- 35 -
5.5.1 DRAHTSCHWEISSVERFAHREN MIG-MAG (ABB. F)
5.5.1.1 Anschluss der Gasflasche
- Den Druckverminderer auf das Ventil der Glasflasche schrauben. Bei Verwendung
von Argon oder einem Ar/CO
2
–Gemisch wird das als Zubehör mitgelieferte
Reduzierstück zwischengeschraubt.
- Den Gaszufuhrschlauch an den Reduzierer anschließen und die mitgelieferte
Schlauchschelle festziehen; dann das andere Schlauchende an das zugehörige
Verbindungsstück auf der Rückseite der Schweißmaschine anschließen und mit
der im Lieferumfang enthaltenen Schelle befestigen.
- Den Einstellring des Druckverminderers vor dem Öffnen des Flaschenventils
lockern.
5.5.1.2 Anschluss des Brenners
- Den Brenner in seine Aufnahmevorrichtung stecken und den Feststellring von Hand
fest anziehen.
- Den Brenner durch das Abnehmen der Düse und des Kontaktröhrchens auf die
erstmalige Drahtzuführung vorbereiten, denn in diesem Zustand tritt der Draht
leichter aus.
- Schweißstromkabel an den Schnellanschluss (+) legen.
- Steuerkabel an den zugehörigen Steckanschluss legen.
- In den Ausführungen mit wassergekühltem Brenner die Wasserleitungen an die
Schnellverbindungen legen.
- Um Überhitzungen und Leistungsverluste zu vermeiden, achten Sie darauf, dass
die Steckverbindungen fest sitzen.
- Den Gaszufuhrschlauch an den Reduzierer anschließen und die mitgelieferte
Schelle festziehen; dann das andere Schlauchende an das Verbindungsstück auf
der Rückseite der Schweißmaschine anschließen und mit der im Lieferumfang
enthaltenen Schelle fixieren.
5.5.1.3 Anschluß Schweißstrom-Rückleitungskabel
- Es wird mit dem Werkstück oder der Metallbank verbunden, auf dem es aufliegt,
und zwar so nah wie möglich an der Schweißnaht.
- Dieses Kabel ist an die Klemme mit dem Symbol (-) anzuschließen.
5.5.2 WIG-SCHWEISSEN (ABB.G)
5.5.2.1 Verbindung mit der Gasflasche
- Druckverminderer an das Ventil der Gasflasche schrauben. Dazwischen wird das
Reduzierstück gesetzt, das als Zubehör geliefert wird, wenn Argon oder Gemische
aus Argon/CO
2
verwendet werden.
- Gaszufuhrschlauch an den Druckverminderer anschließen und die mitgelieferte
Schlauchschelle festziehen; dann das andere Ende des Schlauches an der
zugehörigen Verbindungsstelle auf der Rückseite der Schweißmaschine
anschließen und mit der beiliegenden Schelle befestigen.
- Den Einstellring des Druckverminderers lockern, bevor das Flaschenventil geöffnet
wird.
5.5.2.2 Anschluß Schweißstrom-Rückleitungskabel
- Es wird mit dem Werkstück oder der Metallbank verbunden, auf dem es aufliegt,
und zwar so nah wie möglich an der Schweißnaht.
- Dieses Kabel ist an die Klemme mit dem Symbol (+) anzuschließen.
5.5.2.3 Anschluß des Brenners
- Verbinden Si den WIG-Brenner mit dem Schnellanschluß (-) auf der vorderen Tafel
der Schweißmaschine; schließen die Gasleitung und das Steuerkabel für den
Brenner an.
5.5.3 SCHWEISSEN MIT UMHÜLLTER ELEKTRODE MMA (ABB. H)
5.5.3.1 Anschluss der Elektrodenklemme
Nahezu sämtliche Arten von umhüllten Elektroden müssen an den Pluspol (+) des
Generators angelegt werden, nur sauer umhüllte Elektroden werden mit dem Minuspol
(-) verbunden.
Das Kabel der Elektrodenklemme an den Schnellanschluss (+) auf dem vorderen
Bedienfeld anschließen.
Anmerkung:
In einigen Fällen wird für die Elektrodenklemme der Minuspol (-)
empfohlen, prüfen Sie deshalb die Angaben des Elektrodenherstellers.
5.5.3.2 Anschluß Schweißstrom-Rückleitungskabel
- Es wird mit dem Werkstück oder der Metallbank verbunden, auf dem es aufliegt,
und zwar so nah wie möglich an der Schweißnaht.
- Dieses Kabel ist an die Klemme mit dem Symbol (-) anzuschließen.
5.5.4 EMPFEHLUNGEN
- Drehen Sie die Stecker der Schweißkabel so tief es geht in die Schnellanschlüsse,
damit ein einwandfreier elektrischer Kontakt sichergestellt ist; andernfalls überhitzen
sich die Stecker, verschleißen vorzeitig und büßen an Wirkung ein.
