden. Ähnliches gilt für Standlautsprecher, hier ist die Bass-
verstärkung durch die Nähe des Fußbodens im Entwicklungsprozess mit einbezogen. Die Abstände
der Standlautsprecher zur Stirn- und zu den Seitenwänden sollten möglichst 20 bis 30 cm nicht unter-
schreiten.
Für die Aufstellung von Standlautsprechern empfiehlt sich die Verwendung der in vielen Fällen im Lie-
ferumfang enthaltenen Spikes oder Teppichgleiter, um die Übertragung des Körperschalls vom Laut-
sprechergehäuse zum Fußboden zu verhindern.
Um eine gute Ortbarkeit bei der Musikwiedergabe zu erhalten, sollte der Abstand Hörer/Lautsprecher
mindestens 20 % kleiner als die Raumlänge sein. Bei einem zu geringen Abstand (kleiner als 2 m)
mangelt es an Musikräumlichkeit.
Bei Ihren Versuchen, die Lautsprecherposition gehörmäßig zu optimieren, ist unbedingt zu beachten,
dass der Einfluss der Hörposition auf die Musikwiedergabe genauso groß ist wie der Einfluss der Laut-
sprecherposition. Dies bedeutet, dass die Lautsprecherposition und die Hörposition akustisch gleich-
wertig – also austauschbar – sind.
Diese Regel ist kaum bekannt, obwohl ihre Auswirkung von größter Bedeutung ist. Man darf sich näm-
lich nicht wundern, wenn man z.B. einen Lautsprecher sehr schön frei im Raum aufgestellt hat, sich
selbst beim Hörtest jedoch an die Rückwand oder in eine Ecke lehnt und von einem dröhnenden, wum-
mernden Bass „erschlagen“ wird.
Für die Spezialisten: die Gleichwertigkeit von Lautsprecher- und Hörposition gilt nur in den Frequenz-
bereichen, in denen der Lautsprecher rundum abstrahlt. Solches Abstrahlverhalten zeigen praktisch
alle Lautsprecher (Ausnahme: z.B. Dipolstrahler) im Bassbereich, wo der Einfluss des Raumes beson-
ders stark und damit für die Optimierung der Aufstellung von größter Bedeutung ist. Die Gleichwertig-
keit von Lautsprecher- und Hörposition bedeutet auch, dass man gewisse Symmetrien in der Lautspre-
cher- und Hörposition vermeiden sollte, z.B. Lautsprecher und Hörer jeweils mit 1 m Abstand zur
Rückwand. Solche Symmetrien können nachteilige raumakustische Effekte verstärken.
a = b Symmetrische (ungünstige) Aufstellung
a
≠
b Unsymmetrische (bessere) Aufstellung
Die obigen Abbildungen zeigen Beispiele für symmetrische (ungünstige) und unsymmetrische (besse-
re) Konfigurationen von Hör- und Lautsprecherpositionen. Das Dreieck zwischen Lautsprecher 1, dem
Hörer und Lautsprecher 2 wird Stereodreieck genannt. Die Hörplätze sollten ungefähr auf der Mittellinie
zwischen den beiden Boxen liegen.