Montage- und Bedienungsanleitung
für Fehlerstromschutzschalter
der Baureihe F204…-125/…
Allgemein
Um Personen- und Sachschäden zu vermeiden, ist die Bedienungsanleitung
vor Gebrauch des Fehlerstromschutzschalters sorgfältig zu lesen. Zudem ist sie
aufzubewahren, um ein späteres Nachschlagen zu ermöglichen. Die Installation
darf nur durch eine autorisierte Fachkraft erfolgen, die mit den einschlägigen
nationalen Errichtungsvorschriften vertraut ist.
Bestimmungsgemäßer Gebrauch und Montage
Durch Aufschnappen auf Tragschiene und zum Einbau in Installationsverteiler
mit entsprechenden Geräteabdeckungen, um ein Berühren gefährlicher aktiver
Teile zu verhindern.
Elektrischer Anschluss
Phase bzw. alle Außenleiter (L1, L2, L3) und den Neutralleiter (MP/N) durch
den Schalter führen. Die Energieflussrichtung ist beliebig, d. h. Netz bzw. Ver-
braucher können an oberer oder unterer Klemmenreihe angeschlossen werden.
Um die Funktion der eingebauten Prüfeinrichtung sicherzustellen, müssen bei
zweipoligem Anschluss vierpoliger Geräte die Klemmen laut Schaltbild benutzt
werden. Aluminiumleiter unmittelbar vor dem Anklemmen schaben und fetten.
Prüfungen und Funktionskontrolle
Die Prüfung der gesamten Schutzmaßnahme bei Inbetriebnahme muss gemäß
den Angaben in den nationalen gültigen Errichtungsbestimmungen erfolgen.
Eine Funktionskontrolle des Fehlerstromschutzschalters selbst ist bei anliegen-
der Netzspannung durch Drücken der Prüftaste T möglich und soll, wie bei der
gewerblichen Nutzung (BGV A3), bei ortsfesten Anlagen mindestens alle sechs
Monate und bei nicht ortsfesten Anlagen arbeitstäglich wiederholt werden. Nach
einer Auslösung durch die Betätigung der Prüftaste oder eines Anlage bedingten
Fehlerstromes befindet sich der Knebel des Fehlerstromschutzschalters in der
Mittelstellung „+“. Ein Wiedereinschalten auf Stellung „I“ ist erst möglich, wenn
der Knebel zuerst auf Stellung „0“ bewegt wird. Die Betriebsanzeige unterhalb
des Knebels signalisiert den Zustand der Schaltkontakte. Bei geschlossenen
Schaltkontakten ist diese rot und bei geöffnetem Schaltwerk grün.
Anwendungs- und Warnhinweise
Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, sind folgende Hinweise und
Warnvermerke zu beachten:
1. Fehlerstromschutzschalter dürfen ohne zusätzliche Schutzgehäuse nur
in trockener staubarmer Umgebung gelagert und betrieben werden. Eine
aggressive Atmosphäre ist ebenfalls zu vermeiden.
2. Der Anwender ist auf die Wiederholungsprüfungen mittels der Prüftaste „T“
hinzuweisen.
3. Auslösungen durch stoßspannungsbedingte Ableitströme sind auch bei
stoßstromfesten Fehlerstromschutzschaltern nicht mit letzter Sicherheit
auszuschließen. In Fällen, in denen eine Unterbrechung der Stromversor-
gung zu Gefahren für Menschen und Tiere oder zu großen Sachschäden
führen kann, sollte daher der Fehlerstromschutz mit erhöht stoßstromfes-
ten, selektiven Fehlerstromschutzschaltern und vorgeschalteten Überspan-
nungsableitern ausgeführt werden. In besonderen Fällen sollte der Schalt-
zustand mittels eines Hilfskontaktes am Fehlerstromschutzschalter und
einer geeigneten Signaleinrichtung überwacht werden.
4. Beachten Sie bitte, dass die Kurzschlussvorsicherung SCPD keinen ther-
mischen Überlastschutz gewährleistet. Eine thermische Überlastung ist
vorrangig durch eine sorgfältige Projektierung oder durch Verwendung der
angegebenen thermischen Vorsicherung OCPD auszuschließen.
5. Bei Arbeiten an elektrischen Anlagen sind diese stets freizuschalten und die
Sicherheitsregeln zu beachten. Sollte es wider Erwarten zu einer Berührung
aktiver Teile kommen, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
6. Die Entsorgung obliegt den gesetzlichen Regelungen der Europäischen
Union (WEEE / ElektroG).
7. Bei Öffnen des Gerätes sowie Entfernen des Sicherheitssiegels erlischt der
Garantieanspruch.
8. Zubehör: Hilfsschalter F2-125A-B-S/H für neuen Schaltknebel oder Motor-
antrieb F2…CM4
Hinweise für den Nutzer
1. Die Prüftaste „T“ ist regelmäßig zu betätigen, um die Funktion des Fehler-
stromschutzschalters zu kontrollieren. Diese muss bei ortsfesten Anlagen
mindestens alle sechs Monate und bei nicht ortsfesten Anlagen arbeitstäg-
lich wiederholt werden (BGV A3).
2. Eine Wiederholungsprüfung der Schutzmaßnahmen ist durch eine autori-
sierte Fachkraft in regelmäßigen Abständen durchzuführen (BGV A3).
