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3.
Handhabung des plankton light reactor II
3.1. Mikroalgenproduktion im plankton light reactor II
Vor der ersten Inbetriebnahme sollte der Reaktor mit warmem Leitungswasser gespült werden. Anschließend
wird er mit
frisch angesetztem Meerwasser
gefüllt. Kein Meerwasser aus Aquarien oder Vorratstanks
verwenden, damit keine fremden Planktonorganismen in die Phytoplanktonzucht gelangen. Zooplankton
(Rädertiere) oder Fadenalgen würden das System zerstören. Ein einziges Rädertier reicht aus!
Kultivierung der Mikroalgen:
Nach dem Start ist die Kultur leicht hellgrün. Das Licht sollte jetzt eingeschaltet werden. Die ideale
Beleuchtungsdauer für die Mikroalgen sind 16 Stunden pro Tag. Eine Beleuchtung von bis zu 24 Stunden bringt
kaum noch eine Steigerung der Ausbeute.
Unter diesen Bedingungen nimmt die Intensität der Grünfärbung schnell zu und nach einigen Tagen kann mit
der Ernte begonnen werden. Unter idealen Bedingungen können täglich 1 - 1,5 l Algenkultur geerntet werden.
Dazu werden sie mit dem Quetschhahn abgelassen. Das fehlende Wasser wird durch frisch angesetztes,
filtriertes Meerwasser wieder ergänzt.
Achtung:
Zum Ansetzen des Meerwassers nur saubere Gefäße benutzen.
Das Eindringen von Zooplankton in die Algenkultur kann die Kultur in kurzer Zeit völlig zerstören. Sauberkeit ist
der wichtigste Faktor für einen erfolgreichen Langzeitbetrieb der Algenkultur.
Düngung:
Das Wasser im Reaktor wird mit einigen Tropfen eines handelsüblichen Pflanzenvolldüngers versetzt. Nicht zu
stark düngen, damit das Aquarium beim Verfüttern des Phytoplanktons nicht überdüngt wird. Wird die Kultur
gelblich, muss nachgedüngt werden. Zusätzlich kann ein handelsüblicher Eisendünger für Süßwasseraquarien
zudosiert werden. Die abgeernteten Mikroalgen können zur Fütterung der Zooplanktonkultur benutzt werden
(Rädertiere oder Artemia), sie können aber auch direkt ins Aquarium gegeben werden als Futter für viele
Wirbellose (Muscheln, Röhrenwürmer, etc).
Reinigung:
Nach einigen Wochen der Dauerkultur kann es an den Wänden des plankton light reactor II zu Algenbewuchs
kommen. Sobald diese Beläge die eigentliche Kultur beschatten und die Algenausbeute vermindern, muss das
Gefäß gereinigt werden. Dazu wird zunächst die Algenkultur über den Quetschhahn in ein sauberes Gefäß
umgefüllt, dieses wird fest verschlossen. Das Kulturgefäß wird jetzt abgenommen und mit warmem Süßwasser
und einer geeigneten Reinigungsbürste sorgfältig gesäubert. Der gereinigte Reaktor wird mit frisch angesetztem
Meerwasser und der alten Algenkultur (1:1) wieder gefüllt.
Schadorganismen:
Sollten sich im Reaktor ungeliebte Organismen angesiedelt haben, z. B. Fadenalgen oder algenfressendes
Plankton, muss der Reaktor komplett entleert und gereinigt werden. Anschließend wird der Reaktor mit frisch
angesetztem Meerwasser gespült und wieder gefüllt.
Der Neuansatz muss in diesem Fall mit einer sauberen Kultur erfolgen.
Steigerung der Algenausbeute durch CO
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Düngung:
Die Algenausbeute kann um ein Mehrfaches pro Tag gesteigert werden, wenn der Kultur in ausreichender Menge
CO
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zugeführt wird.
Hierzu wird eine Standard CO
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Anlage benötigt. Von der CO
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Flasche wird das Gas über den
Druckminderer und den Blasenzähler mit Rückschlagventil in die Algenkultur geleitet.
Zur sparsamen Dosierung ist eine Nachtabschaltung zu empfehlen - sonst könnte in der Nacht der pH-Wert zu
weit absinken. Dazu wird ein Magnetventil zwischen den Druckminderer und den Blasenzähler eingebaut. Die
optimale Lösung ist in jedem Fall die Steuerung der CO
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-Zufuhr über eine pH-Regelung. Dann wird nur so viel
CO
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in die Algenkultur gegeben, wie diese verbraucht, außerdem wird das Wasser immer im richtigen pH-Bereich
gehalten. Die dazu notwendige pH Elektrode kann oben in den Deckel des plankton light reactor II eingeführt
werden. Für Meeresalgen sollte der pH-Wert auf ca. pH 7,5 eingestellt werden.
3.2. Zooplanktonproduktion im plankton light reactor II:
Sauberkeit ist auch bei der Zucht von Zooplankton oberste Voraussetzung. Zur Inbetriebnahme wird der Reaktor
mit frisch angesetztem Meerwasser gefüllt. Als Futter werden Mikroalgen aus dem plankton light reactor II dazu
gegeben, so dass die Farbe leicht grün wird.