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Schnellabstiegsmanöver
Zum schnellen Abbau von Höhe empfehlen wir zwei Manöver.
Wir reihen sie dem Anspruch ansteigend nach:
1.) B3 Stall:
Statt wie beim Ohrenanlegen die äußerste A-Leine herunterzuziehen,
wird beim B3-Stall die B3-Leine auf beiden Flügelseiten zügig etwa
40-50 cm heruntergezogen. Der Außenflügel knickt infolgedessen
nach hinten weg. Der Bremsgriff bleibt während des B3-Stalls ohne
Wicklung in der Hand. Das Manöver ist stabil, es gibt kein Schlagen
der eingeklappten Flügelflächen.
Die Haltekräfte sind gering. Zum
Ausleiten werden beide B3-Lei-
nen losgelassen. Das Öffnen er-
folgt ohne Verzögerung. Wie beim
Ohrenanlegen empfehlen wir, zu-
mindest 25% zu beschleunigen.
Übrigens: Der Mittelflügel defor-
miert sich – wie beim Ohrenanle-
gen – auch beim B3-Stall nicht.
Entsprechend behält der Schirm
seine Vorwärtsfahrt.
2.) Steilspirale
Die Steilspirale ist die anspruchsvollste Abstiegshilfe und sollte nur in
großer Höhe, am besten während eines Sicherheitstrainings, erlernt
werden.
Die Einleitung hat zwei Phasen:
• Zuerst verlagert der Pilot sein Gewicht auf die Kurveninnenseite und
leitet mit der entsprechenden Bremse eine immer steiler werdende
Kurve ein (Achtung: Nicht ruckartig ziehen, sondern die Bremse konti-
nuierlich betätigen). Mit zunehmender Kurvenbeschleunigung kommt
der Moment, in dem die g-Kräfte schnell zunehmen und die Nase des
Schirms beginnt, sich immer mehr Richtung Boden zu neigen, bis sie
– in der vollendeten Steilspirale – fast senkrecht nach unten zeigt.
• Schließlich erreicht der Schirm Sinkgeschwindigkeiten von 20 Me-
tern pro Sekunde oder mehr. Die Belastung kann auf mehr als die
dreifache Erdbeschleunigung (>3g) steigen. Der Pilot muss sich die-
ser Belastung bewusst sein.
Geometrische Daten des Beschleunigers
Wird der gesamte verfügbare Beschleunigerweg genutzt, so verkürzt
sich der A-Gurt um 21,5 cm, der B-Gurt um 14,3 cm und der B3-Gurt
um 10,7 cm (Größen XS und S). In Größe M verkürzt sich der A-Gurt
um 23,5 cm, der B-Gurt um 15,7 cm und der B3-Gurt um 11,7 cm.
Kurvenflug
Der Kurvenflug ist ein Zusammenspiel aus Innenbremse, Außenbremse
und Gewichtsverlagerung. Die Kunst ist die richtige Dosierung. Der
MENTOR 7 Light zeichnet sich durch ein sensibles Handling aus.
Es genügen bereits kleine Steuerausschläge, um präzise Kurven zu
fliegen.
Beim Thermikfliegen empfehlen wir zusätzlich zur Innenbremse ein
leichtes Anbremsen der kurvenäußeren Seite: Dies hilft, die Quernei-
gung und Drehgeschwindigkeit besser kontrollieren zu können bezie-
hungsweise um ein besseres Feedback vom Gleitschirm zu erhalten.
Zudem erhöht es die Stabilität des Außenflügels.
Enge, kontrollierte Kurven und pendelfreie Kurvenwechsel erfordern
Übung, sollten jedoch von jedem Piloten beherrscht werden.
Achtung: Sollte der Fall eintreten, dass der Schirm nicht mehr über
die Bremsleinen steuerbar ist – weil etwa die Bremsleinen verwickelt
sind –, so kann der Gleitschirm eingeschränkt auch über die C-Gurte
gesteuert werden. In Verbindung mit Gewichtsverlagerung lassen sich
so relativ gute Richtungskorrekturen durchführen. Auch eine sichere
Landung ist mit dieser Technik möglich. Die C-Gurte dürfen dabei nicht
zu weit heruntergezogen werden, um einen Strömungsabriss zu ver-
meiden.
Landung
Die Landung mit dem MENTOR 7 Light gestaltet sich sehr einfach. In
turbulenten Bedingungen empfiehlt es sich, leicht angebremst anzu-
fliegen, um die Stabilität zu erhöhen und um das Gefühl für die Schirm-
bewegung zu vergrößern.
Unmittelbar vor dem Boden (<0,5 Meter) sollte dann stark – durchaus
bis zum Strömungsabriss – durchgebremst werden.
Achtung: Ein vollstän-
diger Strömungsab-
riss (Fullstall) kann
– zu früh gezogen
– zu unsanften
Landungen oder gar
zu schweren Unfällen
führen. Daher sind die
Bremsen erst direkt
vor dem Aufsetzen
(<0,5 Meter) ganz
durch zuziehen.
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