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Einführung
Der Aim I-prober 520 ist ein einzigartiges Gerät, das in der Lage ist, Strommessungen auf
Leiterbahnen und an anderen Stellen durchzuführen, wo herkömmliche Stromzangen nicht verwendet
werden können. Es handelt sich um eine positionierbare Strommesssonde, die ihre Messung aus
dem Magnetfeld an einer in Bezug auf den stromführenden Leiter definierten Stelle ableitet. Dies
ermöglicht das Darstellen und Messen von Strömen, indem man einfach die isolierte Spitze der
Sonde auf eine Leiterbahn, den Anschluss eines Bauteils oder auf eine Massefläche setzt.
Durch Anschließen des mitgelieferten Ringkern-Aufsatzes verwandelt sich der Messkopf auf Wunsch
in eine herkömmliche Strommesssonde mit geschlossener magnetischer Schleife.
Diese Strommesssonde verwendet ein Messverfahren, das allgemein als Fluxgate-Magnetometer
(Förster-Sonde) bekannt ist und das umgebende Magnetfeld eines elektrischen Stroms misst. Das
Magnetometer besteht aus einer kleinen Drahtspule um einen Kern, der aus einem speziellen
Material mit besonderen magnetischen Eigenschaften hergestellt ist. Ein Erregerstrom (ca. 40 MHz)
wird durch die Spule geleitet, die den Kern abwechselnd in entgegengesetzter Richtung magnetisiert.
Wenn kein externes Magnetfeld anliegt, ist diese Magnetisierung symmetrisch. Beim Anlegen eines
externen Magnetfelds, wird die resultierende Asymmetrie durch eine Rückkopplungsschleife erfasst,
die einen gegenläufigen Strom durch die Spule schickt, damit das „Netto-Feld“ auf Null bleibt. Die
Ausgangsspannung verhält sich proportional zu diesem gegenläufigen Strom und damit zur
Feldstärke.
Die Besonderheit dieser Sonde ist die sehr geringe Größe des Magnetometer-Elements, so dass
Felder an einer genau lokalisierten Position im Raum gemessen werden können. Zudem wird so eine
Bandbreite von DC bis 5MHz ermöglicht. Zwei niedrigere Bandbreiteneinstellungen sind ebenfalls
vorhanden, die einen niedrigeren Rauschanteil bieten.
Im Gegensatz zu trafobasierten Sonden, die entweder AC-gekoppelt sind oder einen separaten
Mechanismus (z. B. ein Hall-Effekt-Element) benötigen, um eine Bandbreite bis DC zu ermöglichen,
nutzt dieser Messkopf das gleiche Messprinzip für alle Frequenzen über die gesamte Bandbreite.
Die Sonde ist für die Verwendung mit einem Oszilloskop mit einer standardmäßigen 1M
Ω
Eingangsimpedanz vorgesehen.