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3 Aufbau und Funktion
3.3 Anwendung: Kompressionstest bei Dieselmotoren
Bei allen Arbeiten unbedingt Angaben
der Fahrzeughersteller beachten!
3.3.1 Vor-Inbetriebnahme
• Achtung: Einspritzanlage muss von der Kraftstoffversorgung getrennt werden! Es darf kein
Kraftstoff eingespritzt werden. Der Motor kann starten und dies kann zu Verletzungen führen!
• Für alle Arbeiten muss sich der Motor des Fahrzeuges im betriebswarmen Zustand befinden.
Bei betriebswarmem Motor besteht Verbrennungsgefahr, keine heißen Teile berühren.
• Motor warmlaufen lassen. Handbremse des Fahrzeugs anziehen.
• Der Motor ist ausgeschaltet!
• Demontieren Sie alle Verkabelungen der Injektoren, sowie der Einspritzdüsen. Entfernen Sie
ggf. die Injektoren oder Glühkerzen. Bitte Herstellerangaben beachten.
Achtung: Bei Spannungsführende-Teile, es besteht die Gefahr eines elektrischen Schlags!
• Entfernen Sie die Injektoren oder Glühkerzen, beachten Sie die Ein- / Ausbau-Reihenfolge.
3.3.2 Anwendung: Kompressionstest bei Dieselmotoren
• Entnehmen Sie ggf. einen passenden Adapter und Schrauben das Manometer mit
Schlauch handfest in das Injektor- oder Glühkerzengewinde.
• Starten Sie den Motor und geben gleichzeitig Vollgas, bis der Zeiger des Manometers nicht
mehr ansteigt und keine weitere Kompression aufgebaut wird.
• Notieren Sie sich den angezeigten Wert und führen die Prüfung an den restliche Zylindern
durch.
• Hierzu gehen Sie wie vorher beschrieben vor.
3.3.3 Prüfergebnisse
• Beachten Sie die Angaben des Fahrzeugherstellers.
• Die maximale Kompression bei intakten Zylindern, sollte unmittelbar nach dem Starten anliegen.
• Liegt an einem Zylinder keine Kompression an, ist der Kolben auf Beschädigungen zu prü-
fen. Eine zu hohe Verbrennungstemperatur und unkontrollierte Verbrennung kann den
Kolben beschädigen.
• Ist die Kompression bei zwei gegenüberliegenden Zylindern niedriger, als bei den restlichen
Zylindern, kann die Ursache an einer defekten Zylinderkopfdichtung im Übergangsbereich
liegen. Hierzu ist ebenfalls der Zylinder auf Wasser- oder Öl-Rückstände zu prüfen. Dieses
weist ebenfalls auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hin.
• Ist die Kompression an einem Zylinder niedriger als vom Hersteller angegeben, geben
Sie ein wenig Öl in den Verbrennungsraum und prüfen erneut die Kompression. Wird eine
deutlich höhere Kompression erreicht, kann die Ursache an verschlissenen Kolbenringen
liegen. Verändert sich die Kompression nicht, kann ein Ventil beschädigt sein oder ein
Defekt der Nockenwelle vorliegen.
• Liegt die gemessene Kompression bei allen Zylindern gleichmäßig unterhalb der
Herstellerangaben, kann das am altersbedingten Verschleiß des Motors liegen.
Zur genauen Diagnose kann der Motor zerlegt und vermessen werden.
• Haben Sie die Kompressionsprüfung beendet, montieren Sie wieder alle demontierten
Bauteile in vorgeschriebener Reihenfolge. Angaben der Fahrzeughersteller beachten!
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