MD 9235 Stromzange Serie
Betrieb
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Bezugspegelfrequenz-Funktion (Hz)
Wenn die Funktionen ACV oder ACA automatisch oder manuell ausgewählt sind,
drücken Sie die Taste
Hz
, um in die Bezugspegelfrequenz-
Funktion (Hz) überzugehen.
Der Hz-
Auslösepegel wird vom ausgewählten Funktionsbereich, aus dem die
Frequenzfunktion aktiviert wurde, bestimmt.
Bei signifikanten Messungen kann durch die Aktivierung der Frequenzfunktion in der
Wechselspannungsfunktion (ACA) der geeignetste Auslösepegel eingestellt werden, um
für die meisten Fälle ein Stromrauschen zu vermeiden. Durch Aktivieren der
Frequenzfunktion im AC 40 V-Bereich (vor signifikanten Messungen) kann der geringste
Auslösepegel eingestellt werden (höchste Empfindlichkeit).
HOLD
-Modus
Wenn eine Funktion automatisch oder manuell ausgewählt wurde, drücken Sie die
Taste
HOLD
, um in den
Hold
-
Modus zu wechseln. Der Warnmelder “
” leuchtet auf.
Die Displayausgabe wird für spätere Ansicht gehalten.
Hinweise zur Leistungsfaktorverschiebung und zum Gesamtleistungsfaktor
Einleitung:
Leistung gibt den Austausch von Energie pro Zeit (hinsichtlich Spannung V
und Strom A) an. Die momentane (reelle) Leistung lautet
w
=
vi
mit
v
als
Momentanspannung und
i
als Momentanstrom. Die durchschnittliche (reelle) Leistung
ist das Mittel von
vi
, es gilt:
W =
ω/2π∫
vi
dt über ein Intervall 0 bis 2π/ω
Leistungsfaktorverschiebung (traditionelle Angabe):
Vorausgesetzt V und A sind reine
Sinuskurven ohne Oberschwingungen (wie in den meisten traditionellen Fällen), also
v
=
V
sin
ωt und
i
=
I
sin (
ωt -θ), kann die Gleichung folgendermaßen vereinfacht werden:
W = 1/2 x
V
x
I
x Cos
θ mit
V
und
I
als Spitzenwerte,
θ als
Leistungsfaktorverschiebungswinkel und Cos
θ als Leistungsfaktorverschiebung. Mithilfe
des Effektivwerts kann dies folgendermaßen ausgedrückt werden:
W = V
Eff
x A
Eff
x Cos
θ
In der Praxis, also in Fällen ohne Oberschwingungen wird θ auch
Phasenverschiebungswinkel des Stroms A zur Spannung V bezeichnet. Ein induktiver
Stromkreis hat einen nacheilenden Leistungsfaktor, da der Strom A hinter der
Spannung V (Phasenverschiebungswinkel
θ und somit Sinθ beide “+”) nacheilt und ein
kapazitiver Stromkreis hat einen vorauseilenden Leistungsfaktor, da der Strom A der
Spannung V (Phasenverschiebungswinkel
θ und somit Sinθ beide “-”) vorauseilt.
Der Gesamtleistungsfaktor (mit Oberschwingungen):
Bei verzerrten Wellenformen mit
vorliegenden Oberschwingungen jedoch kann diese vereinfachte Darstellung nicht
verwendet werden, da die oben genannte reine Sinusfunktion für V und A nicht den
reellen Bedingungen entspricht.
Der Kosinus des Phasenverschiebungswinkels (Cos
θ)
bzw. der Leistungsfaktorverschiebung ist nicht länger die einzige Komponente des
Gesamtleistungsfaktors. Oberschwingungen erhöhen die Scheinleistung und senken
demzufolge den Gesamtleistungsfaktor. Das heißt, dass der Gesamtleistungsfaktor
sowohl durch den Phasenverschiebungswinkel und die Oberschwingungen beeinflusst
wird. Er wird durch diesen Ausdruck angegeben:
Gesamtleistungsfaktor (PF) = Wirkleistung (W) / Scheinleistung (VA)
Um den Leistungsfaktor des Gesamtsystems zu verbessern, muss sich der Systemtechniker
sowohl der Phasenverschiebung als auch dem Oberschwingungsproblem zuwenden. In der
Praxis sollten Oberschwingungen (z.B. durch Filtern) vor Phasenverschiebung (durch
Installation von Kondensatoren parallel mit Induktivlasten) behandelt werden.