Seite 83
EA Elektro-Automatik GmbH
Helmholtzstr. 31-37 • 41747 Viersen
Telefon: 02162 / 3785-0
Telefax: 02162 / 16230
www.elektroautomatik.de
EL 9000 B 15U/24U Serien
5.3
Nachjustierung (Kalibrierung)
5.3.1 Einleitung
Diese Serie verfügt über eine Nachjustierungsfunktion, die im Rahmen einer Kalibrierung dazu dient, Abweichungen
zwischen den Stellwerten und tatsächlichen Werten bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren. Gründe, die
eine Nachjustierung der Gerätestellwerte nötig machen, gibt es einige: Bauteilalterung, Bauteilverschleiß, extreme
Umgebungsbedingungen, häufige Benutzung.
In einem Schrank befinden sich 3-6 Einheiten, von denen jede eine eigene Abweichung, eine Toleranz in positiver
oder negativer Richtung haben kann. Daher ist es unerläßlich, die Einheiten einzeln nachzujustieren. Dies kann
bei der Master-Einheit wie unten beschrieben geschehen, bei den Slave-Einheiten jedoch nur über eine Software
(auf Anfrage erhältlich). Nachfolgend wird sich auf die Nachjustierung der Master-Einheit bezogen. Dies kann im
eingebauten Zustand geschehen, wenn die Master-Einheit einzeln betrieben wird, d. h. alle Slave-Einheiten sind
ausgeschaltet.
Um festzustellen, ob die zulässige Toleranz bei Stellwerten überschritten wurde, erfordert es präzise externe
Meßgeräte, deren Meßfehler weitaus geringer sein muß, jedoch höchstens die Hälfte der Toleranz des Gerätes
betragen darf. Erst dann kann ein Vergleich zwischen Stellwert und tatsächlichem Ausgangswert gezogen werden.
Wenn Sie z. B. den Strom einer Geräteeinheit EL 9080-510 3U (der Modellname der Einheiten ist auf der Vorder-
seite aufgedruckt) bei den max. 510 A kalibrieren wollten, wobei der Strom in den technischen Daten mit einem
max. Fehler von 0,2% angegeben ist, dürfte der zu verwendende Meßshunt max. 0,1% Fehler haben, sollte jedoch
möglichst noch besser sein. Auch und gerade bei hohen Strömen darf der Meßvorgang nicht zu lange dauern bzw.
der Meßshunt nicht zu 100% belastet werden, weil er dann seinen max. Fehler voraussichtlich überschreiten wird.
Bei z. B. 510 A wäre daher ein Shunt zu empfehlen, der für mindestens 25% mehr Strom ausgelegt ist.
Bei Strommessung über Shunts addiert sich außerdem der Fehler des Meßgeräts (Multimeter am Shunt) zu dem
des Shunts. Die Summe der Fehler darf bzw. sollte die max. Fehlertoleranz des zu kalibrierenden Gerätes nicht
überschreiten.
5.3.2 Vorbereitung
Für eine erfolgreiche Messung und Nachkalibrierung werden bestimmte Meßmittel und Umgebungsbedingungen
benötigt:
•
Ein Meßmittel (Multimeter) für die Spannungsmessung, das im Meßbereich, in dem die Nennspannung des EL-
Gerätes zu messen ist, eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die Spannungstoleranz
der EL. Dieses Meßmittel kann eventuell auch für die Messung der Shuntspannung benutzt werden
•
Falls der Strom zu kalibrieren ist: geeigneter Meßshunt, der für mindestens 125% des Maximalstromes der EL
ausgelegt ist und der eine Fehlertoleranz besitzt, die maximal nur halb so groß ist wie die Stromfehlertoleranz
der EL
•
Normale Umgebungstemperatur von ca. 20-25 °C
•
Eine einstellbare Spannungs- und Stromquelle, die mind. 102% Spannung und Strom der Maximalwerte des zu
kalibrierenden EL-Gerätes liefern kann oder zwei einzelne Geräte und die abgeglichen ist
Vor Beginn des Kalibriervorgangs sind noch einige Maßnahmen zu treffen:
•
Das EL-Gerät mit der Spannungs- / Stromquelle verbinden und mindestens 10 Minuten lang mit 50% Leistung
warmlaufen lassen
•
Für den Anschluß des Fernfühlungseingangs (SENSE) ein Verbindungskabel zum DC-Eingang vorbereiten,
aber nicht stecken
•
Jegliche Fernsteuerung beenden, Master-Slave deaktivieren, Gerät auf
U/I
-Modus stellen
•
Shunt zwischen Quelle und elektronischer Last installieren und so plazieren, daß er durch Luftbewegung gekühlt
wird, z. B. im Luftstrom, der aus der Quelle austritt und welcher nur mäßig warm sein dürfte. Der Shunt kommt
so zusätzlich auf Betriebstemperatur.
•
Geeignete Meßmittel am DC-Eingang und am Shunt anschließen, jenachdem ob zuerst Spannung oder Strom
kalibriert werden soll