GRUNDIG Service
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GV 6400 …, GV 6401 NIC
Beschreibungen
2.1.6 Bandservoregelung
Der Capstanmotor ist ein Dreiphasenmotor, der mit Hallgeneratoren
bestückt ist. Diese erzeugen Signale, die dem Capstanmotor-Treiber-
IC (LB1897) auf der Capstanmotor-Einheit zugeführt werden. Abhän-
gig von diesen Signalen erfolgt in diesem die Kommutierung der
einzelnen Phasen des Capstanmotors.
Die Drehrichtungsumschaltung (CREV) erfolgt über den Pin 5 des
IC7400 (Drehrichtung vorwärts LOW-Pegel bzw. rückwärts HIGH-
Pegel). Dieses Steuersignal wird über Steckerkontakt 1946-(2) dem
Capstanmotor-Treiber zugeführt. Für die Drehzahlregelung gibt das
FG-Hallelement (Magneto Recitive Element) des Capstanmotors Im-
pulse mit einer Frequenz von 1514Hz bei Nenndrehzahl ab. Die
Impulse (FG) vom Capstanmotor-Treiber-IC (LB1897) für die Drehzahl-
regelung werden über Steckerkontakt 1946-(4) und den Komparator in
IC7460-(8/11) dem IC7400-(13) zugeführt. Die Tachoimpulse (Istwert)
werden im IC7400 mit einem intern erzeugten Sollwert verglichen.
Über IC7400-(25) gibt der
µ
C eine impulsbreitenmodulierte Rechteck-
spannung (CAP) aus. Diese wird mit R3482 / C2461 integriert und
über Steckerkontakt 1946-(6) als Regelspannung dem Capstanmotor-
Treiber-IC (LB1897) zugeführt.
Bei den Funktionen "Spulen" und "Bildsuchlauf" (
≥
3) wird bei Geräten
mit "High Speed Drive" die Versorgungsspannung des Capstanmotor-
Treibers von +8,8V auf +14,6V umgeschaltet. Dies erfolgt mit dem
Steuersignal (CSW) vom Laufwerksrechner IC7400-(59) über den
Steckerkontakt 1942-(8) im Netzteil.
2.1.7 Trackingregelung / Autotracking
Während der Aufnahme werden über den Synchronkopf codierte
25Hz-CTL-Impulse auf das Band aufgezeichnet, die bei Wiedergabe
zur Spurnachführung benötigt werden.
Diese 25Hz-Impulse gelangen bei Aufnahme von IC7400-(16) zum
IC7460-(16) und von hier über IC7460-(2) und die Steckverbindung
1961-(7) im Schaltungsteil Löschoszillator (AL) an den Synchronkopf.
Bei Wiedergabe werden die aufgesprochenen CTL-Impulse vom
Synchronkopf abgetastet, im IC7460 in Rechteckimpulse umgeformt
und über IC7460-(16) dem IC7400-(11/14) zugeführt.
Nach dem Einlegen einer Cassette wird bei Wiedergabe mit Hilfe der
Autotracking-Funktion die optimale Spurlage ermittelt. Zu diesem
Zweck führt man dem Hauptrechner IC7400 über den Analogeingang
(Pin 50) eine von der Hüllkurve der FM-Pakete abgeleitete Spannung
"TRIV" (Trackinginformation Video) zu. Diese wird im Kopfverstärker
erzeugt (HA).
Ausgehend von der Tracking-Mittellage wird der Tracking-Sollwert
vergrößert und verkleinert. Für jede der beiden Richtungen wird nun
der zugehörige Sollwert ermittelt, bei dem die von der FM-Hüllkurve
"TRIV" abgeleitete Spannung gegenüber dem maximal ermittelten
Spannungswert abzunehmen beginnt. Als optimaler Trackingwert
wird der Mittelwert zwischen den beiden Eckwerten eingestellt. Nach
Abschluß dieser Messung wird die Autotracking-Funktion abgeschal-
tet und die ermittelte Phasenlage über die CTL-Impulse geregelt.
Fehlen mehr als zwei aufeinanderfolgende CTL-Impulse, wird das
Autotracking erneut gestartet. Es wird in diesem Fall davon ausgegan-
gen, daß eine neue Aufnahme mit anderer Trackinglage vorliegt.
2.1.8 EEPROM
Im EEPROM (IC7890) speichert der Bedienrechner (IC7201) kunden-
und gerätespezifische Daten (z.B. Optionscode, Software-Abgleich-
werte, Sendereinstellungen - Kanäle). Die Datenübertragung erfolgt
über den I
2
C-Bus (SDA / SCL).
2.2 Chassisplatte – Empfangseinheit (FV)
Die Empfangseinheit hat die Aufgabe, das vom Tuner kommende ZF-
Signal zu verstärken und zu demodulieren. Es entstehen dabei das
FBAS-Signal und das Audio-Signal.
Signalverarbeitung bei Bestückung des IC7720
Vom Kontakt 17 des Tuners 1701 kommend durchläuft das ZF-Signal
das Oberflächenwellenfilter F1720, das die ZF-Durchlaßkurve be-
stimmt. Über IC7720-(1/2) führt man es einem regelbaren Breit-
bandverstärker mit Synchrondemodulator und danach einem Video-
verstärker zu. Des weiteren erzeugt man in diesem IC die Regelspan-
nung für den Breitbandverstärker und den Tuner. Diese Regelspannung
gelangt über IC7720-(12) zum Tuner (Kontakt 5). Ihr Regeleinsatz ist
mit R3742 (AGC) einstellbar. Das demodulierte ZF-Signal durchläuft
zwischen Pin 13 und Pin 14 des IC7720 einen Ton-Trap F1740, wo
man den Tonanteil im FBAS-Signal absenkt. Anschließend wird es
verstärkt und über IC7720-(7) sowie der Verstärkerstufe T7721 dem
"IN/OUT"-Schaltungsteil (als "VFV"-Signal) zugeführt.
