ARBEITSTECHNIK
174 – German
1158605-38 Rev. 2 2016-09-19
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Den Stamm auf Schäden und Fäulnis untersuchen;
dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der
Baum sich löst und fällt, bevor Sie damit rechnen.
Nach Berücksichtigung dieser Faktoren kann der
Anwender gezwungen sein, die natürliche Fallrichtung
des Baumes zu akzeptieren, da es unmöglich oder zu
gefährlich ist, den Baum in die gewünschte Richtung zu
fällen.
Ein anderer wichtiger Faktor, der nicht die Fällrichtung,
wohl aber die persönliche Sicherheit des Anwenders
beeinflusst, ist das Überprüfen des zu fällenden Baumes
auf beschädigte oder abgestorbene Äste, die den
Anwender während der Fällarbeit verletzen können,
wenn sie abbrechen.
Es ist absolut zu vermeiden, dass der fallende Baum sich
in einem anderen Baum verfängt. Es ist sehr gefährlich,
einen Baum zu entfernen, der sich beim Fällen verfangen
hat. Es besteht sehr große Unfallgefahr. Siehe die
Anweisungen unter der Überschrift Vorgehen bei einer
mißglückten Fällung.
(69)
Enfernen von Ästen im unteren Stammbereich und
Rückzugsweg
Den Stamm bis auf Schulterhöhe entasten. Dabei ist es
am sichersten, von oben nach unten zu arbeiten und den
Stamm zwischen Körper und Motorsäge zu haben.
(70)
Unterholz rund um den Baum entfernen und auf evtl.
Hindernisse achten (Steine, Äste, Löcher usw.), so dass
ein leichter Rückzugsweg gesichert ist, wenn der Baum
zu fallen beginnt. Der Rückzugsweg sollte etwa 135
°
schräg hinter der geplanten Fällrichtung des Baumes
liegen.
(71)
1
Gefahrenbereich
2
Rückzugsweg
3
Fällrichtung
Fällen
Gefällt wird mit drei Sägeschnitten. Zuerst wird eine
Kerbe geschnitten, d.h. ein Schnitt von oben und ein
Schnitt von unten, dann wird der eigentliche Fällschnitt
gesägt. Wenn diese Sägeschnitte richtig ausgeführt
werden, kann man die Fällrichtung sehr genau
bestimmen.
Kerbe
Beim Schneiden einer Kerbe mit dem Sägeschnitt von
oben beginnen. An der Fällrichtungsmarkierung der Säge
(1) ein entferntes Ziel im Gelände anvisieren, wo der
Baum fallen soll (2). Rechts vom Baumstamm, hinter der
Säge stehen und mit ziehender Kette sägen.
Dann einen Sägeschnitt von unten machen, der genau
auf den Sägeschnitt von oben trifft.
(72)
Die Schnittiefe der Kerbe soll etwa 1/4 des
Stammdurchmessers und der Winkel zwischen dem
oberen und unteren Schnitt mindestens 45
°
betragen.
Der Schnittpunkt der beiden Schnitte wird als
Kerbschnittlinie bezeichnet. Die Kerbschnittlinie soll exakt
horizontal verlaufen und gleichzeitig einen rechten Winkel
(90
°
) zur Fallrichtung bilden.
(73)
Fällschnitt
Der Fällschnitt wird von der anderen Seite des Stammes
ausgeführt und muss absolut horizontal verlaufen. Links
vom Baumstamm stehen und mit ziehender Kette sägen.
Den Fällschnitt etwa 3-5 cm (1,5-2 Zoll) oberhalb der
Horizontalebene des Kerbschnitts anbringen.
(74)
Die Rindenstütze (falls montiert) hinter dem Brechmaß
ansetzen. Mit Vollgas sägen und mit der Sägekette/
Führungsschiene langsam in den Baumstamm
schneiden. Aufpassen, ob sich der Baumstamm
entgegengesetzt zur Fällrichtung bewegt. Einen Fällkeil
oder einen Fällheber in den Fällschnitt schieben, sobald
die Schnitttiefe dies gestattet.
Der Fällschnitt soll parallel zur Kerbschnittlinie
abschließen, so dass der Abstand zwischen beiden
Schnitten mindestens 1/10 des Stammdurchmessers
beträgt. Der nicht durchgesägte Teil des Stamm wird als
Brechmaß bezeichnet.
Das Brechmaß funktioniert wie ein Scharnier, das die
Richtung des fallenden Baumstamms bestimmt.
(75)
Man verliert völlig die Kontrolle über die Fallrichtung des
Baumes, wenn das Brechmaß zu klein oder durchgesägt
ist oder wenn Kerb- und Fällschnitt an falscher Stelle
ausgeführt wurden.
(76)
Wenn Kerb- und Fällschnitt ausgeführt sind, soll der
Baum von selbst oder mit Hilfe von Fällkeil oder Fällheber
fallen.
(77)
Wir empfehlen eine Führungsschienenlänge zu
benutzen, die größer ist als der Stammdurchmesser,
sodass Kerb- und Fällschnitt mit einem sog.einfachen
Sägeschnitt ausgeführt werden können. Siehe die
Anweisungen unter der Überschrift Technische Daten
hinsichtlich der Schienenlängen, die für Ihr
Motorsägenmodell empfohlen werden.
Es gibt Methoden zum Fällen von Bäumen, deren
Stammdurchmesser größer ist als die
Führungsschienenlänge. Bei solchen Methoden besteht
große Gefahr, dass der Rückschlagbereich der
Führungsschiene mit einem Gegenstand in Berührung
kommt.
(4)
WICHTIG! Bei gefährlichen Arbeitsmomenten beim
Fällen sollten die Gehörschützer direkt nach
Beendigung des Sägevorgangs hochgeklappt werden,
damit Geräusche und Warnsignale wahrgenommen
werden können.
!
WARNUNG! Wir raten unerfahrenen
Anwendern davon ab, einen Baumstamm
mit einer Schienenlänge zu fällen, die
kleiner ist als der Stammdurchmesser!