Sinkwerten (ca. 4–5 m/s), gleichzeitig wird das Risiko eines
Fronteinklappers gegenüber einem Beschleunigungsflug ohne „angelegte Ohren“ sehr
verringert und das Gerät bleibt sehr stabil. Beim Ausleiten geht man wieder in umgekehrter Reihenfolge vor:
Zuerst Beschleuniger loslassen und dann erst die äusseren A-Leinen.
2.4.2 B-Stall
Bei Durchführung dieses Flugmanövers werden höhere Sinkraten erzielt (ca. 8 m/s). Beim B-Stall handelt es sich um einen Sackflug-Zustand mit einem
Auftriebsverlust durch einen Strömungsabriß. Daher immer spätestens in ca. 150 m Höhe diese Figur ausleiten!
Durchführung:
Die Bremshandgriffe nicht loslassen und die Bremsleinen nicht aufwickeln! Man nimmt die Leinenschlösser der B-Tragegurte in die Hände und zieht sie gleichmäßig
und symmetrisch nach unten. Dabei muss man am Anfang einen gewissen Widerstand überwinden, um die Kappe zu deformieren.
Nach ca. 10 cm Zug pendelt die Kappe leicht nach hinten, gleichzeitig verringert sich die Widerstandskraft im B-Tragegurt. Man zieht die B-Tragegurte um weitere ca. 10 cm nach unten. Der B-Stall
stabilisiert sich, der Pilot kommt unter die Kappe und die Sinkrate erreicht allmählich ca. 8m/s.
Ausleiten:
Beide B-Tragegurte schnell (in ca. 1 Sekunde) symmetrisch loslassen. Die Kappe pendelt wieder leicht nach vorne. Das ist wichtig, um die Strömung am Flügelprofil wieder aufbauen zu lassen. Wenn der
Schirm infolge von zu langsamem Loslassen der B-Tragegurte länger als ca. 4 sec in diesem Flugzustand verharrt, drücke die A-Tragegurte nach vorne, womit Du den Schirm zum Fliegen bringst. Möglich ist auch eine kurze
Betätigung des Beschleunigungssystems. Man darf in diesem Fall die Bremsleine nicht betätigen!!! Das Gerät geht immer spontan in den Flugzustand über.
Beim B-Stall achtet man immer auf die Symmetrie der Durchführung. Wenn die Kappe beim Einleiten in diese Figur eine (stärkere) Tendenz der Drehbewegung um die vertikale Achse zeigt, unterbreche sofort die Figur wie oben angegeben.
Notiz:
Beim Ausleiten kann es zu einem Dreher um ca. 45° kommen, in diesem Fall sollte man nicht versuchen, diese Drehbewegung mit den Bremsleinen zu korrigieren.
2.4.3 Steilspirale
Bei Durchführung der Steilspirale können große Sinkgeschwidigkeiten (weit über 10 m/s) erreicht werden. Der Pilot ist dabei der Wirkung der Zentrifugalkraft ausgesetzt, was zu einem Orientierungsverlust führen kann. Bei geringsten
Anzeichen von diesen Symptomen sollte diese Flugfigur sofort ausgeleitet werden. Die Steilspirale sollte in ausreichender Höhe eingeleitet werden, um spätestens in einer Höhe von ca. 150 m ausgeleitet werden zu können.
Einleitung:
Durch kontinuierliches Anziehen einer Steuerleine (die andere ist losgelassen) und der Gewichtsverlagerung im Sitzgurt auf die Kurveninnenseite geht das Gerät allmählich von einer
Kurve in eine Steilspirale über. Nach diesem Übergang sollte der Pilot rechtzeitig sein Gewicht in die Mitte des Sitzgurtes verlagern. Er wird durch die zentrifugale Kraft ins
Gurtzeug gepreßt. Die Sinkgeschwidigkeit erreicht 6 bis 10 m/s und mehr. Es ist zu empfehlen, das Gerät jetzt durch mäßigen Zug an der äusseren Bremsleine
zu stabilisieren. Durch dosiertes Ziehen der Steuerleine kann man die Effektivität der Spirale steuern. Alle Betätigungen der Bremsleinen
müssen gefühlvoll erfolgen.