3. Nach einer Auslösung durch die Betätigung der Prüftaste oder eines
anlagenbedingten Fehlerstromes befindet sich der Knebel des Fehlerstrom-
schutzschalters in der Mittelstellung „+“. Ein Wiedereinschalten auf Stellung
„I“ ist erst möglich, wenn der Knebel zuerst auf Stellung „0“ bewegt wird.
4. Lässt sich der Fehlerstromschutzschalter nach der in Pkt. 3. angegebenen
Vorgehensweise nicht mehr einschalten, so ist eine autorisierte Fachkraft
zu kontaktieren.
5. Sind Beschädigungen am Gehäuse zu erkennen, so ist eine autorisierte
Fachkraft zu kontaktieren.
6. Die Entsorgung erfolgt durch eine autorisierte Fachkraft und obliegt den ge-
setzlichen Regelungen der Europäischen Union (WEEE / ElektroG).
Anschlusspläne
1 3
2 4
V
zweipolig
(N)1 3 5 7(N)
(N)2 4 6 8(N)
V
vierpolig, Neutralleiter links oder rechts, je nach Geräteausführung
Technische Daten
F204 A/AC
Bemessungsstrom
(AC)
125 A
Bemessungs-
fehlerstrom I∆n
0,03 A, 0,10 A, 0,30 A, 0,50 A
maximale
Abschaltzeiten
1 x Idn: < 300 ms, 5 x Idn: < 40 ms
maximale
Abschaltzeiten
Selektiv F200AS
1 x Idn: < 500 ms; 5 x Idn: < 150 ms
Ansprech-
verzögerung
Selektiv F200AS
1 X Idn: 130 ms < T < 500 ms;
5 x Idn: 50 ms < T < 150 ms
Arbeits-
spannungsbereich
der Prüfeinrichtung
(2-polig) 100 V – 250 V (AC),
(4-polig) 185 V – 440 V (AC)
min. Betriebs-
spannung
(Typ-A/AC-Betrieb)
0 V AC
Nichtauslösezeit
F200….AP
10 ms
Betriebsspannung
230/400 V (max. 440 V)
Bemessungs-
frequenz
50 Hz
Bemessungs-
stoßspannungs-
festigkeit
2,5 kV
F204 A/AC
Laststromkreis
Ausführung
Lasttrennkontakt
min.
Kontakt öffnung
3 mm
Bemessungs-
spannung
(4-polig) 230, 400 V
Bemessungskurz-
schlußstrom
10 kA
Stoßstromfestigkeit
0,25 kA
Stoßstromfestigkeit
F200….AP
3 kA
Stoßstromfestigkeit
F200….AS
5 kA
max. Bemessungs-
schaltvermögen
1250 A
Bemessungs-
isolationsspannung
400 V
Bemessungs-
frequenz
50 Hz
Stromwärme-
verluste pro Strom-
bahn (2-polig)
8,95 W
Stromwärme-
verluste pro Strom-
bahn (4-polig)
7,50 W
Kurzschlussvor-
sicherung SCPD,
Gebrauchs-
kategorie gG
1)
125 A
Thermische
Vorsicherung
OCPD, Gebrauchs-
kategorie gG
1)
80 A
Schraubklemme oben und unten (Laststromkreis)
Klemmbereich
1,5 mm² – 50 mm²
maximale Anzahl
Leiter pro Klemme
2
An-
schluss-
klemmen
ein-
drähtig
1 x 1,5 mm² – 50 mm² (1-Leiter-Anschluss),
2 x 1,5 mm² – 16 mm² (2-Leiter-Anschluss)
fein-
drähtig
1 x 1,5 mm² – 35 mm² (1-Leiter-Anschluss),
2 x 1,5 mm² – 16 mm² (2-Leiter-Anschluss)
mehr-
drähtig
1 x 1,5 mm² – 50 mm² (1-Leiter-Anschluss),
2 x 1,5 mm² – 16 mm² (2-Leiter-Anschluss)
Anzugdrehmoment
2,50 Nm – 3 Nm
allgemeine Daten
Gebrauchslage
beliebig
max. Gebrauchs-
höhe über NN
2000 m
mechanische
Lebendauer
min. 5000 Schaltspiele
elektrische
Lebensdauer
min. 2000 Schaltspiele
Umgebungsbedin-
gung Atmosphäre
normale Umgebungsbedingungen
Lagertemperatur
-35°C – 70°C
Umgebungs-
temperatur
-25°C – 40°C
Klimabeständigkeit
gemäß DIN EN 60068-2-30
Schockfestigkeit
20 g / 20 ms Dauer
Schwingfestigkeit
> 5 g (f < 80 Hz, Dauer > 30 min.)
Berührschutz
BGV A3, VDE 0660-514, beim Bestimmungsgemäßen
Gebrauch finger- und handrückensicher
Montageart
Tragschiene nach EN 60715 : 2001 - 9
Gehäusematerial
Thermoplast
Schutzart
IP20 (frontseitig: IP40)
Abmaße
B 72 mm (4 TE) x H 85 mm x T 75 mm
Einbautiefe
69 mm
Produktnorm
DIN-EN 61008-1
1)
DIN VDE 0636, IEC 60269
3930192 | 09/2013
DE EN