1.3 Schutz gegen Fremdkörper und Wasser
Für Geräte mit Schutz gegen Fremdkörper und Wasser nach IP-Code
Die Schutzart eines Gerätes wird anhand genormter Prüfverfahren festgestellt. Zur Einordnung der Schutzart wird der
IP-Code benutzt. Dieser setzt sich aus den Buchstaben IP und zwei Kennziffern zusammen.
Die erste Kennziffer beschreibt den Schutz gegen das Eindringen von Festkörpern, gibt also an, wie weit das Gehäuse ein
berühren von elektrischen Bauteilen und ein Eindringen von Festkörpern unterbindet.
Die zweite Kennziffer gibt die Abschirmung gegen Wasser an. Hierbei wird die schädliche Wirkung von Wasser anhand
verschiedener Abstufungen definiert und ausdrücklich nicht die Dichtigkeit. So kann ein Gehäuse bauartbedingt eine
schädliche Wirkung von Wasser unterbinden ohne hierzu vollkommen gegen Eindringen von Wasser abgeschirmt zu
sein!
Schutzarten anhand von Beispielen:
IP20: Fernhalten von Objekten >12,5mm „Fingerschutz“; Kein Schutz gegen Wasser
- Typische Schutzklasse für Geräte für den Innenbereich
IP33: Fernhalten von Fremdkörpern >2,5mm und Schutz gegen Fallwasser bis 60° aus der Senkrechten
- Gängiger Schutz bei LED-Scheinwerfern mit Powercon und XLR-Einbaubuchse auf der Unterseite. Diese Schutz
klasse ist Lageabhängig und bezieht sich immer auf die primär vorgesehene Einsatzlage. Z.B. Floorspot auf dem
Boden stehend.
IP54: Vollständiger Berührungsschutz und Schutz gegen Sprühwasser aus allen Richtungen
- Bei Geräten, die für den eingeschränkten Außeneinsatz geeignet sind
IP65: Staubdicht und Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen
- Gängige Schutzklasse für LED-Scheinwerfer für den Außeneinsatz. Hier ist ein temporärer Einsatz weitestgehend
unabhängig von Witterungseinflüssen möglich.
IP67: Staubdicht und Schutz gegen kurzzeitiges Untertauchen
- Ein kurzzeitiges Untertauchen bis 1,5m ist abgesichert
Hinweis: Die numerische Steigerung der Schutzklassen, besonders bei starker Abschirmung gegen Wasser suggeriert
ein einschließen der jeweils niedrigeren Schutzklasse. Dies ist nicht korrekt! Es gelten verschiedene Testkriterien!
So ist die Schutzart vielmehr Anwendungsabhängig zu wählen. Eine Schutzart IP67 schließt somit beispielsweise nicht
automatisch Ip66 ein. So kann ein kurzzeitiges Untertauchen einen anderen Effekt auf ein Gerät haben als Strahlwasser
aus allen Richtungen!
Temporärer Betrieb
Grundsätzlich ist Veranstaltungsequipment immer für den vorübergehenden Einsatz konzipiert, der einer repräsentativen
Anwendung für Eventbeleuchtung entspricht. Hierzu zählen Konzerte, Festivals, Einsätze in Spielstätten wie Theatern,
Clubs und Diskotheken oder vergleichbare Venues.
Ein Dauerbetrieb, besonders unter Außenbedingungen oder eine dauerhafte bauliche Anbringung im Außenbereich kann
zu Einschränkungen in der Funktion sowie vorzeitiger Ermüdung der Dichtungen, Kabel und Oberflächenbeschichtung
führen.
Einschränkungen der IP Schutzart
Eine IP-Schutzart gibt nicht im allgemeinen eine Witterungsbeständigkeit an! Faktoren wie Umgebungstemperatur und
Lichteinwirkung durch Sonnenlicht (speziell der UV-Anteil) werden nicht berücksichtigt!
Weiterhin sind teilweise gerätespezifische Maßnahmen wie Abdeckungen und Verschlusskappen notwendig um die
angegebene Schutzart zu erreichen
Dichtungen in Geräten sind aus alternden Materialien hergestellt. Um eine Schutzart zu aufrecht zu erhalten müssen
Dichtungen sowie Anzugsdrehmomente der Verschraubungen regelmäßig einer Prüfung unterzogen und bei
Bedarf in einer Fachwerkstatt erneuert werden!