- Verwenden Sie möglichst kurze Schweißkabel.
- Vermeiden Sie es, anstelle des Schweißstrom-Rückleitungskabels metallische
Strukturen zu verwenden, die nicht zum Werkstück gehören; dadurch wird
die Sicherheit beeinträchtigt und möglicherweise nicht zufriedenstellende
Schweißergebnisse hervorgebracht.
5.6 EINLEGEN DER DRAHTSPULE (ABB. I)
VORSICHT! BEVOR MIT DER ZUFÜHRUNG DES DRAHTES
BEGONNEN WIRD, MUS
S SICHERGESTELLT SEIN, DASS
DIE
SCHWEISSMASCHINE
AUSGESCHALTET
UND
VOM
VERSORGUNGSNETZ GETRENNT IST.
PRÜFEN SIE, OB DIE DRAHTFÖRDERROLLEN, DIE DRAHTFÜHRUNGSSEELE
UND DAS KONTAKTROHR DES BRENNERS MIT DEM DURCHMESSER UND
DER ART DES VORGESEHENEN KABELS KOMPATIBEL UND KORREKT
ANGEBRACHT SIND. WÄHREND DER DRAHT EINGEFÄDELT WIRD, DÜRFEN
KEINE SCHUTZHANDSCHUHE GETRAGEN WERDEN.
- Das Haspelfach öffnen.
- Drahtspule auf die Haspel setzen, das Drahtende dabei nach oben gerichtet. Der
Mitnahmestift der Haspel muß dabei korrekt in der dafür vorgesehenen Öffnung
sitzen
(1a)
.
- Nun die Andrück-Gegenrolle(n) lösen und von der / den unteren Rolle(n) entfernen
(2a)
.
- Prüfen Sie, ob das Vorschubröllchen für den verwendeten Draht passend ist
(2b)
.
- Das Drahtende freilegen, und das verformte Ende mit einem glatten, gratfreien
Schnitt abtrennen; die Spule gegen den Uhrzeigersinn drehen und das Drahtende
einlaufseitig in die Drahtführung leiten. Es wird 50-100 mm in die Drahtführung des
Brenneranschlusses geschoben
(2c)
.
- Die Gegenrolle(n) werden wieder positioniert und auf einen Zwischenwert
eingestellt. Prüfen Sie, ob der Draht korrekt in der Nut der unteren Rolle läuft
(3)
.
- Die Haspel wird mit Hilfe der entsprechenden, in der Haspelmitte sitzenden
Stellschraube leicht gebremst
(1b)
.
- Düse und Kontaktrohr entfernen
(4a)
.
-
Stecker in die Netzsteckdose stecken, Schweißmaschine einschalten,
Brennerknopf und abwarten, bis das Drahtende die gesamte Drahtführungsseele
durchquert hat und 10-15 cm aus dem vorderen Brennerteil hervorschaut. Nun den
Knopf loslassen.
VORSICHT! Während dieser Vorgänge steht der Elektrodendraht unter
Strom und unterliegt mechanischen Kräften. Bei Nichtanwendung
der entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen besteht die Gefahr
von Stromschlägen, Verletzungen und der unerwünschten Zündung von
elektrischen Lichtbögen.
- Das Mundstück des Brenners nicht auf Körperteile richten.
- Nicht den Brenner der Flasche annähern.
- Das Kontaktrohr und die Düse müssen wieder an den Brenner montiert werden
(4b)
.
- Prüfen Sie, ob der Draht gleichmäßig vorgeschoben wird; stellen Sie den
Rollendruck und die Haspelbremsung auf die Mindestwerte ein und kontrollieren
Sie, ob der Draht in der Nut rutscht und ob sich beim Anhalten des Vorschubes die
Drahtwindungen wegen der Trägheitskräfte der Spule lockern.
- Das aus der Düse hervorstehende Drahtende ist auf 10-15 mm abzutrennen.
- Das Haspelfach wieder schließen.
5.7 AUSTAUSCH DER DRAHTFÜHRUNGSSEELE IM BRENNER (ABB. N)
Bevor die Seele ausgewechselt wird, ziehen Sie das Brennerkabel glatt, sodaß sich
keine Biegungen bilden.
5.7.1 Spiralförmige Führungsseele für Stahldraht
1- Düse und Kontaktrohr vom Brennerkopf abschrauben.
2- Die Feststellmutter der mittleren Steckverbindung abschrauben, welche die
Führungsseele festhält. Dann die vorhandene Führungsseele entfernen.
3- Die neue Seele in den Kanal des Brennerkabels einführen und vorsichtig
weiterschieben, bis sie aus dem Brennerkopf austritt.
4- Nun die Festellmutter für die Führungsseele von Hand wieder anschrauben.
5- Das überstehende Seelenstück bündig abschneiden, indem man die Seele leicht
zusammendrückt; dann die Seele wieder aus dem Brennerkabel entfernen.
6- Den Schnittbereich der Seele abschrägen und die Seele wieder in den Kanal des
Brennerkabels einführen.