Das demodulierte ZF-Signal für die FM-Tonverarbeitung wird über
IC7720-(13) ausgekoppelt. Über das ZF-Filter F1745 und IC7720-(11)
führt man es der FM-Demodulation zu. An IC7720-(9) steht das NF-
Signal "ALR", das über den "IN/OUT"-Schaltungsteil dem Audio-
Schaltungsteil zugeführt wird.
Signalverarbeitung bei Bestückung des IC7723
Im IC7723 werden das Videosignal und das Audiosignal getrennt von
einander aufbereitet und demoduliert.
– Video-Signalverarbeitung
Vom Kontakt 17 des Tuners 1701 kommend durchläuft das ZF-
Signal das Oberflächenwellenfilter F1721, das die ZF-Durchlaßkur-
ve bestimmt. Über IC7723-(1/2) führt man es einem regelbaren
Breitbandverstärker mit Synchrondemodulator und danach einem
Videoverstärker zu. Des weiteren erzeugt man in diesem IC die
Regelspannung für den Breitbandverstärker und den Tuner. Diese
Regelspannung gelangt über IC7723-(16) zum Tuner (Kontakt 5).
Ihr Regeleinsatz ist mit R3742 (AGC) einstellbar. Das demodulierte
ZF-Signal durchläuft zwischen Pin 18 und Pin 19 des IC7723 einen
Ton-Trap F1740, wo man den Tonanteil im FBAS-Signal absenkt.
Dies ist bei den Normen SECAM-DK und SECAM-L nicht erforder-
lich. Den Ton-Trap 1740 überbrückt man in diesem Fall mit IC7722
(4A). Anschließend wird es verstärkt und über IC7723-(8) sowie der
Verstärkerstufe T7721 dem "IN/OUT"-Schaltungsteil (als "VFV"-
Signal) zugeführt.
– Audio-Signalverarbeitung
Vom Kontakt 17 des Tuners 1701 kommend durchläuft das ZF-
Signal das Oberflächenwellenfilter F1719, das die ZF-Durchlaßkur-
ve bestimmt. Über IC7723-(27/28) führt man es einem regelbaren
Breitbandverstärker mit Synchrondemodulator zu. Das demodulier-
te ZF-Signal gelangt zum einen über den AM-Demodulator direkt
zum Ausgangsverstärker. Zum anderen wird es für die FM-Demo-
dulation über IC7723-(17) ausgekoppelt.
Bei Geräten ohne Oberflächenwellenfilter F1719 ist der Pin 28 des
IC7723 über R4772 an Masse gelegt. Damit wird das ZF-Signal der
Videosignalverarbeitung auch an IC7723-(17) ausgekoppelt.
Nach dem ZF-Filter F1746 oder F1747 und IC7723-(15/14) führt
man es den FM-Demodulatoren (FM DETECT PLL) zu. Anschlie-
ßend gelangen die demodulierten Audio-Signale "ALR" und "A2R"
über IC7723-(10/11) zum "IN/OUT"-Schaltungsteil.
2.3 Chassisplatte – IN/OUT, VPS (IO)
Allgemeines
Die universelle Einsatzmöglichkeit der Geräte erfordert eine spezielle
Verteilung der Eingangs- und Ausgangs-Signale, entsprechend der
Betriebsart. Dazu ist der Schalter-IC7552 nötig.
Aufnahme-, Durchschleif- und Wiedergabe-Betrieb
Die Selektierung und Verteilung der Audio-Signale erfolgt im Audio-
Schaltungsteil und die der Video-Signale im Schalt-IC IC7552. An
diesem Schalt-IC stehen die Eingangssignale von den Bezugsquellen
(EURO-AV1, EURO-AV2, HF, EE/PB/OSD, CV). Diese werden ent-
sprechend der Betriebsart ausgewählt und dem Video/Chroma-
Schaltungsteil "VREC" bzw. den Ausgangsbuchsen EURO-AV1
"AOUT1" und EURO-AV2 "AOUT2" zugeführt.
Die Steuerung übernimmt der Bedienrechner über den I
2
C-Bus (SCL /
SDA).
Beim Durchschleif (EE)- und Wiedergabe-Betrieb gelangt das Video-
Signal (VSB) indirekt über den OSD-Schaltungsteil (VIDOUT) und
T7500 zum Tuner/Modulator 1701 im Empfangs-Schaltungsteil (FV).
Decoder-Betrieb
Aus urheberrechtlichen und finanztechnischen Gründen verschlüs-
seln einige private Fernsehanstalten die Bild- und Tonsignale. Zum
Entschlüsseln dieser Signale benötigt der Empfänger einen entspre-
chenden PAY-TV-Decoder.
– Technische Ausführung
An der Buchse EURO-AV2 ist der PAY-TV-Decoder und über die
EURO-AV1-Buchse das Fernsehgerät angeschlossen.
Bei dieser Zusammenschaltung der Geräte kann der PAY-TV-Deco-
der ohne Umstecken vom Fernsehgerät und vom Videorecorder
benutzt werden.
Bei der Benutzung des Videorecorders leitet man die codierten Bild-
und Audio-Signale über die Buchse EURO-AV2 zum PAY-TV-Deco-
der. In diesem werden die Signale decodiert und über die Buchse
EURO-AV2 dem Videorecorder wieder zugeführt. Dieser Signalweg
muß beim Einstellen der Programme programmbezogen freigegeben
sein. Bei der Benutzung des Fernsehgerätes (Videorecorder im Be-