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Konoskopie von Kristallstrukturen
Doppelbrechende Kristalle zeigen in der Aus-
trittspupille des Objektivs (d. h. innerhalb des
Objektivs) Interferenzbilder (Abb. 47), die auch
Achsenbilder oder Konoskopbilder genannt wer-
den. Die Form dieser Interferenzbilder und ihre
Veränderung beim Anwenden von Kompensa-
toren ermöglichen Aussagen über die Zahl der
Kristallachsen (einachsige oder zweiachsige
Kristalle), über die Orientierung dieser Achsen
und über das Vorzeichen der Doppelbrechung
(positiv oder negativ doppelbrechender Kristall).
Da diese Interferenzbilder in der Pupille auftre-
ten, sind sie bei der üblichen Beobachtung
(Orthoskopie) nicht sichtbar. Sie können improvi-
siert beobachtet werden, indem ein Okular aus
dem Tubus entfernt wird und indem man mono-
kular aus einigen cm Entfernung in den Tubus
blickt. Eine verbesserte Beobachtung ist mit dem
Einstellfernrohr für Phasenkontrast (Abb. 25.1)
möglich. Andere im Gesichtsfeld befindliche
Kristalle stören jedoch die Interferenzbilder
eines in der Sehfeldmitte befindlichen Kristalles,
so daß eine Ausblendung erfolgen muß. Dies ist
nur mit der Bertrandlinse (43.3) im Pol-Modul
möglich, da hier durch eine aufgesetzte Blende
eine Ausblendung erfolgt. Der Durchmesser
des ausgeblendeten Objektfeldes beträgt etwa
55 µm bei Objektiv 40x, 36 µm bei Objektiv 63x
und 23 µm bei Objektiv 100x.
Einstellen Konoskopie
Für die Konoskopie sind am geeignetsten die
Objektstellen, die möglichst niedrige Gangunter-
schiede aufweisen (Tabelle Abb. 45). Voraus-
setzung für einwandfreie konoskopische Be-
obachtung ist die exakte Zentrierung der
spannungsfreien Pol-Objektive und eine genaue
Kreuzstellung der Polarisatoren.
Objektiv möglichst hoher Apertur in den
Strahlengang bringen, z. B. 40x, 50x oder 63x.
Aperturblende (43.7) öffnen. Zu untersuchenden
Kristall möglichst genau in die Mitte des
Sehfeldes verschieben.
Leuchtfeldblende (43.12) evtl. zusätzlich einengen.
Bertrandlinse einschieben (43.3). Zur Verbesse-
rung der Bildqualität Objekttisch um ca. 0,2 mm
absenken; dies gilt insbesondere bei kleinen
Kristallen.
Zentrierschlüssel (1.3) nacheinander in beide
Zentrieröffnungen (43.3a) einführen und verstel-
len, bis die Kreisfläche (Objektivpupille) mittig
zum Strichkreuz angeordnet ist.
01_Mont_Anl_DMLSP dt.qxp 01.03.2001 16:54 Uhr Seite 13
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