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Schneid-/Koagulation - CUT/COAG MODUS
Mit diesem Modus kann man präzise schneiden und gleichzeitig die Schnittoberfläche koagulieren. Die Koagulationszone ist hier kli-
nisch kaum wahrnehmbar, bringt jedoch eine effektive Hämostase, welche keine Störung bei der primären Wundheilung darstellt und
spontan verschwindet, wenn die Wundheilung abgeschlossen ist. Derartige Schnitte sollten nicht genäht werden, dieser Modus ist her-
vorragend für die plastische Chirurgie geeignet.
TIPP:
Aktivieren der Elektrode durch Drücken des Fußanlassers, bevor sie das Gewebe berührt. Dadurch wird von Anfang an ein
gleichmäßiger Schnitt ermöglicht.
Neutralelektrode = NE
Bei dem Einsatz des HF-Modus, ist immer mit der angeschlossenen NE zu arbeiten. Damit ist eine optimale Leistung während der An-
wendung gewährleistet.
Die NE ist zwischen dem Rücken des Patienten und Behandlungsstuhl, möglichst nahe dem Kopf zu platzieren.
Bereiten Sie das Gerät zum Arbeiten vor, und folgen Sie dann den nachfolgend aufgeführten Schritten.
1. Wählen Sie ein Stück frisches, mageres Rindfleisch, das kaum Fett enthält. Nehmen Sie kein Kalbfleisch, da dieses nicht die Farbe
ändert, wenn es mit einer Elektrode geschnitten wird. Schweinefleisch eignet sich aufgrund der Zellstruktur nicht für diese Übungen.
Warten Sie, bis das Fleisch Zimmertemperatur erreicht hat.
Beachten Sie, dass es unbedingt notwendig ist, dass das Fleisch auf der in das Gerät eingesteckten Neutralelektrode liegt,
da sonst eine Ableitung und somit ein Arbeiten nicht möglich ist.
2. Setzen Sie die Elektrode Ihrer Wahl (Multi Tip, Schlinge, Raute etc.) in das Handstück ein.
3. Drehen Sie den Intensitätsregler (links) auf 8.
4. Stellen Sie den Umschalter auf Position Schneiden.
5. Betätigen Sie den Fußanlaßer.
6. Legen Sie unter gleichmäßigen, bürstenden Bewegungen mehrere Inzisionen verschiedener Längen und Tiefen. Dann nehmen Sie die
Energie von der Elektrode und betrachten das Ergebnis. Sie werden bemerken, dass die Intensitätseinstellung zu hoch gewesen ist,
wodurch Funkenschlag und bemerkenswerte Verfärbung entlang der Schneidspur verursacht wurden.
7. Reduzieren Sie die Intensität auf 1. Sie werden bemerken, dass die Elektrode entweder überhaupt nicht oder nur unter einigem Ziehen und
Zerren schneiden wird. Beachten Sie, dass, wenn überhaupt ein Schnittzustande kommt, Gewebefetzen an der Elektrode hängenbleiben.
8. Wiederholen Sie das oben beschriebene Vorgehen mit leicht erhöhten Einstellungen so lange bis zu dem Punkt, an dem keine Verfär-
bung und kein sichtbarer Funkenschlag auftritt. Die Elektrodenspitze sollte nicht auf Widerstand stoßen. Der Schnitt sollte absolut
glatt, ohne Funkenschlag und ohne Zerren ablaufen. Fahren Sie in Ihren Übungen mit langsamen, mittleren und schnellen Schnitt-
führungen bei jeder einzelnen Einstellung fort, damit Sie die Geschicklichkeit und das Zutrauen erwerben, das Sie bei einer tatsäch-
lichen Operation am Patienten benötigen.
9. Stellen Sie den Umschalter auf Schneiden mit gleichzeitiger Koagulation und führen Sie die gleichen Übungen durch. Sie werden fest-
stellen, dass Sie für die gleichen Schnitte mit der leicht modulierten Welle etwas mehr Energie benötigen als mit der gefilterten Welle.
Das ist normal und muss auch später beim Arbeiten am Patienten beachtet werden.
Schneideübungen am Phantom
Bedienungsanleitung
HF CUT & CUT COAG
Progr.-
Nr.
Programm
Leistung
(Watt)
Skala-
einstellung
Indikation / Bemerkung
1
CUT
ca. 28
6
nicht modulierte Welle = Sinuswelle
- Sulcuserweiterung
- Gingivektomie
- interne Gingivektomie
- offene Kürettage
- Tumorresektion
- Lappen-OP
- Vestibulumplastik
- Exzision
3
CUT
ca. 22
5
2
CUTCOAG
ca. 22
6
(leicht modulierte Welle)
- Gingivoplastik
- Freilegung von Zähnen, Stümpfen, approx. Stufen oder Kronenrändern
- Entfernung von Hyperplasien
Zum plastischen Arbeiten und Abtragen von Gewebe, wenn neben dem
Schnitt eine Koagulation der Schnittfläche gewünscht ist.
Achtung!
Ein Zehntel weniger Gewebe 24 h postoperativ (durch höhere
laterale Hitze). Nur einsetzen, wenn genug Abstand zum Knochen und
Periost besteht
4
CUTCOAG
ca. 17
7
Anwendungsbeispiele HF