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ESR-31, -31C / ESR-32, -32C
Schaltgeräte ESR-3
Originalbetriebsanleitung
Allgemeines / Sicherheitskategorie
Mit den Schaltgeräten der Baureihe ESR-3 lassen sich Sicherheitssysteme nach Kat. 3
EN ISO 13849-1 aufbauen. Als zugehörige Signalgeber finden Kontaktleisten und Kon-
taktmatten Anwendung.
Diese Schaltgeräte sind zusammen mit den Signalgebern für die Anwendung im indus-
triellen Bereich bestimmt. Für den Einsatz im Bereich von Kleinkindern sind besondere
Signalgeber notwendig. Fragen Sie uns diesbezüglich an.
Das Schaltgerät weist zwei Eingangskanäle auf. Entsprechend können die Signalgeber
an jeweils einen Kanal angeschlossen werden.
Die Auswertung für beide Kanäle ist redundant aufgebaut. Dies bedeutet, dass zwei
Auswertkreise vorhanden sind, so dass bei Ausfall eines Kreises der Zweite für ein
sicheres Abschalten sorgt. Der Fehler wird entweder sofort oder spätestens beim
nächs ten Aufstarten des Systems erkannt und führt zum Abschalten des Systems (An-
zeige «Störung»). Der Störmeldekontakt beim ESR-31,-32 öffnet, beim ESR-31C,-32C
schliesst er.
Ein Ansprechen der Signalgeber (Sicherheitsfunktion) führt sofort zum Abfallen beider
Signalausgaberelais. Eine Rückstellung beim ESR-31,-31C erfolgt entweder durch Be-
tätigung der Rückstelltaste «Reset» oder durch eine Unterbrechung der Strom-
versorgung für einige Sekunden. Die Rückstellung beim ESR-32, -32C erfolgt sobald der
Signalgeber nicht mehr betätigt ist, oder ebenfalls durch eine Unterbrechung der
Stromversorgung für einige Sekunden.
Bei jedem Anlegen der Versorgungsspannung läuft ein Anlauftest ab, welchem die
Gerätefunktion geprüft wird.
Montage des Schaltgerätes
Das Schaltgerät ist nach den örtlich geltenden Vorschriften zu montieren und zu ver-
drahten. Der min. Querschnitt der Signalgeberleitungen ist 0,5mm
2
.
Der 11-polige Stecksockel wird direkt auf die Montagefläche geschraubt, oder kann auf
eine DIN-Schiene aufgeschnappt werden.
Das Schaltgerät darf nur an trockenen Orten und tropfwassergeschützt installiert wer-
den. Vorzugsweise ist das Gerät in einem Steuerschrank mit minimaler Schutzklasse
IP 54 zu montieren.
Werden die Ausgänge des Schaltgerätes aus dem IP 54-Einbauraum geführt, so sind
diese in getrennten Kabeln und geschützt vor mechanischer Beschädigung zu verlegen.
Es können mehrere Schaltgeräte aneinander gereiht werden, allerdings ist über und
unter dem(n) Schaltgerät(en) für einen Freiraum von min. 2cm zu sorgen, so dass die
anfallende Wärme der Netzteile entweichen kann.
Anschluss der Signalgeber
Es können pro Signalgebereingang Kontaktelemente bis zu einer Gesamtlänge von
25 m und einer Gesamtfläche von 5m2 angeschlossen werden. Die Kontaktelemente
sind seriell zu schalten, wobei der letzte Signalgeber einen Ruhestromwiderstand
trägt, welcher 8,2 kOhm beträgt.
Werden nur an einen Signalgebereingang Signalgeber angeschlossen, so muss Kanal
2 überbrückt werden, ansonsten erfolgt eine Störungsanzeige «Signalgeberstörung».
Zu diesem Zweck lässt sich der mitgelieferte 8,2 kOhm-Widerstand über die An-
schlüsse 7/9 schalten.
