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Änderungen vorbehalten
achte: Hier würde eine ausschließliche Betrach
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tung des Zeitbereichs leicht zu völlig falschen
Schlüssen führen: Eine teure Maßnahme, welche
die digitale Funktion bereits erheblich belastet,
mit enttäuschendem Ergebnis auf der Seite der
EMV.
Bild 7
Schlussendlich soll einer der modernen SMD-
Chip-Filter, die aus zwei Ferritperlen und einem
Durchführungskondensator bestehen, betrachtet
werden. Das Ergebnis, das in Bild 7 dargestellt ist,
erscheint als recht gut. Das Spektrum ist sauber
begrenzt, die Flanken sind noch erstaunlich steil.
Lediglich die Über- und Unterschwinger trüben
das sonst so gute Bild. Das ist leider ein Problem,
das Filter begleitet, die neben kapazitiven auch
induktive Komponenten aufweisen.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass
für den Digitalelektroniker, der für EMV-Probleme
bereits sensibilisiert ist, der Einblick in den Fre-
quenzbereich eine unerlässliche Maßnahme ist,
da die reine Betrachtung des Zeitbereichs leicht
Anlass zu Täuschungen gibt. Theoretisch ist zwar
alles in der Darstellung im Zeitbereich enthalten,
was im Frequenzbereich nur anders be schrieben
wird. Die praktisch verfügbaren Messgeräte lösen
dies aber nur unvollkommen auf. Insbesondere
die schwache Dynamik der linearen Darstellung
im Oszilloskop und die oftmals zu geringe Ge-
schwindigkeit desselben stehen dem Erreichen
der theoretischen optimalen Lösung entgegen.
Für die in dieser Applikation dargestellten Mess-
ergebnisse der Freqenzspektren diente eine
Hochimpedanz-Sonde wie aus den Nahfeld-Son-
densätzen HZ530/HZ540/HZ550 als Aufnehmer.
Messung der Schirmdämpfung
von Abschirmgehäusen
Was bringt es, wenn ich das ganze Gerät in ein
Abschirmgehäuse stecke? Das wird sich mancher
fragen, der bei der Abnahme zur CE-Zertifizierung
durchgefallen ist. Leider kann man die Frage
nicht pauschal beantworten, denn nicht jedes
metallische Gehäuse schirmt auch gut ab. Kaum
einer wird aber bis zur nächsten Abnahmemes-
sung warten wollen. Was, wenn es wieder nicht
stimmt? Es ist also erforderlich, ein einfaches
Messverfahren zu haben, mit dem man zunächst
den relativen Erfolg beurteilen kann. Hierzu bieten
sich hochempfindlichen E-Feld-Sonden an. Man
kann sie auch als sehr breitbandige Messanten-
nen verwenden wodurch sie zur Klärung der o.g.
Fragen gut dienen können.
Zunächst muss vor der Verwendung der Sonde
geklärt werden, ob sie ausreichend empfindlich
ist. Grundsätzlich sind alle passiven Sonden
meist unbrauchbar, weil sie zu unempfindlich
sind. Die für den Praktiker einfachste Lösung
zur Klärung dieser Frage ist die Aufnahme
eines Breitbandspektrums von 0 bis 1000 MHz
in seinem Labor.
Bild 8
zeigt eine solche Aufnahme, die mittels
einer aktiven E-Sonde aufgenommen wurde. Im
Bereich bis 50 MHz zeigt sie relativ sehr hohe
Pegel die von Rundfunksendern aus dem Mittel-
und Kurzwellenbereich stammen. Im Bereich um
100 MHz sieht man Signale von UKW-Rundfunk-
sendern aus der Umgebung. Da es in diesem Fall
keinen Ortssender am Platz der Aufnahme gibt,
fallen diese Signale etwas schwächer aus. Die
stärkste Linie 474 MHz stammt von einem Fern-
sehsender, der exponiert in ca. 15 km Entfernung
steht. Es folgen bis 800 MHz mehrere Linien von
Fernsehsendern aus der Umgebung.
Den Abschluss bildet der Bereich knapp über
900 MHz, der zu den örtlichen D-Netz-Stationen
gehört. Die Aufnahme zeigt, dass die verwendete
Sonde breitbandig und empfindlich ist. Begin
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nend vom Mittelwellenbereich bis zum D-Netz
sind Linien zu finden, die weit aus dem Rauschen
herausreichen. Natürlich fällt dieses Bild an je
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dem Ort anders aus, aber da Deutschland überall
mit Rundfunk und Fernsehen versorgt ist dürften
M e s s u n g d e r S c h i r m d ä m p f u n g v o n A b s c h i r m g e h ä u s e n