User manual / Handbuch / Manuel
Zorro
4.7 Kurvenflug
Der ZORRO wurde für effizienten Kurvenflug entwickelt und
wird auch ohne Gewichtsverlagerung Kurven einleiten. Der
Schirm ist nicht nur für rasche Kurven (etwa 30 % Bremse),
sondern auch zum Langsamflug entwickelt worden, um Ihnen
das Auffinden von Steigbereichen zu erleichtern und mit 15 %
Bremse ein minimales Kurvensinken zu erreichen.
Im voll beschleunigten Flug (voll getretenes Speedsystem
und ganz geöffnete Trimmer) dürfen die Bremsen nicht zur
Einleitung von Kurven verwendet werden, weil damit das Profil
destabilisiert wird.
Die Stabilo-Steuerung am D-Tragegurt wurde entwickelt, um
den Schirm bei gleichzeitiger Verwendung von Trimmern und
Speedsystem zu steuern. Diese Steuermethode kann auch im
Normalflug eingesetzt werden.
Zur Verwendung der Stabilo-Steuerung lassen Sie die
Bremsen los bevor Sie nach den Griffen der Stabilo-Steuerung
greifen. Diese vermitteln auf einem Betätigungsweg von 0-40
cm ein positives Steuergefühl. Es wird nicht empfohlen, die
Stabilo-Steuerung für Ausflaren oder Landung zu verwenden.
Die zulässigen Kombinationen gleichzeitig im Flug verwende
-
ter Bedienelemente finden Sie in Grafik 3 auf Seite 9.
4.8 Aktives Fliegen
Der ZORRO wurde mit einem Skyflex-Profil entwickelt. Es
widersteht auch ohne Piloteneingriff einem hohen Maß an
Turbulenz. In starken Turbulenzen (die nach Möglichkeit vermie
-
den werden sollten) empfehlen wir dennoch, die Trimmer wieder
in die Standardposition zu bringen und das Speedsystem nicht
zu verwenden. Fliegen Sie den Schirm aktiv.
Die Schlüsselelemente des aktiven Fliegens sind die Kontrolle
von Nickbewegungen sowie des Kappeninnendrucks: Sollte
der Schirm in turbulenter Luft vor Sie schießen, so nutzen
Sie die Bremsen um das Vorschießen zu stoppen. Bleibt der
Schirm hinter Ihnen zurück, so lösen Sie die Bremsen um der
Kappe die Rückkehr über Ihren Kopf zu ermöglichen. In stark
-
en Turbulenzen vermittelt Ihnen ein geringes Maß an Bremse
(rund 20 cm) die beste Bremsspannung sowie das intensivste
Schirmfeedback. In turbulenten Bedingungen verändert sich
der Innendruck der Kappe rasch, was durch die Bremsen erfühlt
werden kann. Das Ziel ist es, einen konstanten Innendruck über
die Bremsen zu erzielen. Bei nachlassendem Druck betätigen
Sie die Bremse, bis sich der Kappendruck normalisiert und brin
-
gen Sie die Bremsen rasch wieder in die vorherige Position.
Vermeiden Sie das Fliegen mit dauerhaft hohen Bremswegen
in rauer Luft, da Sie sonst unabsichtlich den Schirm in den
Strömungsabriss bringen könnten. Achten Sie immer auf
ihre Geschwindigkeit gegenüber der umgebenden Luftmasse
(Airspeed) und eine sichere Flughöhe über Grund.
WICHTIG:
Kein Pilot und kein Schirm ist gegen Einklapper
immun. In schweren Turbulenzen wird Ihnen aktives Fliegen
dabei helfen, jede Tendenz von Klappern zu eliminieren. Fliegen
Sie in sehr turbulenten Bedingungen noch aktiver und nehmen
Sie die Bewegungen Ihres Schirms vorweg. Seien Sie sich
dabei immer Ihrer Höhe bewusst und überreagieren Sie nicht.
Wir empfehlen, die Bremsen immer in den Händen zu halten
und turbulente Bedingungen möglichst zu vermeiden.
Es mag verführerisch sein, in solchen Flugbedingungen das
Skyflex-System zu aktivieren und die höhere Klappresistenz für
sich zu nutzen. Die Wahrscheinlichkeit von Einklappern sinkt
zwar, erreicht der Schirm jedoch seine Betriebsgrenzen und
klappt dennoch ein, so wird der Einklapper weit dynamischer
sein als beim Fliegen im Standardtrim.
4.9 Landung
Vergewissern Sie sich vor der Landung, dass sich die Trimmer
in geschlossener Position befinden. Eine Landung ist mit oder
ohne Motor möglich.
Der ZORRO hat eine gute Flaireigenschaften, die an die Stärke
des Gegenwinds angepasst werden sollten. Vermeiden Sie un
-
terhalb von 30 Metern über Grund starke Steuerausschläge und
gehen Sie frühestmöglich in den Endanflug.
Beim Landen ohne oder mit nur leichtem Gegenwind ver
-
wenden Sie die geschlossene Trimmerstellung und behalten
Sie Ihre Vorwärtsfahrt bis zum Zeitpunkt des Ausflairens. Bei
moderatem Gegenwind reduziert sich die Geschwindigkeit
gegenüber dem Boden, sodass ein progressiver Einsatz der
Bremsen für eine perfekte Landung ausreichen wird. Vermeiden
Sie ein hartes Abreissen des Schirms, da dieser sonst wied
-
er steigen wird. Bei mittlerem bis starkem Gegenwind ist eine
Landung mit halb oder ganz geöffneten Trimmern möglich; der
Einsatz der Bremsen erfordert dann jedoch viel Gefühl und
Erfahrung.
5. SCHNELLAB-
STIEGSTECHNIKEN
Als allgemeine Regel für den Abstieg gilt: Fliegen Sie aus
Bereichen des Steigens heraus. Das Fliegen mit höherer
Geschwindigkeit wird Sie gleichzeitig auch stärker sinken las
-
sen. Sollten Sie von der Entwicklung der Flugbedingungen
dennoch überrascht werden, so können Sie die folgenden
Abstiegstechniken zur Vergrößerung Ihrer SInkrate anwenden.
5.1 Ohren anlegen
Greifen Sie die äußerste A-Leine beider Flügelseiten so hoch
wie möglich.
Ziehen Sie die Leinen nach außen und unten, während Ihre
Hände an den Leinen entlanggleiten, bis sich die Flügelenden
unter die Eintrittskante falten. Wir empfehlen, die „Ohren“ na
-
cheinander und nicht gleichzeitig anzulegen. Halten Sie die
Leinen gespannt, um die Flügelenden bis zur beabsichtigten
Ausleitung des Manövers von der Wiederöffnung abzuhalten. In
Abhängigkeit von der Einklapptiefe kann das Sinken auf 3-4 m/
sec. zunehmen. Falls erforderlich können Richtungsänderungen
durch Gewichtsverlagerung eingeleitet werden. Nach dem
Freigeben der Leinen sollte die Schirmkappe spontan wieder
öffnen. Die Öffnung kann durch Pumpen der Bremse in einer
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