7- Anschließend die Mutter wieder anschrauben und mit einem Schlüssel festziehen.
8- Kontaktrohr und Düse wieder anbringen.
5.7.2 Führungsseele aus synthetischem Material für Aluminiumdraht
Die Schritte 1, 2, 3 durchführen, wie sie für die Stahlführungsseele beschrieben sind
(die Schritte 4, 5, 6, 7, 8 gelten hier nicht).
9- Das Kontaktrohr für Aluminium wieder anschrauben und prüfen, ob es die
Führungsseele berührt.
10- Am anderen Ende der Seele (Seite des Brenneranschlusses) Messingnippel und
O-Ring einsetzen, und - die Seele leicht gedrückt haltend - die Befestigungsmutter
für die Führungsseele festziehen. Der überschüssige Teil des Futterrohrs wird
anschließend auf Maß gekürzt (siehe (13). Aus dem Brenneranschluß des
Drahtvorschubsystems das Kapillarrohr für Stahlseelen entnehmen.
11- Für Aluminiumdrahtseelen des Durchmessers 1,6 bis 2,4mm (gelb) IST DAS
KAPILLARROHR NICHT VORGESEHEN; Die Führungsseele wird deshalb ohne
es in den Anschluß eingesetzt.
Das Kapillarrohr für Aluminiumdrahtseelen des Durchmessers 1-1,2mm (rot) auf
ein Maß schneiden, das 2mm unter dem des Stahlrohres liegt. Dann wird das
Kapillarrohr am freien Ende der Führungsseele eingeführt.
12- Nun den Brenner in den Anschluß des Drahtvorschubsystems einsetzen und
festspannen; Die Seele wird in 1-2mm Abstand von den Rollen markiert;
Den Brenner wieder entnehmen.
13- Die Seele auf das vorgesehene Maß zuschneiden, ohne die Eingangsöffnung zu
verformen.
Den Brenner wieder in den Anschluß des Drahtvorschubsystems montieren und
die Gasdüse anbringen.
6. SCHWEISSEN: VERFAHRENSBESCHREIBUNG
6.1 SCHWEISSEN MIG-MAG
6.1.1 ÜBERTRAGUNGSART SHORT ARC (KURZLICHTBOGEN)
Das Schmelzen des Drahtes sowie das Abtrennen des Tropfen wird durch
aufeinanderfolgende Kurzschlüsse der Drahtspitze im Schmelz- bad (bis zu 200 Mal/
Sek.) erzielt.
Kohlenstoffstahl und niedrig legierter Stahl
- Drahtdurchmesser:
0,6-1,2mm
- Schweißstrom:
40-210A
- Bogenspannung:
14-23V
- Gasart:
CO
2
und Ar/CO
2
, Ar/CO
2
/O
2
Rostfreier Stahl
- Drahtdurchmesser:
0,8-1mm
- Schweißstrom:
40-160A
- Bogenspannung:
14-20V
- Gasart:
Ar/O
2
o Ar/CO
2
(1-2%)
Aluminium und Legierungen
- Drahtdurchmesser:
0,8-1,6mm
- Schweißstrom:
75-160A
- Bogenspannung:
16-22V
- Gasart:
Ar 99,9%
Typischerweise muß das Kontaktrohr bündig mit der Düse liegen oder die dünneren
Drähte schauen leicht hervor bei der niedrigsten Lichtbogenspannung; die Länge des
freiliegenden Drahtes (stick-out) liegt normalerweise zwischen 5 und 12mm.
Im HANDMODUS (“PRG 0”) muß der Reaktanzwert angepaßt werden:
- 20%-60% mit Drähten des Durchmessers 0,8-1mm Kohlenstoffstahl.
- 50%-80% mit Drähten des Durchmessers 1,2-1,6mm Kohlenstoffstahl.
- 60%-80% mit Drähten aus Stahl rostfrei und Aluminium.
Anwendung:
Schweißen in allen Lagen von dünnwandigen Werkstoffen oder im
ersten Schweißgang innerhalb von Gehrungen, unterstützt durch den begrenzten
Wärmeeintrag und das gut kontrollierbare Schmelzbad.
Anmerkung:
Der SHORT ARC - Übergang beim Schweißen von Aluminium und
Legierungen muß mit Vorsicht angewendet werden (besonders bei Drähten mit
Durchmesser >1mm), weil die Gefahr von Schmelzfehlern besteht.
6.1.1.1 ÜBERTRAGUNGSMODUS MIT KALTEM LICHTBOGEN (ROOT MIG)
ROOT MIG ist eine besondere Art des Schweißverfahrens „MIG Short Arc“. Sie wurde
entwickelt, um das Schmelzbad noch kühler zu halten, als es beim Verfahren Short
Arc der Fall ist. Dank des sehr geringen Wärmeeintrags kann Schweißgut bei nur
minimaler Formänderung der Werkstückoberfläche aufgetragen werden.