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BG 5913.08/_2 _ _ _ / 03.11.20 / 314A
Die Funktion Zweihandschaltung arbeitet erst, wenn die anderen Si-
cherheitsfunktionen bereits ihre Freigabe erteilen. Die zwei Taster müssen
innerhalb 0,5 s betätigt werden, um eine Freigabe zu erteilen. Sobald eine
der anderen Sicherheitsfunktionen anspricht, müssen die zwei Taster
deaktiviert werden. Erst danach ist eine erneute Feigabe der anderen
Sicherheitsfunktionen möglich. Im nächsten Schritt lassen sich die un-
betätigten Taster nun erneut aktivieren.
Das Gerät darf nur gemäß den Anwendungsbeispielen angeschlossen
werden. Durch das Parallel bzw. in Reihe Schalten der Bedientasten wird
die sichere Funktion der Geräte aufgehoben.
Die Tasten müssen so beschaffen und angeordnet sein, dass sie nicht
auf einfache Weise unwirksam gemacht oder unbeabsichtigt betätigt
werden können.
Der Sicherheitsabstand zwischen den Tasten und der Gefahrenstelle
muss so groß gewählt werden, dass beim Loslassen einer Taste die
Gefahrenstelle erst erreicht werden kann, nachdem die gefahrbringende
Bewegung zum Stillstand gekommen ist.
Der Sicherheitsabstand „S“ wird nach folgender Formel berechnet:
S = V x T + C, wobei
a) Greifgeschwindigkeit V = 1 600 mm/s
b) Nachlaufzeit T (s)
c) Zuschlagwert C = 250 mm ist.
Wenn bei betätigten Bedientasten ein Eindringen in den Gefahrenbereich
sicher verhindert wird, z.B. durch eine Schutzabdeckung der Tasten,
kann für den Zuschlagwert C der Wert 0 eingesetzt werden. Der minimale
Sicherheitsabstand muss aber in jedem Falle 100 mm betragen. Hierzu
siehe auch DIN/EN 574.
Die beiden Zweihand-Taster dürfen nicht weiter betätigt werden, wenn
ein anderes Funktionsmodul, das auch auf die selben Ausgänge wirkt,
seine Freigabe nicht erteilt.
Es kann nur ein Funktionsmodul mit Zweihandschaltung im gesamten
System vorhanden sein.
Die Funktion Schutztür erteilt immer ihre Freigabe, wenn alle Kontakte
aus dem inaktiven Zustand innerhalb von 3 Sekunden in den aktiven
Zustand wechseln. Spricht ein Kontakt erst später an, müssen alle zuerst
wieder inaktiv werden, bevor eine neue Freigabe erfolgen kann.
Nach der Systemeinschaltung läßt sich das obligatorische Öffnen und
wieder Schließen der seit dem Einschalten geschlossenen Schutz-
türen durch Betätigung des zugeordneten Start-Tasters simulieren.
Diese Simulation ist nur vor der ersten Freigabe möglich, solange beide
Türkontakte geschlossen sind. Sobald ein Kontakt öffnet, ist die Türbe-
tätigung nicht mehr simulierbar.
Die Zuordnung des Moduls zu den Start-Tastern T1...T4 und den Sicher-
heitsausgängen (Relais) erfolgt über DIP-Schalter. Die Einstellung der
Funktionskombination erfolgt über die Drehschalter (Potis). Um Manipu-
lationen auszuschließen, sind die Einstellelemente durch eine Frontplatte
abgedeckt und redundant ausgeführt.
Platte
M2397_
b
M8818_b
0
2
3
4
7
8
9
0 1 2
5
6
7
9
1
2
3
4
5
6
7
8
Relais
Erw.3
Erw.2
Erw.1
St
Erw.3
Erw.2
Erw.1
St
S1
S2
1
2
3
4
5
6
7
8
Start-
Taster
T1
T2
T3
T4
T1
T2
T3
T4
grüne LED "en 1"
grüne LED "en 2"
weiße LED
"run 1"
weiße LED
"run 2"
off
on
•
Einstellungen am Gerät sind vom Fachpersonal im spannungslosen
Zustand durchzuführen.
•
Vor dem Abnehmen der Frontplatte muss für einen Potentialausgleich
gesorgt werden
Hinweis:
ST = Ausgänge der Steuereinheit
Erw. =
Ausgänge der Ausgangsmodule
Funktionseinstellung
Jede Sicherheitsfunktion erteilt der Software des Moduls eine Freigabe.
Erst wenn alle Freigaben vorliegen, wird der Steuereinheit die Freigabe
für die zugeordneten Sicherheitsausgänge erteilt.
Mit Ausnahme der Zweihandschaltung und des Not-Aus bei den Potentio-
meter-Einstellungen arbeitet jede Sicherheitsfunktion für sich allein. Die
Freigabe für die zugeordneten Sicherheitsausgänge erfolgt, wenn bei
allen Funktionen die Bedingung für die Freigabe erfüllt ist.
Poti
Funktion an Klemmen:
Startverhalten von
BWS / Not-Aus
S12-S14 S22-S24
S32-
S34
S42-
S44
0
Tür
Not-Aus
BWS
Auto-Start
1
Tür
Not-Aus
BWS
Hand-Start
2 Not-Aus Not-Aus Not-Aus Not-Aus Auto-Start
Freigabe nur
wenn alle
anderen Module
auch ihre
Freigabe geben
3 Not-Aus Not-Aus Not-Aus Not-Aus Hand-Start
4 Not-Aus Not-Aus Not-Aus Not-Aus Auto-Start
5 Not-Aus Not-Aus Not-Aus Not-Aus Hand-Start
6 Not-Aus Not-Aus
Zweihand IIIC
Auto-Start
7 Not-Aus Not-Aus
Zweihand IIIC
Hand-Start
8
Tür
Zweihand IIIC
Auto-Start
9
BWS
BWS
Zweihand IIIC
Auto-Start
Einstellen des Moduls
Funktionsprinzip der kombinierten Eingänge
Funktion Zweihandschaltung
Funktion Schutztürüberwachung