DE EN
209554R
01/16
Blockschema / Anschlussbelegung
+
5
8
3
11
4
6
1
SM1
SR2
SR1
7
9
2
10
Signal-
Geber 1
Test Störung
Reset
Signal-
Geber 2
Speisung
Antriebskreis
Störungs-
meldung
Beschaltungsvorschlag
Die angegebenen Sicherungen sind zwingend notwendig (Werte F1 und F2 max. 2A
träge).
Induktive Lasten sind zu beschalten (typ. Werte 220 Ohm/0,1 uF)
Der Störmeldekontakt wird nicht auf Ausfall überwacht und darf keinesfalls zum Ab-
schalten gefährlicher Bewegungen an Maschinen und Anlagen benützt werden, son-
dern dient ausschliesslich der Informationsübertragung!
F1
P
N
+
22(5)
32(8)
14(3)
31(11)
12(4)
11(1)
21(6)
24(7)
34(9)
A1(2)
A2(10)
SM1
SR2
SR1
Signal-
Geber 1
Test Störung
Reset
Signal-
Geber 2
F2
M
ohne
Hilfsschütz
Einphasiger Antrieb. Schema mit Gerät ESR-31C,-32C ausgeführt, damit Stör mel de-
lampe bei Störung aktiv (Schliesserfunktion 1– 6)
+
22(5)
32(8)
14(3)
31(11)
12(4)
11(1)
21(6)
24(7)
34(9)
A1(2)
A2(10)
L1
L2
L3
N
F1
F2
F3–5
1
SM1
SR2
SR1
Signal-
Geber 1
Maschinen-
Steuerung
Test Störung
Reset
M
3
Signal-
Geber 2
Dreiphasiger Antrieb. Schema mit Gerät ESR-31,-32 ausgeführt, Störmeldeschleife
entsprechend gezeichnet (Öffnerfunktion 1–6). Durch Verwendung des Gerätes
ESR-31C,-32C könnte wie im einphasigen Schema z.B. eine Meldelampe geschaltet
werden.
Inbetriebnahme
a) Verdrahtung überprüfen. Sind F1 und F2 mit max. 2 A träge vorhanden?
b) Es ist empfehlenswert, vor Ausstecken des Gerätes auf den Stecksockel, die Wi der-
standswerte der Signalgeber an den Klemmen 5 und 8 sowie 7 und 9 zu messen.
diese sollen bei nicht betätigten Signalgebern zwischen 7,5 und 9,0 kOhm liegen
(typisch 8,2kOhm).
c) Überprüfen Sie die Spannungsangaben auf dem Typenschild des Schaltgerätes.
d) Nach dem Einschalten findet bei den Geräten der Baureihe ESR-3 ein Selbsttest
statt. Die einzelnen LED’s signalisieren die Testphasen. Nach ungefähr 4 Sekunden
leuchtet die grüne LED «Betrieb» und signalisiert die Betriebsbereitschaft des Sys-
tems.
e) Werden einer oder mehrere Signalgeber betätigt, so leuchten beide gelben LED «Si-
cherheitsfunktion» und beide Signalausgaberelais fallen ab. Die Signalgeber sind
nun an verschiedenen Stellen zu betätigen, wobei jeweils beide gelben LED’s leuch-
ten müssen. Die Signalausgaberelais bleiben abgefallen.
f) Reset-Taste betätigen (ESR-31,-31C), Anlauftest läuft ab.
g) Wird nun jeweils eine Klemme des Signalgebereingangs (also z.B. 5 geöffnet) und
die Signalgeberverbindung unterbrochen, so fallen die Signalausgabe-Relais ab und
die roten LED’s «Signalgeberstörung» und «Systemstörung» leuchten. Der Stör-
melde kontakt öffnet (bzw. schliesst beim ESR-31C,-32C).
h) Wird die Klemme wieder angeschlossen, so bleibt der Störzustand erhalten,
so lange, bis die Rückstelltaste betätigt wird (ESR-31,31C), oder die Versorgungs-
spannung einige Sekunden unterbrochen wird. Nun findet wieder der unter d) be-
schriebene Selbsttest statt.
i) Nun g) und h) mit dem anderen Signalgebereingang (z.B. Klemme 7 wiederholen).
Störungssammelleitung